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BVB-Manager lässt größten Hochstapler im Weltfußball auffliegen

Der Schwede Alieu Darbo hat Verträge mit namhaften internationalen Klubs abgeschlossen. Der Haken: Seine glänzende Karriere soll er mit gefälschten Dokumenten belegt – und frei erfunden haben. Zum Ende des frechen Betrugs soll auch BVB-Manager Michael Zorc beigetragen haben.

Alieu Darbo narrte die Fußball-Welt und flog auf
Alieu Darbo narrte die Fußball-Welt und flog auf

Leute, die sich jahrelang als Arzt ausgeben, als Lehrer oder gar Pilot, obwohl sie nie eine solche Ausbildung genossen haben – darüber gibt es viele Geschichten. Dass sich ein junger Fußballspieler allerdings in namhafte internationale Klubs einschleicht, das ist neu. Und klingt beinahe wie das vielversprechende Drehbuch eines Blockbusters.

Darbo stand kurz vor dem Abschluss eines Millionen-Deals

Der 24-jährige Schwede Alieu Darbo steht unter dem Verdacht, jahrelang als wohl größter Hochstapler der Fußballgeschichte einen Verein nach dem anderen hinters Licht geführt zu haben. Das berichten “11 Freunde” sowie die schwedische Zeitung “Aftonbladet”.

Demnach ermöglichte sich Darbo mit gefälschten Dokumenten und einer frei erfundenen Fußballkarriere Zugang zu internationalen Klubs und hätte im Jahr 2014 beinahe einen Millionen-Vertrag mit dem griechischen Verein PAOK Saloniki abgeschlossen!

Eine E-Mail-Adresse macht misstrauisch

Locken wollte Darbo den Super League-Klub mit einem vermeintlichen Angebot von Borussia Dortmund. So legte er eine gefälschte E-Mail von BVB-Sportchef Michael Zorc vor, die versprach: Sollten die Griechen Darbo unter Vertrag nehmen und ihm ein paar Jahre Spielpraxis verschaffen, würde der BVB ihn für bis zu vier Millionen Euro ablösen.

Doch Vryzas wurde misstrauisch. Vielleicht, weil in der gefälschten E-Mail von Zorc ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, Darbo das Probetraining zu ersparen. Vielleicht aber auch ob der doch sehr unkonventionellen E-Mail-Adresse “Michael.BorussiaDortmund@mail.com”. Wie dem auch sei: PAOK-Sportchef Zisis Vryzas fragte bei Borussia Dortmund und Zorc nach, der Betrug flog auf – und Darbo wurde vom Platz gejagt.

Dinamo Zagreb und FC Crotone lassen sich austricksen

Der Millionen-Deal wäre für den 24-jährigen Schweden der krönende Abschluss seiner bis dato recht erfolgreichen Betrugsserie gewesen. Im Jahr 2013 hatte er einen Dreijahresvertrag bei Dinamo Zagreb unterzeichnet. Dort wurde den Beteiligten schnell klar, dass das angepriesene Riesentalent gar keines ist. Schon deshalb löste man der Kontrakt mit Darbo nach wenigen Monaten auf.

Auch beim italienischen FC Crotone soll Darbo mit dubiosen Empfehlungen sowie zweifelhaften Video-Zusammenschnitten gepunktet haben, musste den Klub allerdings nach nur einem Tag wieder verlassen. Er selbst führte dafür rassistische Beleidigungen an, mehrere Medien berichten von Ungereimtheiten in seinen Papieren.

Was macht Darbo heute?

Nachdem der Deal mit den Griechen platzte, fand Darbo beim norwegischen Verein Nybergsund Zuflucht. Nybergsund-Sportchef Ola Brenden erinnert sich: “Es wurde schnell klar, dass er nicht so gut war, wie wir es uns erhofft hatten”. Persönlich sei Darbo aber immer ein netter Kerl gewesen.

Nach kurzen Abstechern nach Algerien und Ägypten geht Darbo im August 2016 nach Malta. Zu den Naxxar Lions, sein offiziell letzter Verein – sein sechster in nur zwei Jahren. Seit Oktober wird der 24-Jährige wieder als vereinslos gemeldet. Von “11 Freunde” wird der Naxxar-Präsident zitiert: “Ich glaube, er wollte nach Zypern.”

Ein Happy End wird es für Alieu Darbo wohl nicht geben. Und alle anderen lernen aus dieser spektakulären Geschichte.