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Champions-League-Fest in Frankfurt? Das steckt dahinter

Die Vereinshymne von Eintracht Frankfurt wird zwar nicht den Ausschlag geben - das Lied vom Fußball im "Herzen von Europa" könnte demnächst aber eine ganz neue Bedeutung bekommen.

Schließlich soll die Mainmetropole mit ihrer Umgebung bis nach Mainz und Sinsheim zu den Kandidaten für die Ausrichtung eines möglichen Finalturniers der Champions League im August gehören. Sportvorstand Rouven Schröder vom Frankfurter Bundesligarivalen FSV Mainz 05 bestätigte entsprechende Planspiele.

"Kenntnis davon haben wir definitiv. Es ist auch schön, dass unser Stadion mit genannt wird und im Fokus ist", sagte Schröder am Donnerstag: "Es ist aber noch nicht spruchreif, irgendwelche Dinge zu bewerten und öffentlich zu benennen." Im Gegensatz zu Schröder ließen die Europäische Fußball-Union (UEFA) wie auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) offen, was genau an dem Bericht der Bild-Zeitung dran ist.

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Während der Frankfurter Sportdezernent Markus Frank ("Das wäre eine schöne Sache, wir sind grundsätzlich interessiert und sprechen") dem SID seine Bereitschaft signalisierte, wollten beide Verbände das Thema nicht konkret kommentieren.

UEFA hält sich noch bedeckt

"Wir schauen uns zusammen mit den Klubs, Ligen und nationalen Verbänden alle Optionen an. Das betrifft den Zeitrahmen sowie den Modus, in dem gespielt werden soll", hieß es von der UEFA: "Bislang wurden noch keine Entscheidungen getroffen, das sollte sich aber beim Treffen des Exekutivkomitees am 17. Juni ändern."

Darauf baut auch der DFB. "Die UEFA arbeitet an Konzepten, um möglichst im August die Klubwettbewerbe zum Abschluss zu bringen", sagte Generalsekretär Friedrich Curtius zuletzt: "Der DFB vertraut darauf, dass die UEFA hier gute Lösungen haben wird."

Die Europacup-Wettbewerbe sind aufgrund der Coronakrise unterbrochen. Das Finale in der Königsklasse war eigentlich für den vergangenen Samstag in Istanbul vorgesehen. Die türkische Großstadt ist laut Medienberichten aber nicht mehr im Rennen.

Blitz-Turnier als Antwort auf Corona

Dass in der Champions League nach den verbleibenden vier Achtelfinal-Rückspielen sämtliche ausstehenden Paarungen im üblichen Format mit Hin- und Rückspiel ausgetragen werden, ist aufgrund des engen Zeitfensters in diesem Jahr praktisch ausgeschlossen. Ein Blitzturnier mit K.o.-Spielen ohne Zuschauer wäre eine mögliche Lösung.

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Laut Bild hat die UEFA am Mittwoch Ausschreibungsunterlagen an die Mitgliederverbände geschickt. Die Gastgeberstadt muss offenbar vier Stadien benennen, die in einem Umkreis von etwa 100 Kilometern liegen. Dafür kämen neben der Frankfurter Arena unter anderem die Stadien in Mainz, Darmstadt, Wiesbaden, Kaiserslautern, Karlsruhe und Sinsheim infrage.

"Ich glaube, die UEFA ist sich bei dieser Frage selbst noch nicht im Klaren", sagte Sportchef Alexander Rosen von der TSG Hoffenheim: "Wenn konkrete Anfragen kommen, werden wir natürlich darüber nachdenken." Auch Portugal und Russland gelten als Kandidaten für ein Turnier, das innerhalb von ungefähr zehn Tagen über die Bühne gehen soll.

RB Leipzig bereits fix dabei - Bayern mit guten Chancen

Mit von der Partie wäre aus deutscher Sicht in jedem Fall RB Leipzig. Der Bundesligist ist wie Paris St. Germain, Atalanta Bergamo und Atletico Madrid für das Viertelfinale qualifiziert. Rekordmeister Bayern München, in dessen Arena das Endspiel im Jahr 2022 stattfinden soll, hat sein Achtelfinal-Hinspiel beim FC Chelsea mit 3:0 gewonnen.

Zuletzt hatte bereits Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff dafür plädiert, die im Herbst anstehende Nations League nicht in Hin- und Rückspielen, sondern als Event an einem neutralen Ort auszutragen. "Eine Art Mini-Turnier könnte eine Idee sein", sagte der 52-Jährige - und signalisierte das Interesse des DFB an der Gastgeberrolle: "Wir haben das Know-how und eine Top-Organisation im DFB, das haben wir schon mehrfach bewiesen. Wenn ein solches Modell der UEFA hilft, würde ich sagen: Ja, wir stehen bereit."