Chaos beim HSV: Spieler bedroht, Polizei muss einschreiten
Der Hamburger SV steckt tief im Abstiegskampf. Gegen Bayer Leverkusen setzte es die nächste Niederlage. Nicht nur im Anschluss eskalierte die Situation.
Die Stimmung beim Hamburger SV ist nicht erst seit der 1:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen auf einem Tiefpunkt angekommen. Gegen die Werkself entlud sich die Wut der Fans aber in Richtung der Spieler.
“Bevor die Uhr ausgeht, jagen wir euch durch die Stadt”, stand auf einem Banner, das auf der Tribüne vor dem Spiel gegen Leverkusen ausgehängt wurde. Die Polizei ging nicht in den Block, um eine Eskalation der angespannten Lage zu verhindern.
Die Nerven liegen blank. #HSVB04 #HSV pic.twitter.com/l1e5PkHZ3z
— Mr. Best (@KevinTheBest94) February 17, 2018
Platzsturm von Polizei verhindert
Das versuchten auch die Spieler auf dem Platz. Letztlich entführte Leverkusen aber die drei Punkte und ließ den HSV mit sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsrang zurück auf Platz 17.
Als die Kicker aus Hamburg nach Abpfiff Kontakt zu den Fans aufnehmen wollten, musste die Polizei einschreiten. In schwerer Montur und mit Hunden an ihrer Seite verhinderten die Beamten einen Platzsturm.
Geschäftsstelle und Ausgänge abgesperrt
40 Minuten nach Abpfiff wurde der nächsten Anlauf unternommen, in den Innenraum zu gelangen. Wieder war die Polizei zur Stelle und hinderte die wütenden Fans daran, den Block zu verlassen.
Auch an anderer Stelle wurde reagiert. Mit aufgestellten Gittern und teilweise auch Pferden wurde für Ruhe rund um das Volksparkstadion gesorgt. Die Zugänge zur Geschäftsstelle und den Spielerausgängen wurden bewacht.
Polizei und Ordner schützen mit Gittern und einigen Pferden den Eingang zur Kabine. Nach dem gescheiterten Platzsturm ist es hier aber ruhig. pic.twitter.com/A3dvNsVaEO
— BILD Hamburger SV (@BILD_HSV) February 17, 2018
“Da wurde eine Grenze überschritten”
“Wir haben jedes Verständnis für die Enttäuschung der Fans, aber uns fehlt jedes Verständnis, wenn auf Spruchbändern Gewalt angedroht wird. Da wurde eine Grenze überschritten”, stellte HSV-Sportchef Jens Todt im Anschluss klar.
Trainer Bernd Hollerbach befürchtet derweil, dass manche Spieler mit dem Druck im Abstiegskampf nicht klarkommen. Er kündigte Gespräche mit dem Team an und machte deutlich: “Es bringt jetzt nichts, sich zu zerfleischen.”