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Chlorophyll-Tropfen – das steckt dahinter

Flüssiges Chlorophyll ist als Nahrungsergänzungsmittel derzeit voll im Trend. Die grünen Tropfen sind kostspielig, sollen aber wahre Wunder bewirken können. Lesen Sie hier, was wirklich drin steckt.

Chlorophyll-Tropfen als Nahrungsergänzungsmittel. (Bild: Getty Images)
Chlorophyll-Tropfen als Nahrungsergänzungsmittel. (Bild: Getty Images)

Das grüne Blut, Stoff des Lebens, volle Kraft der Natur – viele Hersteller werben so vollmundig für ihre Chlorophyll-Tropfen, dass man glauben könnte, es handele sich um ein neu entdecktes Wunderelixier.

Laut der Werbung scheinen die grünen Tropfen ein regelrechtes Zaubermittel zu sein. Angeblich helfen sie unter anderem beim Abnehmen sowie den Körper zu entgiften, machen vitaler, sind gut für die Darmgesundheit und beseitigen Körpergeruch.

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat daran Zweifel: „Viele Stars und Influencer schwören auf den Pflanzenstoff. Chlorophyll soll beispielsweise das Hautbild verschönern, das Immunsystem stärken, die Verdauung verbessern und, und, und ... Doch das ist meist Humbug.“

Denn wissenschaftlich belegt seien die Wirkungen kaum. Entweder lägen überhaupt keine Studien mit Menschen vor oder die Untersuchungen würden die wissenschaftlichen Standards nicht erfüllen.

Dennoch werden Chlorophyll-Tropfen zu stolzen Preisen angeboten. Bis zu 50 Euro sind pro 100 Milliliter fällig. Und das, obwohl man den Stoff eigentlich für ein paar Euro oder sogar kostenlos bekommen kann und leckerer ist es noch dazu.

Was ist Chlorophyll eigentlich?

Denn Chlorophyll steckt in Pflanzen und natürlich auch in unserem Gemüse. Chlorophyll ist ein natürlicher Farbstoff, der von Pflanzen gebildet wird, wenn sie Photosynthese betreiben und durch den sie ihre grüne Farbe erhalten.

Je dunkelgrüner eine Pflanze ist, desto mehr Chlorophyll steckt in ihr. Besonders viel von dem Blattgrün steckt in Brennnesseln, 350 Milligramm pro 100 Gramm. Wer sich nicht für Brennnesselsalat oder -saft begeistern kann, findet den Stoff unter anderem auch in Spinat (70 bis 100 mg), Petersilie (210 mg), Brokkolisprossen (145 mg) und Brokkoli (32 mg).

Auf Facebook berichtet die Verbraucherzentrale über Chlorophyll-Tropfen:

Ein echtes Highlight unter den Chlorophyll-Lieferanten ist auch ein Gemüse, das gerade Saison hat: Der Grünkohl bringt es auf 230 Milligramm je 100 Gramm.

Die Verbraucherzentrale Hamburg rät deshalb: „Lieber Grünzeug essen, statt Tropfen kaufen!“

Einfrieren ja, kochen nein

Wer möglichst viel Chlorophyll aus dem Gemüse ziehen will, sollte es am besten roh verzehren. Denn das Blattgrün ist nicht gut hitzebeständig. Deshalb empfiehlt es sich, Gemüse, Salat und Kräuter in Form von Salaten, Kaltsuppen und Smoothies zu verzehren.

Kälte übersteht Chlorophyll dagegen problemlos. Es spricht also nichts dagegen, für einen grünen Smoothie tiefgekühltes Gemüse zu verwenden.

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