Mariä Himmelfahrt - Wo am Donnerstag Feiertag ist – und wo nicht
Maria Himmelfahrt ist ein christlicher Feiertag, aber nicht alle Angestellten haben frei. Je nach Bundesland variiert dies.
Christliche Feiertage sollen den Menschen Zeit zur Besinnung und zur Pflege christlicher Traditionen geben. Wenn es sich um einen gesetzlichen (!) Feiertag handelt, müssen Sie nicht extra Urlaub nehmen: An gesetzlichen Feiertagen wird nicht gearbeitet. Für kirchliche Feiertage gilt das nicht unbedingt - an ihnen haben Geschäfte und Betriebe geöffnet.
Mariä Himmelfahrt: Wo ist am 15. August Feiertag?
Der 15. August, Mariä Himmelfahrt, ist ein kirchlicher Feiertag, der mindestens seit dem fünften Jahrhundert begangen wird.
An diesem Tag wird die Aufnahme Mariens mit Leib und Seele in den Himmel gefeiert. Nach katholischem Glauben steigt die Seele jedes Menschen in den Himmel auf, während der Körper auf der Erde bleibt. Daher ist es einzigartig, dass Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde.
In einigen Ländern ist Mariä Himmelfahrt auch ein gesetzlicher Feiertag.
Mariä Himmelfahrt – das hat es damit auf sich
„Mariä Himmelfahrt“ oder „Maria Himmelfahrt“? Korrekt ist Mariä Himmelfahrt, da das „ä“ den lateinischen Genitiv ausdrückt, genau wie dies zum Beispiel beim maskulinen Pendant „Christi Himmelfahrt“ der Fall ist.
Übersetzen könnte man das wortwörtlich mit „die Himmelfahrt der Maria“. „Maria Himmelfahrt“ ist grammatikalisch eigentlich nicht richtig, wird aber gerne umgangssprachlich verwendet.
Wo ist Mariä Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag?
In Spanien, Portugal, Italien, Österreich, Kroatien, Polen, Frankreich und Belgien sowie in einigen Kantonen der Schweiz ist Mariä Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag.
In Deutschland ist Mariä Himmelfahrt nur im Saarland ein uneingeschränkter gesetzlicher Feiertag.
In Bayern ist es etwas komplizierter: Hier gilt Mariä Himmelfahrt per Gesetz nur in den Gemeinden und Städten mit überwiegend katholischer Bevölkerung als Feiertag. Als Grundlage für diese Regelung werden die Mitgliederzahlen der katholischen und evangelischen Kirche herangezogen.
Laut Art. 1 Abs. 1 Nummer 2 des Gesetzes über den Schutz der Sonn- und Feiertage (Feiertagsgesetz) ist in Bayern der 15. August „Mariä Himmelfahrt“ dann in einer Gemeinde ein gesetzlicher Feiertag, wenn dort mehr Einwohner mit katholischer als evangelischer Konfession ansässig sind. Einwohner mit anderer oder ohne Religionszugehörigkeit werden in diese Berechnung nicht einbezogen. Die Ergebnisse des Zensus 2011 bilden aktuell die Grundlage für die zur Festlegung verwendeten Zahlen.
Bayern hat 2.056 Gemeinden, in 1.704 davon ist Mariä Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag. Auf der Homepage des Bayerischen Landesamtes für Statistik können Sie nachsehen, ob in einer bestimmten Stadt oder Gemeinde Mariä Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag ist oder nicht.
Hier eine Liste, wo in Bayern der 15. August ein gesetzlicher Feiertag ist:
In ganz Oberbayern und ganz Niederbayern
Bis auf einige wenige Gemeinden in der gesamten Oberpfalz, in Schwaben und in Unterfranken
In wenigen Gemeinden in Oberfranken und Mittelfranken
In den Großstädten München, Augsburg, Würzburg, Ingolstadt und Regensburg - jedoch nicht in den Großstädten Fürth, Nürnberg und Erlangen
In den übrigen deutschen Bundesländern sind am 15. August die Geschäfte geöffnet.
Traditionelle Bräuche und spektakuläre Prozessionen an Mariä Himmelfahrt
Gerade in ländlichen Gebieten wird auch heutzutage noch an vielen ursprünglichen Bräuchen festgehalten. Hier war der Feiertag früher besonders bedeutsam, da er mitten in der Erntesaison lag.
An Mariä Himmelfahrt sind das vor allem Blumen- und Kräuterweihen. Diese beruhen auf einer Legende: Als die Apostel Marias Grab öffneten, fanden sie darin statt eines Leichnams zahlreiche Blumen und Kräuter vor. Darum werden bei einer traditionellen Kräuterweihe von den Frauen der Gemeinde unterschiedliche Kräuter gesammelt und im Anschluss zu Sträußen gebunden. Diese Kräutersträuße werden im Rahmen einer feierlichen Zeremonie gesegnet. Als Schutz vor Unglück hängen die Menschen die geweihten Kräutersträuße in ihren Häusern auf.
Besonders im süddeutschen Raum gibt es feierliche Lichterprozessionen und Pontifikalämter an Mariä Himmelfahrt.
Bekannt ist die Fatima-Schiffsprozession in Lindau am Bodensee, bei der sieben Schiffe mitfahren. Jedes Jahr verfolgen etwa 4.000 Besucher das Ereignis.
Im Landkreis Günzburg findet im Wallfahrtsort Maria Vesperbild eine sehr große Prozession statt, die jedes Jahr etwa 10.000 Gläubige anlockt. Ebenfalls bekannt ist die Lichterprozession im Wallfahrtsort Altötting.