Zugunglück bei Perpignan: War der Bahnübergang geschlossen?

Nach dem tödlichen Zusammenprall eines Schulbus mit einem Zug in Südfrankreich herrscht Verwirrung über den Unglückshergang. Die Ermittlungen kreisen um die Frage, ob der Bahnübergang geschlossen war oder nicht. Dem zuständigen Staatsanwalt von Marseille zufolge gibt es dazu widersprüchliche Aussagen. Die Untersuchung einzelner Teile der Schranke weise darauf hin, dass diese geschlossen gewesen sei. Die Fahrerin des Busses und Augenzeugen hatten das Gegenteil ausgesagt. Andere Augenzeugen und der Zugführer gaben wiederum an, die Schranken seien unten gewesen. Anwohner beklagen, dass es auf der Strecke oft zu Störungen komme. "Das ist nicht der erste Vorfall auf dieser Strecke", so François Picq vom Fahrgastverband der Regionalzüge in Frankreich. "Jedes Mal, wenn wir feststellen, dass es einen Unfall gegeben hat, liegt es daran, dass die Strecke nicht ausreichend gewartet wurde." Durch den Unfall am Donnerstag in Millas, einem kleinen Ort in der Nähe von Perpignan, wurden fünf Schulkinder getötet. Achtzehn weitere Kinder und Jugendliche wurden verletzt, sechs schwebten am Samstagabend immer noch in Lebensgefahr. Alle Businsassen lebten im selben Dorf.