Chinesischer Bekleidungshändler - Shein verkauft Adiletten ohne Zustimmung von Adidas - auch Puma betroffen

Die Geschäfte von Adidas brummen, auch dank der erfolgreichen Retro-Schuhe.<span class="copyright">Juventus FC via Getty Images</span>
Die Geschäfte von Adidas brummen, auch dank der erfolgreichen Retro-Schuhe.Juventus FC via Getty Images

Bisher hat Shein vor allem No-Name-Mode verkauft. Nun ist auf der chinesischen Plattform auch Marken-Mode zu finden. Adidas und Puma sind davon überhaupt nicht begeistert und wollen dagegen vorgehen.

Auf der Plattform Shein werden Adidas##chartIcon- und Puma##chartIcon-Produkte ohne Zustimmung der deutschen Sportartikelhersteller verkauft. Adidas und Puma kritisieren dies scharf und prüfen rechtliche Schritte, berichtet die „Wirtschaftswoche“.

Die asiatische Plattform bietet beispielsweise die Adidas-Schuhe „Samba“ deutlich günstiger als der offizielle Adidas-Onlineshop an. Ein Adidas-Sprecher betonte laut der „Süddeutschen Zeitung“: „Adidas verkauft selbst keine Produkte auf der Plattform und erlaubt auch nicht den Weiterverkauf von Produkten auf der Plattform.“

Shein überholt H&M

Shein ist zu einem der größten Bekleidungshändler der Welt aufgestiegen, berichtet die „Wirtschaftswoche“. Das Unternehmen machte im letzten Jahr 29 Milliarden Euro Umsatz und überholte H&M. Im November letzten Jahres hatte Shein einen Börsengang an der Wall Street vorbereitet. Dazu kam es jedoch nicht. Der Konzern hat sich umorientiert und im Juni IPO-Unterlagen in London eingereicht.

Shein produziert seine No-Name-Kleidung bei Niedriglohn-Produktionswerkstätten in China – ohne Zwischenhändler. So kann die Plattform die Preise so niedrig halten. Doch viele Menschen mögen vor allem Marken, die sie kennen und denen sie vertrauen.

Puma droht mit „rechtlichen Schritten“

Die „Wirtschaftswoche“ berichtet, dass auch Puma-Produkte nun bei Shein verkauft werden. Auf der europäischen Shein-Seite werden zahlreiche Puma-Artikel angeboten. Eine Puma-Sprecherin erklärte: „Sollten Marktplätze oder Plattformen nicht kooperieren und unzulässige Angebote freiwillig entfernen, behalten wir uns das Recht vor, weitere rechtliche Schritte einzuleiten.“

Der Weiterverkauf über Shein erfolgt laut der „Wirtschaftswoche“ wahrscheinlich durch autorisierte Händler, die überschüssige Ware an Shein weiterverkaufen. Dies stellt ein bekanntes Problem für Markenhersteller dar, das nun durch die wachsende Reichweite von Shein neue Dimensionen erreicht.

Das Problem aus Sicht von Puma ist, dass die Vertriebsqualität „nicht im Einklang mit unserer Markenpositierung ist. Das passt nicht zu Puma“, sagt Puma-Chef Arne Freundt gegenüber der „Wirtschaftswoche.“