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Chris Cornells Witwe ist sich sicher: "Er wollte nicht sterben"

Vicky Karayiannis, die Witwe von Chris Cornell, ist sich sicher, dass der Soundgarden-Sänger nicht sterben wollte. Sie glaubt weiterhin, verschreibungspflichtige Medikamente haben ihn in den Tod getrieben.

Am 18. Mai wurde Soundgarden-Sänger Chris Cornell (1964-2017) tot in seinem Hotelzimmer in Detroit aufgefunden. Sein überraschender Tod wurde als Selbstmord eingestuft. Seine Witwe, Vicky Karayiannis, mit der der Musiker 13 Jahre lang verheiratet war, hat nun ihr Schweigen über seine Drogensucht gebrochen. In einem neuen Interview mit dem "People"-Magazine stellt sie klar: "Er wollte nicht sterben."

"Das war nicht mein Chris"

Karayiannis, die mit Cornell zwei Kinder hat, ist sich sicher: "Wenn er bei klarem Verstand gewesen wäre, hätte er das nicht gemacht." Zum Zeitpunkt seines Todes wurden verschiedene verschreibungspflichte Medikamente in seinem Körper festgestellt, darunter auch Ativan, in Deutschland als Lorazepam bekannt. Es wird zur Beruhigung von Angstzuständen eingenommen. Ob die Substanzen in seinem Körper seinen geistigen Zustand beeinflusst haben, bleibt offen. Die Gerichtsmedizin kann lediglich die Todesursache feststellen, nicht was diese herbeigeführt hat.

In ihrem Kopf spielt sie den Todestag ihres Mannes immer wieder durch. "Chris war bescheiden, süß, freundlich und ein guter Mensch, mit der Geduld eines Heiligen", sagt sie über Cornell. Der Chris, mit dem sie am Abend seines Todes telefoniert habe, sei hingegen nicht der Mann gewesen, den sie kannte. Er habe nach dem Konzert in Detroit über eine App auf seinem Telefon die Lichter in ihrem Haus immer wieder ein- und ausgeschaltet.

In Alarmbereitschaft habe sie ihn angerufen. "Er hat eine Schimpfirade losgelassen. Ich sagte ihm, er müsse mir erzählen, was er genommen habe. Aber er wurde einfach gemein. Das war nicht mein Chris."

"Die Sucht ist eine Krankheit"

Seit 2009 war Cornell clean, erzählt Karayiannis weiter. Nun frage sie sich, wie sie die Anzeichen, dass er rückfällig geworden war, übersehen konnte. "Mein Chris war glücklich, liebevoll, fürsorglich und warmherzig. Er war kein deprimierter Mann, es ist nicht so, dass ich das übersehen hätte. Was ich nicht gesehen habe, waren die Anzeichen der Sucht", sagt sie. Die zweifache Mutter wisse nun, dass das eine Krankheit ist. Und diese Krankheit könne die Überhand gewinnen und die volle Macht über jemanden besitzen.

Nun konzentriere sie sich darauf, ihren Kindern dabei zu helfen, den Schmerz zu verarbeiten und wieder ein Gefühl von Normalität zu erlangen. Den Schmerz, den ihre Familie durchmachen müsse, gibt sie aus einem ganz bestimmten Grund preis: "Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um sicherzustellen, dass andere Kinder nicht wie meine Weinen müssen."

Foto(s): s_bukley/ImageCollect