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Chile: Tausende Menschen fordern Recht auf Abtreibung

Tausende Menschen haben in den Straßen von Santiago de Chile demonstriert – die meisten von ihnen Frauen. Sie forderten das Recht auf Selbstbestimmung über ihren eigenen Körper, das Recht auf Abtreibung. Diese ist in Chile verboten. Vor wenigen Tagen scheiterte eine Reform des Abtreibungsgesetzes wegen einer Stimmenthaltung im Abgeordnetenhaus. In drei Fällen sollten Abtreibungen erlaubt werden: bei Lebensgefahr für die Mutter, nach einer Vergewaltigung und wenn der Fötus keine Überlebenschancen hat. Der Senat hatte bereits zugestimmt, die Mehrheit im Abgeordnetenhaus galt eigentlich nur noch als Formsache. Deren Zustandekommen scheiterte letztlich bei einer Regelung und einzig und allein an einer Enthaltung. Jetzt muss der Gesetzesentwurf wieder im Vermittlungsausschuss beraten werden. Somit bleibt Chile vorerst eines der letzten Länder, in denen Abtreibung unter keinen Umständen erlaubt ist. Ein Verbot, das aus dem Jahr 1989 stammt, aus Zeiten der Diktatur unter Augusto Pinochet. 160.000 chilenische Frauen treiben laut Human Rights Watch jedes Jahr heimlich und illegal ab. Ein Schritt, der sie in Lebensgefahr bringen kann und der mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft wird. Protesters march in Chile after bid to ease abortion ban stumbles https://t.co/5Vg3j41IcQ pic.twitter.com/Xo5sxn61RO— News Guppy (@newsguppy) 26. Juli 2017