Champions League: Das sind die Chancen der deutschen Teams
In der kommenden Woche startet die Champions League in ihre neue Saison. Mit dabei sind auch fünf deutsche Mannschaften. Ein Überblick über ihre Chancen in der Königsklasse.
Klar, das Hauptaugenmerk liegt auf dem brisanten Duell von Lewandowskis Barca und seinem Ex-Verein Bayern. Dabei ist das nicht die einzige spannende Geschichte vor dem Start der Champions League. Denn auch beim BVB gibt es direkt ein Wiedersehen mit dem Ex. Und die drei anderen deutschen Clubs haben durchaus interessante Begegnungen in ihren Gruppen vor sich.
Gruppe B: Bayer gegen Abwehrbollwerke
Richtig fürchten muss Leverkusen in der Gruppe B eigentlich nur Atletico Madrid. Auch wenn momentan alle nur über Antoine Griezmanns Spielminuten sprechen, bleiben die Spanier ein sehr unangenehmer Defensivgegner.
Los geht es aber zunächst beim Club Brügge, dem schwächsten Gruppengegner. Das kommt passend, denn Leverkusen ist bisher noch nicht so recht in der Saison angekommen. Das 3:0 gegen Mainz war der erste Sieg nach zuvor drei Bundesliga-Niederlagen in Folge. Selbst im Pokal war nach dem Elfmeterschießen in der ersten Runde gegen Elversberg schon Schluss. Höchste Zeit also für die Mannschaft von Gerardo Seoane, in Schwung zu kommen. Dafür wurde mit Callum Hudson-Odoi in letzter Sekunde ein schneller Flügelspieler von Chelsea ausgeliehen. Gegen die abwehrstarken Teams von Porto und Atletico dürfte sein Können gleich dringend nötig sein.
Gruppe C: FCB vs FCB
Klar, die Ziehung der Gruppen wirkte fast wie von der UEFA inszeniert. Denn nach dem ewigen Hickhack um den Wechsel von Bayerns Stamm-Torjäger Robert Lewandowski ist ein Wiedersehen auf der großen Champions League Bühne fast zu schön, um wahr zu sein. Ist es aber und so treffen die Bayern mit Lewa-Nachfolger Mané und "RL9" mit einem stark aufgehübschten Barca-Kader direkt im zweiten Gruppenspiel aufeinander.
Da gerät fast in Vergessenheit, dass mit Inter Mailand auch noch ein drittes starkes Team in der Gruppe C wartet. Dennoch sollten sich die Bayern in ihrer aktuellen Frühform als Gruppensieger durchsetzen, die "Bestia Negra" ist schließlich nicht umsonst Barcelonas Angstgegner. Chancenlos dürfte hingegen Viktoria Pilsen bleiben, das nach der Qualifikation über die Play-Offs zumindest mal gegen drei der ganz Großen im europäischen Fußball antreten darf.
Gruppe D: Adler auf Augenhöhe
Eintracht Frankfurt sorgte mit dem Europa League-Sieg ein wenig für die Feelgood-Story des Fußballjahres. Als Lohn dürfen die Adler nun durch die Champions League fliegen. Dabei war das Losglück recht gnädig mit den Hessen.
In Gruppe D warten mit Tottenham Hotspur, Sporting Lissabon und Olympique Marseille Mannschaften auf Augenhöhe. Allerdings dürfte es für die Eintracht nur mit der Unterstützung ihrer fanatischen Anhänger gelingen, mindestens Zweiter zu werden. Denn in der Bundesliga läuft es noch nicht so richtig rund. Das 4:3 am vergangenen Wochenende war der erste Sieg in dieser Saison. Selbstbewusst wurde das Achtelfinale dennoch als Ziel von der sportlichen Führung ausgegeben und das ist durchaus drin für die Glasner-Truppe.
Gruppe F: Titelverteidiger als Messlatte
In der Liga läuft es bisher eher schleppend für RB Leipzig. Und dazu hat das Team in seiner Champions League-Gruppe einen echten Brocken vor sich. Denn mit Karim Benzema und Real Madrid wartet dort der aktuelle Titelverteidiger auf die Leipziger. Die beiden Teams sind sich übrigens noch nie begegnet.
Vor zwei Jahren stand RB noch selbst im Halbfinale gegen PSG, letztes Jahr war aber bereits nach der Vorrunde Schluss. Das will Domenico Tedesco nach Möglichkeit dieses Jahr verhindern. Dabei warten nach dem klaren Favoriten aus Madrid mit Celtic Glasgow und Schachtar Donezk zwei durchaus machbare Gegner in der Gruppenphase. Eine Besonderheit ist, dass Donezk seine Heimspiele wegen der russischen Invasion in der Ukraine im polnischen Warschau austragen wird. Leipzig beginnt allerdings zunächst mit einem Heimspiel gegen Donezk, die vermutlich leichteste Aufgabe in der Gruppe.
Gruppe G: Wiedersehen mit dem Torweger
Das zweite große Wiedersehen wird es beim BVB geben. Denn auch die Dortmunder bekamen mit Manchester City den neuen Verein ihres ehemaligen Toptorjägers zugelost. Allerdings war die Trennung in diesem Fall nicht ganz so schmerzhaft, wie bei den Bayern und Lewandowski. Trotzdem hoffen Terzic und Co. vermutlich, dass Haaland bei seinem momentanen Lauf etwas ins Stolpern kommt. In der Premier League hat der Norweger nämlich in seinen ersten fünf Spielen sage und schreibe neun Tore erzielt.
Für Dortmund wird es bei der Chance auf ein Erreichen des Achtelfinales auch auf die Personallage ankommen. Nach der Schock-Diagnose von Haaland-Nachfolger Sebastien Haller hat der aktuelle Bundesliga-Fünfte bereits mehrere personelle Ausfälle zu verkraften. Da kommt der (vermeintlich) leichte Auftakt mit einem Heimspiel gegen Kopenhagen gut gelegen. Denn neben dem Favorit ManCity wartet mit dem FC Sevilla ein machbarer aber durchaus unangenehmer Gegner. Der FC Kopenhagen, über die Qualifikation in die Königsklasse eingezogen, dürfte in dieser Gruppe dagegen keine Chance haben.
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