Carlswerk Victoria: Neue Konzerthalle in Köln-Mülheim

Die Halle bietet Platz für 1600 Gäste.

Die Ansprüche des Kölner Partypublikums sind durchaus widersprüchlich: Die Feierwütigen wollen am liebsten eine „Off-Location“, fernab von lärmempfindlichen Nachbarn und mit rohem Industrie-Charme, andererseits: gut erreichbar mit dem öffentlichen Nahverkehr, exzellente Soundqualität und bezahlbare Eintrittspreise. „Das können wir hier alles bedienen“, sagt Dan Czichopad vom Carlswerk Victoria selbstbewusst. Die im Dezember eröffnete Konzerthalle in Mülheim bietet Platz für 1600 Gäste und ist in der alten Wickelei auf dem ehemaligen Industriegelände an der Schanzenstraße beheimatet. Auf den ersten Blick scheint die Event-Location tatsächlich die Stil- und Lage-Kriterien zu erfüllen. Die Halle ist kahl, der Betonboden noch aus der Zeit, als hier Draht und Kabel hergestellt wurde, die Wände sind mit riesigen schwarzen Tüchern verhangen. Die KVB-Haltestelle Keupstraße ist nicht weit, trotzdem stört sich im Umkreis niemand an Konzerten und Elektro-Partys, die zum Beispiel an Silvester bis 10 Uhr morgens gehen können. Exklusivrecht auf Partys und Konzerte „Wir haben auf dem Carlswerk-Gelände das Exklusivrecht auf Partys und Konzerte“, erklärt Sonja Tanner, Mitbetreiberin der Halle. Die Nachbarschaft blüht seit einigen Jahren auf, im Sommer sind die Biergärten mit Mitarbeitern aus den umliegenden Büros voll, die Kletterhalle Stuntwerk zieht ein junges Publikum aus ganz Köln an. Die Veranstaltungsorte E-Werk und Palladium sind Livemusik-Liebhabern wohl bekannt, ein zusätzliches Angebot für Konzerte werte Mülheim weiter auf, glaubt Czichopad. „Köln braucht einfach mehr Kulturorte. Veranstalter wandern teilweise Richtung Düsseldorf ab, weil es für ein Publikum mit 1000 bis 2000 Menschen in Köln zu wenig Möglichkeiten gibt.“ Die Nähe zu den anderen beiden großen Konzertorten hat außerdem den Vorteil, dass Veranstaltungen je nach Auslastung unbürokratisch getauscht werden können. „Dann sagen wir den Leuten am Abend einfach, dass sie 200 Meter weiter gehen müssen. Das geht nur, weil wir hier alle nah zusammen liegen.“ Der gelernte Veranstaltungskaufmann und seine Kollegen Sonja Tanner, Robert Kril und Antonia Zweigardt betreiben neben der Konzerthalle auch den Club Volta und einen Biergarten, die gleich nebenan und beide bereits seit Sommer geöffnet sind. Eine große Eröffnungsfeier für die Konzerthalle gab es nicht, trotzdem ist das Team der Veranstaltungsfirma „Alles Gute.live“ um Czichopad mit der Auslastung der kommenden Monate sehr zufrieden: die deutsche Sängerin Namika, der britische Singer/Songwriter David Gray und der Hamburger Rapper Dendemann stehen zum Beispiel im Terminkalender, außerdem sollen eigene Elektro-Partys mit namhaften DJs veranstaltet werden. Der Auftakt an Silvester war laut Czichopad und Tanner schon einmal ein Erfolg. „Einige Besucher haben gesagt, dass sie das Carlswerk Victoria an die mittlerweile geschlossene Papierfabrik erinnert.“ Ein Ritterschlag für die Veranstalter....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta