Cannabis-Legalisierung in USA: Sorge um Drogenspürhunde

Bei der Polizei in Illinois macht man sich Gedanken um die Zukunft der vierbeinigen Kollegen. (Symbolfoto: Mihajlo Maricic/EyeEm/Getty Images)
Bei der Polizei in Illinois macht man sich Gedanken um die Zukunft der vierbeinigen Kollegen. (Symbolfoto: Mihajlo Maricic/EyeEm/Getty Images)

Während im US-amerikanischen Bundesstaat Illinois über die Legalisierung von Marihuana diskutiert wird, macht sich die dortige Polizei über ein spezielles Problem Gedanken: Die Zukunft der auf Cannabis sensibilisierten Drogenspürhunde.

Als K9-Units werden die vierbeinigen Drogenschnüffler bezeichnet, deren Zukunft durch eine Legalisierung von Cannabis ungewiss wäre. „Für den Gesetzesvollzug wäre das eine große Sache, weil dadurch alle Hunde ersetzen werden müssten“, zitiert die Website „pantagraph.com“ Macon-County-Sheriff Howard Buffett, dessen Privatstiftung letztes Jahr rund 2,2 Millionen für K9-Einheiten gesammelt hatte. „Für mich bedeutet das einen großen Schritt nach vorne für Drogendealer und einen großen Schritt zurück für die Polizei und die Einwohner“, so Buffet.

Das Problem: Jene Hunde, die bereits – neben Drogen wie Heroin, Kokain und anderen illegalen Substanzen – auf Marihuana sensibilisiert wurden, müssten gänzlich ersetzt werden. Die Alternative: Die Hunde werden umtrainiert, was für viele Kritiker aber eine unrealistische Option darstellt. Auch der Cheftrainer der K9-Einheit in Macon County, Chad Larner, spricht sich klar gegen diese Möglichkeit aus. Es wäre ein „extremer Missbrauch“ der Tiere dies zu versuchen. Zudem sei es möglicherweise gar nicht möglich, das Verhalten der Hunde noch zu ändern. Die Hunde würden heftig auf Marihuana reagieren – das würde sich auch nach der Legalisierung nicht ändern lassen.

„Wir wollen, dass keine unschuldigen Bürger oder Verkehrsteilnehmer, die durch Illinois fahren, illegal durchsucht oder angefallen werden, das hat für uns Priorität“, so Larner .Der Assistenz-Chef des Normal Police Department, Steve Petrilli, gibt seinem Kollegen recht: Es sei unmöglich den Hunden beizubringen, jene Gerüche fortan zu ignorieren, auf deren Erfassung sie seit ihren ersten Jahren trainiert wurden.

Sollte sich Illinois dafür entscheiden, wäre es der 10. US-Bundesstaat, der Marihuana legalisiert. (Bild: Jopstock/Getty Images)
Sollte sich Illinois dafür entscheiden, wäre es der 10. US-Bundesstaat, der Marihuana legalisiert. (Bild: Jopstock/Getty Images)

Zur Zeit gibt es rund 275 Drogenspürhunde in Illinois – die meisten von ihnen sind auch darauf trainiert, vermisste Personen sowie Verdächtige aufzuspüren. Ein K-9 Grundtraining kostet mindestens zwischen 2500 und 4200 Euro, die Anschaffungskosten des aktuell trainierten Spürhundes in Bloomington belaufen sich auf rund 16.800 Euro. Für die Polizei Illinois stünde also eine Investitionen in Millionenhöhe an.

Sollte sich Illinois für eine Legalisierung von Marihuana entscheiden, wäre es der 10. US-amerikanische Bundesstaat, in dem der Cannabis-Konsum erlaubt ist.