Bundeswehr fliegt weitere Menschen aus Kabul aus

Die Evakuierungsaktion der Bundeswehr in Kabul geht weiter. Am Sonntag hoben zwei Transportmaschinen mit knapp 300 Menschen Richtung Taschkent ab.

Geflüchtete verlassen in Tasckent einen Airbus A400M der Bundeswehr.
Geflüchtete verlassen in Tasckent einen Airbus A400M der Bundeswehr.

Kabul (dpa) - Die Bundeswehr hat weitere 276 Menschen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen.

Eine Maschine des Typs A400M sei mit 180 Menschen an Bord auf dem Weg in die usbekische Hauptstadt Taschkent, schrieb die Bundeswehr am Sonntagnachmittag bei Twitter. Sie hob demnach um 14.33 Uhr deutscher Zeit in Kabul ab.

Damit hat die Bundeswehr eigenen Angaben zufolge nun mehr als 2500 Menschen aus dem Konfliktgebiet gebracht. In einem weiteren Tweet hieß es, dass der nächste Flieger bereits auf dem Weg in Richtung Kabul sei, um weitere Menschen aus Afghanistan zu fliegen.

Am Vormittag deutscher Zeit hatte die Bundeswehr bereits 196 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen. Das teilte das Einsatzführungskommando via Twitter mit.

«Die Lage dort ist nach wie vor sehr schwierig. Es wird alles getan, so viele Schutzbedürftige wie möglich pro Flug nach Taschkent auszufliegen.»

Afghanistan: Frau bekommt Baby an Bord von US-Flugzeug

Vor knapp einer Woche hatten die militant-islamistischen Taliban Kabul erobert und die Macht übernommen. Seitdem fürchten Oppositionelle, Journalisten, Menschenrechtsaktivisten und auch Ortskräfte, die für westliche Staaten tätig waren, Racheaktionen an sich.

Viele Bürger befürchten, dass die Extremisten wieder ein islamisches «Emirat» errichten wollen und dabei mit drakonischen Strafen gegen Andersdenkende vorgehen.

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