Budapester Bezirk erwägt Airbnb-Verbot: Referendum soll Entscheidung bringen
Im 6. Bezirk von Budapest, einem der beliebtesten Partyviertel der ungarischen Hauptstadt, steht möglicherweise ein weitreichendes Verbot von Airbnb-Unterkünften bevor. Die Entscheidung liegt nun in den Händen der Bewohner, die in einem lokalen Referendum darüber abstimmen sollen. Die Diskussion um das Verbot ist intensiv, und viele Anwohner wünschen sich eher eine ausgewogene Lösung, um den Wohnungsmangel in Budapests Terézváros zu bewältigen. Statt eines pauschalen Verbots plädieren sie für regulierende Maßnahmen, die eine nachhaltige Lösung schaffen könnten.
Stimmen aus der Bevölkerung
Ein Wähler erklärte gegenüber Euronews, dass er ein komplettes Verbot für den falschen Ansatz hält: "Ich glaube nicht, dass ein pauschales Verbot der richtige Ansatz ist, aber es sollte reguliert werden. Außerdem gibt es bei dieser Art von Regulierung das Problem weiter." Solche Stimmen aus der Bevölkerung zeigen, dass der Wunsch nach einem Kompromiss groß ist.
Der Bezirksbürgermeister des 6. Bezirks, Tamás Soproni, betont, dass das Referendum notwendig sei, um eine Änderung der städtischen Gesetzgebung zu ermöglichen: "Der Grund, warum wir diese Frage stellen, ist leider, dass wir keine andere gesetzgeberische Möglichkeit haben, also können die Gemeinden nicht mehr tun."
Über sieben Prozent der Wohnungen im Bezirk – etwa 2.200 Objekte – werden derzeit als Airbnb-Unterkünfte vermietet. Diese Wohnungen generieren zwar Einnahmen für den Bezirk, treiben aber auch die Immobilienpreise in die Höhe, so die Kritiker.
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Potenzielle Auswirkungen des Referendums
Wie in vielen anderen Großstädten vermieten auch in Budapest zahlreiche Eigentümer ihre Wohnungen über Airbnb, ohne direkten Kontakt zu den Gästen zu haben. Ein Zeichen dafür, dass viele Wohnungen in einem Gebäude als Ferienunterkünfte genutzt werden, sind die zahlreichen Schlüsselkästen an den Hauseingängen.
Es könnte bereits genügen, wenn ein paar Tausend Menschen die neue Regelung unterstützen, um ein Dekret zu erlassen, das ein Verbot von Airbnb im Bezirk zur Folge hätte. Damit steht Terézváros möglicherweise vor einer tiefgreifenden Veränderung, die sowohl den Wohnungsmarkt als auch die lokale Wirtschaft beeinflussen könnte.