Claudia Sheinbaum - Künftige mexikanische Präsidentin lehnt „Krieg“ gegen Drogenkartelle ab

Eine Politikerin hält eine Rede.
Wahlgewinnerin mit vielen Aufgaben: Mexikos designierte Präsidentin Claudia Sheinbaum. (Bild: Manuel Velasquez/Getty Images)

Die künftige mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum lehnt einen „Krieg“ gegen die Drogenkartelle in dem zentralamerikanischen Land ab. Das würde zu noch mehr Gewalt, statt Frieden, führen.

„Das ist schon einmal passiert und hat zu nichts geführt“, sagte Sheinbaum am Dienstag mit Blick auf den 2006 vom damaligen Präsidenten Felipe Calderón ausgerufenen Anti-Drogen-Krieg. Eine gewalttätige Konfrontation mit den Drogenbanden würde vermutlich zu noch mehr Gewalt führen, fügte Sheinbaum, die ihr Amt am 1. Oktober antreten wird, hinzu.

Zuletzt war im Nordwesten Mexikos die Gewalt zwischen rivalisierenden Gruppen des berüchtigten Sinaloa-Drogenkartells eskaliert. Bei den Kämpfen wurden nach Angaben der Regierung seit dem 9. September 32 Menschen getötet.

Die internen Auseinandersetzungen in dem Kartell, das von Drogenboss Joaquín „El Chapo“ Guzmán gegründet worden war, gehen nach Angaben von Gouverneur Rubén Rocha Moya auf die Ereignisse des 25. Juli zurück. An dem Tag war der Mitbegründer des Kartells, Ismael „El Mayo“ Zambada, im Süden der USA zusammen mit einem Sohn von „El Chapo“ festgenommen worden. „El Mayo“ sitzt nun in den USA in Haft. Er wirft dem Sohn von „El Chapo“ vor, ihn in den USA in eine Falle gelockt zu haben.

Durch die mit den Drogenkartellen in Verbindung gebrachte Gewalt wurden in Mexiko seit 2006 bereits etwa 450.000 Menschen getötet. Mehr als 100.000 weitere verschwanden Spurlos.