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Campino und der Preis der Karriere

Campino hätte sich auch eine andere Lebensvariante vorstellen können. Foto: Hans Klaus Techt

Campino denkt mit seinen 52 Jahren häufiger auch an die Schattenseiten seiner Karriere. «Jetzt, da ich älter werde, stellt sich mir manchmal die Frage: Was war der Preis für meinen Lebensweg?», erzählte der Sänger der Toten Hosen der «Rheinischen Post».

«Wenn ich meine Geschwister beobachte, die Partner für eine lange Zeit gefunden haben und ihr ganzes Leben intensiv teilen, dann ist das sicherlich auch eine lebenswerte Variante.» Unzufrieden sei er mit seinem unsteten Musiker-Leben aber nicht: «Ich bin nicht unglücklich in dem Sinne, dass ich glaube, ich hätte etwas extrem versemmelt.»

Ein Familienersatz sei für ihn auch immer die Band gewesen. «Wir haben tatsächlich fast eine Familienstruktur. Sie ist damit nicht gleichzusetzen, aber in vielen Punkten ein Ersatz», sagte Campino. «Du musst auch in einer Band unheimlich an der Beziehung arbeiten. Und du teilst die Schicksalsschläge: Krankheiten, Todesfälle. So etwas dringt nicht nach außen, prägt aber ein gemeinsames "Durchslebengehen".»