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#ChangeHollywood: So bekämpft Michael B. Jordan Rassismus in der Filmbranche

Weltweit sind die Hoffnungen groß, dass sich nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd wirklich etwas ändert und Rassismus auf breiter Front bekämpft wird. Jetzt hat Michael B. Jordan, unter anderem aus der TV-Serie ”The Wire“ und dem Kino-Blockbuster ”Black Panther“ bekannt, einen Fahrplan für Filmproduktionen erstellt, der sicherstellen soll, dass People of Color wirklich gleichberechtigt werden.

Michael B. Jordan setzt sich gegen Diskriminierung in der Filmbranche ein. (Bild: Getty Images)
Michael B. Jordan setzt sich gegen Diskriminierung in der Filmbranche ein. (Bild: Getty Images)

Durch die Coronavirus-Pandemie steckt derzeit auch die Filmindustrie mit massenhaft ausgefallenen oder verschobenen Produktionen in der Krise, doch irgendwann wird der Ausnahmezustand wieder vorbei und alles wieder so oder zumindest so ähnlich sein, wie es einmal war. Einer, der genau das nicht will, ist Michael B. Jordan. Um den seit Jahren andauernden Diskussionen um Rassismus auch im Film endlich Taten folgen zu lassen, hat der Hollywood-Star zusammen mit der Non-Profit-Organisation Color of Change einen Fahrplan vorgelegt, der Schluss machen soll mit systemischem Rassismus in der Branche.

Auf Polizei verzichten und authentische Geschichten erzählen

Die wichtigsten Punkte, die das Branchenblatt Hollywood Reporter aufzählt: Hollywood solle nicht länger auf die Polizei bauen, wenn es darum gehe, Film-Sets oder Events zu schützen. Stattdessen sollen private Unternehmen wie Security-Firmen anfallende Arbeiten übernehmen. Zudem müssten mehr Geschichten erzählt werden, die sich um People of Color drehen und deren Leben vorurteilsfrei und authentisch erzählt werden. Und Filmfirmen sollten unter anderem mit Anwälten zusammenarbeiten, die sich mit den speziellen Problemen der Black Community – zum Beispiel mit den Benachteiligungen im Justizsystem – wirklich auskennen.

Schwarze auch in Führungspositionen

In Entscheidungspositionen sollten bei allen Produktionen auch People of Color sitzen. Schwarze Talente und deren Karrieren sollten gezielt gefördert werden und das gesamte Team an Anti-Rassismus-Trainings teilnehmen. Inklusion sollte auf allen Ebenen stattfinden, gerade auch im Kleinen. An welchem Ort auch immer gedreht werde, sollte die Black Community unterstützt werden. Dadurch, dass man in lokalen Geschäften von schwarzen Inhabern kauft oder mit Unternehmen zusammenarbeitet, die Rassismus aktiv bekämpfen.

Ein erster Schritt auf einer langen Reise

Gegenüber dem Hollywood Reporter sagte der 33-jährige Schauspieler: ”Dieser Fahrplan ist nur der erste Schritt auf der Reise zur Gleichberechtigung. Wir sind alle Helfer im Kampf, Hollywood zu transformieren, und wir laden alle Content Creators und Führungskräfte ein, uns bei #ChangeHollywood zu unterstützen.“ Er freue sich darauf, viele Stimmen zu vereinen, um das zu tun, was sie am besten könnten: authentische Geschichten erzählen, die Menschen zusammenbringen, mit einflussreichen Künstlern zusammenarbeiten und die Regeln des Spiels zu ändern.

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Jordan selbst ist der Chef der von ihm im Jahr 2016 gegründeten Produktionsfirma Outlier Society, bei der der sogenannte ”Inclusion Rider“ eine Selbstverständlichkeit ist. Der Begriff, mit dem Frances McDormand 2018 ihre Oscar-Rede für die Auszeichnung als beste Schauspielerin in ”Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ beendete, bezeichnet eine Vertragsklausel, mit der den Schauspielern zugesichert wird, dass Frauen und Minderheiten ausreichend in der Produktion repräsentiert sind.

Bei der Oscarverleihung hielt Frances McDormand eine mitreißende Dankesrede, in der sie sich mit allen weiblichen Nominierten solidarisierte. (Bild: Getty Images)
Bei der Oscarverleihung hielt Frances McDormand eine mitreißende Dankesrede, in der sie sich mit allen weiblichen Nominierten solidarisierte. (Bild: Getty Images)

Gleichberechtigung für alle

Während der Black-Lives-Matter-Bewegung hatte sich Jordan immer wieder an der Seite der Protestierenden in Los Angeles gezeigt. An die Filmindustrie gewandt, die die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen ab dem Jahr 2020 versprochen hatte, hatte er schon damals seine Forderungen für die schwarze Gemeinschaft formuliert: Keine Unterstützung der Polizei, Investitionen in antirassistische und authentische Geschichten über Schwarze, Unterstützung von People of Color und deren Karrieren und Investitionen in Black Communities.

Black Lives Matter: Michael B. Jordan nimmt die Filmindustrie in die Pflicht