Bundesliga: Wild-West für Hertha im Westend

Zug zum Tor: Hertha-Kapitän Vedad Ibisevic (2.v.l.) und Valentino Lazaro (2.v.r) im Duell mit den Gladbachern Matthias Ginter (l). und Nico Elvedi

Berlin.  Sebastian Langkamp wirkte erschöpft. Und nachdenklich. Über 90 Minuten war der Verteidiger von Hertha BSC Mitgestalter eines aufregenden Spektakels, an dessen Ende er und seine Teamkollegen beim 2:4 gegen Mönchengladbach als Verlierer vom Feld gingen. Die Niederlage fraß an Langkamp, was damit zu tun hatte, dass es ihm schwer fiel, ihr Zustandekommen zu akzeptieren.

Langkamp ist seit vier Jahren bei Hertha und inzwischen Teil der Berliner Fußball-DNA. Sein Spiel ist für gewöhnlich sachlich und schnörkellos und – wie es sich für einen Innenverteidiger gehört – ohne großes Risiko. Es gibt Beobachter, die empfinden seine Interpretation von Fußball als dröge, aber das kann Langkamp egal sein. So wie er spielte lange Zeit die ganze Mannschaft. Defensiv sehr solide, fleißig beim Erledigen der Aufgaben und unangenehm im Zweikampf. Nun aber musste Langkamp einen Satz sagen, von dem er sich vor einem Jahr wohl nicht hätte träumen lassen, ihn als Spieler von Hertha BSC zu sagen. "Tore schießen wir ja, das ist schon mal positiv. Aber wir kriegen zu viele Gegentore. Wir müssen aufpassen, dass wir die Balance wiederfinden."

Die Suche nach der Balance

Hertha hat in den letzten Wochen eine erstaunliche Wandlung vollzogen. Von der Mannschaft, die dem Gegner die Räume zuläuft, ihn in unzählige Zweikämpfe verwickelt, ihn piesackt, entnervt und am Ende 1:0 besiegt, ist gerade nicht viel übrig. Die Metamorphose hat zur Folge, dass der Berliner Bundesligist nun für spektakulären Fußball steht, Typ W...

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