Bundesanwaltschaft durchsuchte schon im Januar Schiff wegen Nord-Stream-Sprengung
Die Bundesanwaltschaft hat nach den Berichten über neue Erkenntnisse zur Zerstörung der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 bestätigt, dass bereits im Januar im Zusammenhang mit einer verdächtigen Anmietung ein Schiff durchsucht wurde. Wie die Karlsruher Ermittler am Mittwoch mitteilten, fand die Durchsuchung vom 18. bis zum 20. Januar statt. Es bestehe der Verdacht, dass das Schiff zum Transport der Sprengsätze verwendet worden sei, die an den Pipelines explodierten.
Die Auswertung der beschlagnahmten Spuren und Gegenstände daure an. Die Identität der Täter und deren Tatmotive seien Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Belastbare Aussagen hierzu, insbesondere zur Frage einer staatlichen Steuerung, könnten derzeit nicht getroffen werden.
Den Medienberichten zufolge könnten proukrainische Gruppen hinter den Detonationen stehen. Die Bundesanwaltschaft erklärte, dass in den weiteren Ermittlungen allen Hinweisen zur Aufklärung nachgegangen werde. Ein Tatverdacht gegen Mitarbeiter des deutschen Unternehmens, welches das Schiff vermietete, bestehe nicht.
Den Berichten zufolge soll eine Gruppe aus fünf Männern und einer Frau von einem Boot aus Sprengsätze an den Pipelines befestigt und diese im vergangenen September zur Explosion gebracht haben.
Das Boot sei von einer Firma mit Sitz in Polen angemietet worden, die sich im Besitz von zwei Ukrainern befinde, hieß es. Auf dem Boot seien später Sprengstoffspuren gefunden worden.
ran/cfm