Bundesliga: Hertha BSC erlebt unter Trainer Labbadia eine Befreiung

Berlin. Not macht bekanntlich erfinderisch, das gilt auch nach Derbysiegen. „Richtig zu feiern, ist momentan schwierig“, sagte Hertha-Coach Bruno Labbadia am Tag nach dem 4:0 gegen den 1. FC Union, „die Gastronomen müssen ja schon um 22 Uhr schließen“. Also traf sich der Trainer mit der Führungsetage um Klub-Präsident Werner Gegenbauer am späten Freitagabend auf dem Trainingsgelände. „Wir haben in der großen Küche gesessen und den Abend nett ausklingen lassen“, verriet er, „der Derbysieg tat einfach gut.“

Nun haben Siege ja per se eine Wirkung, doch in diesem speziellen Fall galt das eben doppelt und dreifach. Der klare Erfolg gegen den Stadtrivalen war schließlich weit mehr als eine erfolgreiche Revanche für das desolate Hinspiel (0:1). In seiner Art und Weise taugte der starke Auftritt zum symbolischen Akt, der die Korrektur einer bislang komplett verqueren Saison markieren kann. Das gescheiterte Experiment Ante Covic, die unsägliche Episode Jürgen Klinsmann und die verkrampfte Kurz-Amtszeit von Alexander Nouri – das alles rückte am Freitagabend weit in den Hintergrund, gemeinsam mit der Abstiegsangst, den Corona-Verfehlungen und dem bundesweiten Spott, den der Hauptstadtklub seit Saisonstart provoziert hatte.

Starkes Positionsspiel mit klarem Plan

Wie kein anderer Klub hat Hertha die ersten Geisterspiele genutzt, um die Gespenster der Vergangenheit zu vertreiben, hat sich befreit von der Last des Scheiterns, und zugleich von der Schwere seines Spiels. Wo vorher Kopflosigkeit und Pass...

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