Cern-Experiment bestätigt Existenz von Pentaquark-Teilchen

Der Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) im Europäischen Kernforschungszentrum Cern bei Genf. Foto: Martial Trezzini/Archiv

Mit dem stärksten Teilchenbeschleuniger der Welt haben Physiker am Europäischen Kernforschungszentrum (Cern) erstmals sogenannte Pentaquark-Teilchen nachgewiesen. Das teilte das Cern in Genf mit.

Diese fünfgliedrigen Quarks haben nichts mit Milchprodukten zu tun, sondern sind eine Form von Bestandteilen der Materie, die bislang nur in theoretischen Modellen der Teilchenphysik beschrieben wurden.

Die Entdeckung wurde dank der kürzlich erheblich erhöhten Kollisionsenergie und der größeren Kapazitäten der Datenerfassung im modernisierten Beschleuniger Large Hadron Collider (LHC) möglich. «Das Pentaquark ist nicht einfach irgendein Teilchen», erklärte LHC-Sprecher Guy Wilkinson. «Es stellt eine Möglichkeit dar, Quarks - also die fundamentalen Bestandteile von Protonen und Neutronen - in einem Muster zu vereinigen, das trotz fünfzigjähriger experimenteller Suche noch nie beobachtet wurde.» Protonen und Neutronen sind positiv und neutral geladene Bestandteile der meisten Atome.

Das nun entdeckte Pentaquark-Teilchen besteht aus vier Quarks und einem Antiquark. Deren Existenz war erstmals in den 1960er Jahren vorhergesagt worden, maßgeblich vom US-Forscher Murray Gell-Mann, der 1969 den Physik-Nobelpreis erhielt. Auf dem Quarkmodell fußt die Vorhersage der Pentaquarks.

Cern-Mitteilung