Bundesliga, 10. Spieltag - Musiala-Hammer führt Bayern zu Sieg bei Aufsteiger St. Pauli
Rekordmeister FC Bayern gibt sich am 10. Bundesliga-Spieltag keine Blöße und feiert einen knappen Sieg bei Aufsteiger St. Pauli. Jamal Musiala erzielt per Weitschuss das goldene 0:1-Entscheidungstor in Hamburg. Die Partie zum Nachlesen.
St. Pauli - FC Bayern 0:1 (0:1)
0:1 Musiala (22.)
Das Wichtigste zum Spiel: Bayern München hat seinen Betriebsausflug auf den Hamburger Kiez dank Zauberfuß Jamal Musiala mit drei Punkten abgeschlossen. Die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany holte durch das 1:0 (1:0) beim Aufsteiger FC St. Pauli den fünften Sieg in Folge und baute ihre Bundesliga-Tabellenführung aus.
Musiala (22.) sorgte mit seinem Traumtor aus knapp 30 Metern für den Höhepunkt eines ansonsten wenig glanzvollen Auftritts des Rekordmeisters. Drei Tage nach seinem entscheidenden Kopfballtor in der Champions League traf der Nationalspieler am Samstagnachmittag spektakulär mit dem rechten Fuß, der Ball knallte von der Unterkante der Latte in die Maschen. Musiala verließ das Millerntorstadion als König von St. Pauli.
Die zweite Geschichte des Spiels lieferte Leon Goretzka, der nach für ihn schweren Wochen seine Startelf-Premiere feierte. Der Mittelfeldspieler, der unter Kompany erstmals von Beginn an ran durfte, agierte unaufgeregt und verlieh den Münchnern defensive Stabilität.
St. Pauli hoffte vor 29.546 Fans dagegen vergeblich auf eine Party wie am legendären 6. Februar 2002, als der Stadtteilklub seinen bis dato einzigen Heimsieg gegen die Münchner einfuhr und nach einem 2:1 als „Weltpokalsiegerbesieger“ für Schlagzeilen sorgte. Im Duell der Gegensätze blieb eine Überraschung diesmal aus.
Die Hamburger spielten zwar mit enormer Leidenschaft, warfen sich in jeden Zweikampf und strahlten nach ruhenden Bällen ein ums andere Mal Gefahr aus - mehr als ein paar Halbchancen sprangen allerdings nicht heraus. Das Team von Trainer Alexander Blessin wartet auch nach fünf Heimspielen im Oberhaus weiter auf den ersten Dreier und seinen ersten Treffer vor eigenen Fans.
„Keiner setzt einen Penny auf uns“, hatte Blessin vor der Partie gesagt. Aber als Underdog wolle man „nicht in Ehrfurcht erstarren“ und seine „Möglichkeiten nutzen“. Tatsächlich bot St. Pauli, dessen Kader mit einem Marktwert von rund 40 Millionen Euro geführt wird, den großen Bayern, die mit ihren Stars an der Milliardengrenze kratzen, nach Kräften Paroli. So musste Keeper Manuel Neuer gleich in der Anfangsphase eingreifen, als Oladapo Afolayan mit einer scharfen Hereingabe für Gefahr sorgte (7.). Nach 20 Minuten flipperte der Ball nach einem Eckball kurz durch den Münchner Fünfmeterraum, ehe die Gäste klären konnten.
Und die Gäste? Die taten zunächst nicht mehr als nötig. Es dauerte bis zur 14. Minute, ehe Musiala mit einem Versuch von der Strafraumgrenze den ersten Torschuss abgab. Acht Minuten später zielte der Youngster besser. Musiala eroberte sich in der gegnerischen Hälfte selbst den Ball, lief dann ein paar Meter und zog ab.
Im zweiten Abschnitt übernahmen die Bayern komplett das Kommando, zu zwingenden Torchancen kamen sie zunächst allerdings nicht. Auch Superstar Harry Kane, der zuvor schon elf Mal getroffen hatte, gelang zu wenig. Für die größte Gefahr sorgten ein Fernschuss von Leroy Sane (80.) und Kane (89.).
Für den FC Bayern München kommt es nach langer Zeit am Samstag (15.30 Uhr/Sky) zum Wiedersehen mit dem FC St. Pauli. Zuletzt trafen beide Teams vor über 13 Jahren aufeinander, die Bayern gewannen damals am Millerntor mit 8:1. Man wolle eine gute Leistung zeigen und einen weiteren Sieg holen, sagte der Münchner Trainer Vincent Kompany. Zuletzt gab es für sein Team vier Siege in vier Pflichtspielen - und das bei 13:0 Toren.
Bayern treffen auswärts immer
Die Bayern haben in allen fünf Liga-Auswärtsspielen 2024/25 mindestens drei Tore erzielt. Das ist eingestellter Bundesliga-Rekord. Sechsmal in Folge gelang das noch keiner Mannschaft. Einen Grund für die torreichen Auswärtsspiele kennt der Trainer nicht. Vielleicht spiele der Gegner zu Hause anders als in der heimischen Arena, sagte Kompany. Man selber ändere die Herangehensweise nicht.
Für Kompany geht es zurück in eine Stadt, in der er einst als Fußball-Profi spielte. Von 2006 bis 2008 lief er für den Hamburger SV auf. Zu einem Derby kam es nicht, da Pauli damals in 3. und 2. Liga spielte.