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Checkliste: Lebensmittelvorräte für den Katastrophenfall

Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie oder dem Ukraine-Krieg empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, einen Vorrat für Lebensmittel und Wasser anzulegen. Warum es immer sinnvoll ist, das Wichtigste Zuhause zu haben – und wie man gut und nachhaltig plant!

Das BBK empfiehlt Lebensmittelvorräte für mindestens 10 Tage. (Symbolbild: Getty Images)
Das BBK empfiehlt Lebensmittelvorräte für mindestens 10 Tage. (Symbolbild: Getty Images)
  • Lebensmittelvorräte für mindestens zehn Tage sind immer sinnvoll

  • Checkliste des BBK für Lebensmittelvorräte gilt schon seit 2016

  • So lauten die offiziellen Empfehlungen für Vorräte

  • Auch für die Haustiere Vorräte anlegen

Die aktuellen Nachrichten über den Ukraine-Krieg, die Lebensmittelknappheit und Verzweiflung, die in Teilen des Landes nach dem Angriff des russischen Militärs herrscht, holen dieser Tage eines wieder ganz deutlich ins Bewusstsein: Jederzeit auf alles zugreifen und alles kaufen zu können, was man im alltäglichen Leben brauch, kann von heute auf morgen keine Selbstverständlichkeit mehr sein.

Wir haben es in der ersten Welle und viele auch in verschiedenen Phasen der Corona-Pandemie in Deutschland (in einem im Vergleich zur Ukraine natürlich äußerst verkraftbaren Ausmaß) erlebt: Es gibt sie, die Situationen, in denen bestimmte Lebensmittel oder Hygieneartikel knapp werden, man das Haus nicht mehr verlassen kann oder darf und plötzlich auf die Hilfsbereitschaft der Familie oder von Freunden angewiesen ist, um mit dem Nötigsten versorgt zu sein. Was aber, wenn auch das nicht mehr möglich ist?

Die Checkliste des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe seit 2016

Tatsächlich hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bereits im Jahr 2016 die Bevölkerung zum ersten Mal seit dem Ende des Kalten Krieges dazu aufgerufen, im Notfall zum Selbstschutz fähig zu sein, bevor staatliche Maßnahmen anlaufen – und Vorräte für den Katastrophenfall anzulegen.

Lebensmittelvorrat bei einem "Blackout" oder anderen Notfällen

Im Fokus stand damals wie heute nicht das Worst Case-Szenario eines Krieges, sondern die Befürchtung, was beispielsweise bei einem großflächigen Stromausfall geschehen könnte: Supermärkte und Tankstellen blieben geschlossen, Kühlschrank und Gefrierfach würden ausfallen und je nach regionalen Voraussetzungen könnte auch kein Trinkwasser mehr aus den Wasserhähnen gepumpt werden.

Aber auch bei starken Unwettern, wie wir sie in dem noch recht jungen Jahr 2022 in Deutschland bereits erlebt haben, Hochwasser, extremer Hitze oder starkem Schneefall kann ein Vorrat äußerst sinnvoll sein.

Checkliste für den Lebensmittelvorrat: Das sind die offiziellen Empfehlungen des BBK

Essen und Trinken für 10 Tage

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe kalkuliert den Zeitraum, bis in Notsituationen die staatliche Hilfe eintrifft, auf zehn Tage. Für diesen Zeitraum sollten Sie pro Person mit folgenden Getränken und Lebensmitteln planen:

Für einen 10-Tages-Vorrat sollten Sie 20 Liter pro Person kalkulieren. Darin ist auch bereits ein Flüssigkeitsanteil zum Kochen vorgesehen (0,5 Liter pro Tag). Ein gewisser Anteil des Vorrats sollte daher auch aus (Mineral-)Wasser bestehen. Aber auch Fruchtsäfte oder länger lagerfähige Getränke können dazugerechnet werden.

2.200 kcal pro Person und Tag. Damit ist im Regelfall der Gesamtenergiebedarf eines Erwachsenen abgedeckt. Konkret bedeutet das beispielsweise pro Person:

  • 4 Kilogramm Gemüse und Hülsenfrüchte

  • 2,5 Kilogramm Obst (in Dosen oder Gläsern) und Nüsse

  • 2,6 Kilogramm Milch und Milchprodukte (länger haltbar)

  • 1,5 Kilogramm Fisch, Fleisch, Eier, bzw. Volleipulver

  • 0,357 Kilogramm Fette und Öle

  • Nach Belieben: Zucker, Honig, Marmelade, Schokolade, Jodsalz, Fertiggerichte, Kartoffeltrockenprodukte, Mehl, Instantbrühe, Kakaopulver, Hartkekse, Salzstangen

Am besten Sie kaufen nur das auf Vorrat, was sie auch ohne Notfall gerne verbrauchen. (Bild: Getty Images)
Am besten Sie kaufen nur das auf Vorrat, was sie auch ohne Notfall gerne verbrauchen. (Bild: Getty Images)

Bevorraten Sie nur, was Sie auch mögen und vertragen

Vielleicht hat auch hier der ein oder andere aus der ersten Corona-Welle gelernt. Vieles, was in der Panik im Einkaufswagen gelandet ist, wurde später nicht verbraucht (und wird es vielleicht auch nicht mehr). Deshalb gilt es natürlich, die persönlichen Vorlieben und Verträglichkeiten beim Anlegen der Vorräte zu beachten. Dazu schreibt das BBK: "Sie sollten Ihren Vorrat nicht nach dem Motto 'den brauche ich hoffentlich nie' anlegen, sondern nach dem Prinzip 'lebender Vorrat'".

Vorräte: Haustiere nicht vergessen

Wenn Sie Haustiere haben, denken Sie auch an deren Bedürfnisse. Achten Sie darauf, ausreichend Nahrung, Einstreu, Medikamente und weitere Produkte, die Ihr Tier benötigt, ebenfalls für mindestens zehn Tage auf Vorrat zu haben.

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