Bundeswehr-Offizier soll sich als Flüchtling ausgegeben und Anschlag geplant haben

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Die Polizei hat im bayerischen Hammelburg einen 28-jährigen Bundeswehr-Soldaten wegen des Verdachts auf Anschlagsplanungen festgenommen.

Dem Oberleutnant werde vorgeworfen, Ende Januar auf dem Wiener Flughafen Schwechat eine geladene Pistole in einem Putzschacht in einer Toilette versteckt zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Donnerstag mit. Ein konkretes Anschlagsziel sei allerdings nicht bekannt. Gegen den aus Offenbach stammenden Offizier bestehe zudem Betrugsverdacht. Er habe sich als syrischer Flüchtling ausgegeben, unter falschem Namen Asyl beantragt und deshalb seit Januar 2016 monatliche Zahlungen erhalten. Der Mann habe keinen Migrationshintergrund und spreche auch kein Arabisch. „Warum das nicht aufgefallen ist, vermag ich nicht zu sagen“, erklärte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen. Bei den Sicherheitsbehörden sei der Mann nicht auffällig geworden.

Der Offizier habe offenbar ein Doppelleben geführt und sich nur sehr sporadisch in der zugewiesenen Flüchtlingsunterkunft aufgehalten. Er habe sich am 30. Dezember 2015 bei der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen gemeldet und als syrischer Flüchtling ausgegeben. Seinen Asylantrag habe er dann im Januar 2016 im bayerischen Zirndorf gestellt. „In der Folge soll er eine Unterkunft in einem Flüchtlingsheim erhalten und seit Mitte Januar 2016 monatliche finanzielle Leistungen unter dieser falschen Identität bezogen haben“, erklärte Niesen, die von einer „sehr außergewöhnlichen Geschichte“ sprach.

Aufgefallen sei der Soldat, als er am 3. Februar in Schwechat versucht habe, die Pistole wieder an sich zu nehmen. Die österreichischen Behörden hätten ihn dabei gestellt und vorübergehend festgenommen. Für die Pistole des Kalibers 7,65 mm habe der Mann keine Waffenerlaubnis gehabt, erklärte Niesen. Bei der Pistole dürfte es sich vermutlich auch nicht um eine Dienstwaffe handeln, da die Standard-Pistole der Bundeswehr das Kaliber neun Millimeter hat.

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