Bundesligastart gegen Gladbach - Fledermäuse und ein diabolischer Sieg: Leverkusen erneuert seinen Pakt mit dem Teufel

Leverkusen feiert in Gladbach einen Last-Minute-Sieg<span class="copyright">Bayer 04 Leverkusen via Getty Im</span>
Leverkusen feiert in Gladbach einen Last-Minute-SiegBayer 04 Leverkusen via Getty Im

Bayer Leverkusen gewinnt das Eröffnungsspiel der neuen Bundesliga-Saison gegen Borussia Mönchengladbach. Fledermäuse werden dabei schon vor Anpfiff zu Boten eines böses Omen an die Meisterkonkurrenz. Es folgt ein diabolischer Sieg in der Nachspielzeit.

Das Drehbuch war ein altes. Leverkusener Siegtreffer in der Nachspielzeit? Das ist ja sowas von Saison 23/24. Aber auch zum Start der neuen Spielzeit macht der amtierende Meister da weiter, wo er aufgehört hat. Die Last-Minute-Bayer.

3:2 gewinnt Leverkusen das Eröffnungsspiel der 62. Bundesliga-Saison gegen Borussia Mönchengladbach. Ein wildes, ein grandioses Spiel. Der Zuschauer bekommt alles geboten. Spektakel auf dem Platz und auf den Rängen. Und in der Luft.

Batman kommt nicht

Es hatte schon vor Anpfiff Zeichen gegeben, nur wie sie zu deuten sein sollen, war noch unklar. Fledermäuse flattern unterm Stadiondach des Borussia-Parks. 1, 2, nein, mindestens drei Fledermäuse drehen ihre Runden. Mit bloßem Auge kaum zu verfolgen.

Die Fledermäuse im Gladbacher Stadion: Ein bessere Foto hat unser Reporter Dominik Rosing nicht schießen können...<span class="copyright">dom</span>
Die Fledermäuse im Gladbacher Stadion: Ein bessere Foto hat unser Reporter Dominik Rosing nicht schießen können...dom

Sind sie ein Omen? Wenn ja, für wen? Für die Hausherren, die gegen das Schwergewicht aus der rheinländischen Nachbarschaft ein wenig heldenhafte Unterstützung gebrauchen können? Wenn die kleinen Tierchen im Schein der Flutlichtmasten kreisen, ist es tatsächlich wie das Signal aus einem DC-Comic. Doch es ist zu schwach, um den dunklen Ritter herbeizurufen. Batman kommt nicht.

Fledermäuse als Zeugen des Teufel-Paktes

An diesem Abend werden sie vielmehr ein böses Omen in Richtung der Gladbacher und die gesamte Bundesliga-Konkurrenz. Die Fledermaus, das Teufelstier als Zeuge eines neuen Deals. Der Leverkusener Pakt mit dem Teufel wurde verlängert.

Früher gab es Bayern-Dusel, heute ist es Bayer-Dusel. Der Sieg geht in Ordnung, das Zustandekommen könnte kaum diabolischer sein.

Böser Rauch legt sich über das Feld: Gladbacher Fans zünden zu Beginn der zweiten Hälfte Pyrotechnik<span class="copyright">DeFodi Images via Getty Images</span>
Böser Rauch legt sich über das Feld: Gladbacher Fans zünden zu Beginn der zweiten Hälfte PyrotechnikDeFodi Images via Getty Images

Zur Pause führt die Werkself von Trainer Xabi Alonso bereits mit 2:0. Bei Granit Xhaka ist der Name Programm. Sein Traumtor eröffnet das Spiel und die Saison, eine Wucht aus der Distanz. Gerade, als Gladbach am Ausgleich schnuppert, schlägt Florian Wirtz erbarmungslos zu.

Gladbach kämpft sich zurück

Die Borussia kämpft sich gegen alle Widerstände zurück. Der erste Anschlusstreffer durch Tim Kleindienst wird vom Videobeweis nach Betrachten der gefühlt 38. Wiederholung noch einkassiert.

Dann wieder ein Tor. Wieder VAR. Diesmal zählt es aber.

Dann wieder ein Tor. Wieder VAR. Erneut zählt es. 2:2, kurz vor Schluss. Die kostbare Zeit, die während dieser Warterei vergeht, soll den Gladbachern noch zum Verhängnis werden.

Das Wissen um den Leverkusener Nachspielzeit-Qualität ist allgegenwärtig. Absurde 14 Treffer erzielte die Werkself in der abgelaufenen Saison jenseits der 90 Minuten. Da muss teuflische Unterstützung im Spiel sein!

Leverkusen und die Nachspielzeit

Spätestens als die Extrazeit vom Vierten Offiziellen angezeigt wird, wird dies jedem im Stadion wieder bewusst. Die Gladbacher Fans hatten mit einer Pyro-Show gleich zu Beginn der zweiten Hälfte für eine längere Unterbrechung gesorgt. Dazu kostet nun der vehemente VAR-Einsatz weitere Minuten. Auf der Anzeigetafel steht eine bedrohliche „10“.

Referee Robert Schröder schaut sich in die Review-Area die Bilder an<span class="copyright">Anadolu via Getty Images</span>
Referee Robert Schröder schaut sich in die Review-Area die Bilder anAnadolu via Getty Images

Minute um Minute vergeht. Die Fohlen verteidigen das Remis aufopferungsvoll, können immer wieder gefährliche Konter setzen. In der 98. Minute schießt Tomas Cvancara die Kugel nur knapp über die Latte.

VAR-Elfer in der 101. Minute

Was wäre passiert, hätte er getroffen? Gezählt hätte es wohl nicht, denn wieder meldet sich der VAR aus Köln. Bei einer Abwehraktion im eigenen Strafraum traf Ko Itakura gleichzeitig Ball und Fuß von Amine Adli. Klare Sache? Eher weniger. Referee Robert Schröder geht in die Review-Area und irgendwo oben, unter dem Stadiondach, drehen die teuflischen Omen ihre Kreise. Elfmeter.

In der 101. (!) Minute tritt Wirtz an - und verschießt! Jonas Omlin pariert tatsächlich… aber Wirtz kommt zum Nachschuss und schlägt dort zu, wo es den Gladbachern am meisten wehtut. Mitten ins Herz, direkt vor der Nordkurve. Brutal.

Leverkusen gewinnt in der elften Minute der Nachspielzeit. Die Siegesserie hält an, die absurde Quote geht weiter. Es wird Zeit für kleine Teufelshörner auf den Löwenköpfen im Logo.