BVG-Pläne: So diskutiert Berlin über die Umbenennung der Mohrenstraße
Berlin. Jürgen Mohr steht vor dem U-Bahneingang Mohrenstraße in Mitte und lässt sich von einem Freund fotografieren. „Solange der Name Mohrenstraße noch da oben steht, wollte ich unbedingt ein Foto davon haben“, sagt Jürgen Mohr und lächelt. Die Rassismus-Debatte, die um den Namen Mohrenstraße geführt wird, findet er ein bisschen übertrieben. Soll er vielleicht auch seinen eigenen Nachnamen ändern, weil sich jemand dadurch beleidigt fühlen könnte, fragt er amüsiert. Mohr meint: „Man sollte hier lieber mit Informationen den historischen Bezug herstellen und erklären, den Namen aber beibehalten.“
Doch das Ende des U-Bahnhofes Mohrenstraße ist, wie berichtet, seit Freitag besiegelt. Die Haltestelle soll bis zum Jahresende in Glinkastraße umbenannt werden. Die Mohrenstraße verschwindet damit also aus den Netz- und Fahrplänen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Und das ist auch gut so, findet Rolf Erfurt, BVG-Vorstand Betrieb. Der Berliner Morgenpost sagte er am Sonnabend: „Bei uns arbeiten Menschen aus 51 Nationen. Der Vorschlag zur Umbenennung kam aus der Belegschaft. Wir setzen damit ein Zeichen gegen Rassismus.“
Kommentar: Nun also die Mohrenstraße
U-Bahnhof Mohrenstraße heißt bald Glinkastraße - So reagiert Berlins Politik
In der Politik, im Netz und auf der Straße wird über den Schritt indes heiß diskutiert. Längst überfällig oder unnötig? Für Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD), die an der Mohrenstraße ihren Dienstsitz hat, steht fest: Die Umbenennung sei „ein großartiges Z...