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China: Auch Caixin-Industriestimmung deutet auf Schrumpfung der Wirtschaft hin

PEKING (dpa-AFX) -Die Lage in der angeschlagenen Industrie in China scheint sich deutlich eingetrübt zu haben. Nachdem am Vortag ein von der Regierung veröffentlichter Stimmungsindikator unter eine kritische Marke gefallen war, sorgte nun am Mittwoch ein ähnlicher Indikator des Wirtschaftsmagazins Caixin ebenfalls für eine herbe Enttäuschung. Die Kennzahl fiel im Oktober um 1,1 Punkte auf 49,5 Zähler, wie Caixin mitteilte. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einem leichten Anstieg auf 50,8 Punkte gerechnet.

Mit unter 50 Punkten deutet der Indikator von Caixin auf eine Schrumpfung der Wirtschaft hin. Auch die staatliche Kennzahl liegt nun knapp unter der Expansionsgrenze.

Der Caixin-Index konzentriert sich auf kleinere, private Unternehmen. Der Indikator der Regierung erfasst hingegen die Stimmung in den größeren Staatsbetrieben. Beide Indikatoren sind stark von der außenwirtschaftlichen Lage anhängig, da China einen großen Teil seiner Produktion exportiert. Im binnenorientierten Dienstleistungssektor hatte sich die Stimmung zuletzt zwar auch eingetrübt. Dieser aber liegt sowohl laut der stattlichen Kennzahl als auch laut der von Caixin berechneten noch knapp im Expansionsbereich.

Die politische Führung Chinas stemmt sich seit einiger Zeit mit zahlreichen Hilfen gegen die schwache Konjunktur. Unter anderem soll der kriselnde Immobilienmarkt stabilisiert werden, da er einen erheblichen Teil der Wirtschaft ausmacht. Zuletzt gab es Anzeichen für eine Erholung. So fiel das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal mit einem Plus von 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr besser aus als von Analysten erwartet. Die jetzt rückläufigen Einkaufsmanagerindizes deuten aber auf eine anhaltende Verunsicherung der Unternehmen hin.

Analyst Charlie Lay von der Commerzbank sprach von weiteren entmutigenden Nachrichten über die chinesische Wirtschaft. Insgesamt deuteten die jüngsten Stimmungsdaten auf einen fragilen und unsicheren Aufschwung hin. Daher dürfte die Politik weiterhin expansiv ausgerichtet bleiben und die Regierung bei Bedarf weitere Hilfsmaßnahmen auf den Weg bringen.