BVB-Kritik belustigt Scholl
Vor dem Topspiel-Kracher am Wochenende liegt Borussia Dortmund nur zwei Punkte hinter dem FC Bayern. Der BVB hat sich nach seinem Stotterstart in der Bundesliga längst gefangen und punktet zuverlässig. Und so mancher Zweifler ist verstummt.
Mehmet Scholl konnte mit den Vorwürfen an die Schwarz-Gelben nie etwas anfangen. „Ich musste schmunzeln über die Kritik an Dortmund, auch nach gewonnenen Spielen“, meinte der ehemalige Bayern-Profi, der im November sein Comeback als TV-Experte geben wird.
„Dortmund hat gepunktet, auch wenn es nicht überragend ausgesehen hat. Sie sind aufgestanden, haben sich geschüttelt“, meinte der 53-Jährige weiter. Der holprige Start in die Saison sei erwartbar gewesen.
Scholl sieht klare Veränderung im Bayern-Spiel
„Ich habe mir überlegt: Was passiert, wenn sich die Mannschaft einmal findet und gut spielt?“, fragte Scholl weiter. Er erwarte ein höchst spannendes Spiel am Samstag. Denn auch bei Bayern sieht er eine Entwicklung.
„Die Mannschaft wackelt nicht mehr so wie am Anfang der Saison, die erste Halbzeit gegen Galatasaray mal ausgenommen“, sagte der einstige Offensivspieler. Bayern verfüge über eine Selbstverständlichkeit, „ein Vertrauen zwischen Trainer und Mannschaft“ sei entstanden.
Überhaupt erkenne er im Bayern-Spiel zahlreiche Veränderungen: „Alle Spieler spielen auf ihren stärksten Positionen. Alle haben Lust, sind frei, taktisch nicht überladen.“
Scholl sprach explizit den Defensivverbund an. Die Außenverteidiger würden sich zunächst auf ihre Defensivaufgaben konzentrieren, aber trotzdem noch nach vorne kommen. „Davor gibt es ein verstärktes Zentrum. Joshua Kimmich, der am Samstag leider gesperrt fehlt, agiert sehr nahe an der Viererkette, Goretzka nahe an Kimmich.“
Scholl: Kimmich macht bereits, was die Experten fordern
Dadurch gehe der viel gescholtene Kimmich „nur noch gedämpft in die Spitze, spart Kraft für die Defensive.“ Laut Scholl macht Kimmich also genau das, was viele Experten häufig von ihm fordern. Das Halten einer etwas tieferen Position.
„Davor gibt es drei Künstler, Musiala, Sané, Coman. Und davor den Fixpunkt Kane“, erklärte Scholl weiter. Zudem seien die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen kleiner geworden: „Es sieht nicht brillant aus, ist aber erfolgreich.“
Besonders angetan ist Scholl von Musiala, seinem absoluten Lieblingsspieler: „Er kann einer der Besten auf der Welt werden, für Musiala gibt es keinen Deckel, kein Limit nach oben: So wie beim jungen Messi, Ronaldo, Zidane oder Mbappé.“