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Gefängnis-Ausbruch mit Atemschutzmaske

Die Maskenpflicht soll vor allem verhindern, dass infizierte Menschen das Coronavirus weiter verbreiten. Ein Gefängnisinsasse in Chicago nutzte die Maske jetzt allerdings zu anderen Zwecken.

In den USA sind alle Häftlinge verpflichtet, jederzeit eine Maske zu tragen, um die Ausbreitung des Coronavirus in den Gefängnissen zu verhindern. (Symbolbild: Getty)
In den USA sind alle Häftlinge verpflichtet, jederzeit eine Maske zu tragen, um die Ausbreitung des Coronavirus in den Gefängnissen zu verhindern. (Symbolbild: Getty)

Der 28-jährige Quintin Henderson hätte eigentlich am vergangenen Wochenende aus dem Cook County Jail bei Chicago entlassen werden sollen. Doch Henderson entschied sich, seine persönlichen Daten an einen Mitinsassen zu veräußern. Für 1000 US-Dollar, umgerechnet 924 Euro, gab er die Informationen an den 21-jährigen Jahquez Scott weiter. Der hatte sich nämlich den Plan ausgedacht, mit seinem durch die Atemschutzmaske verdeckten Gesicht als Henderson durchzugehen und unbehelligt in die Freiheit zu marschieren. Wegen der Corona-Pandemie, die sich in eng besetzten Gefängnissen besonders schnell ausbreitet, sind in den USA alle Insassen und Angestellten zum Tragen von Masken verpflichtet.

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Ein Sprecher des Cook County Jail sagte gegenüber dem Lokalsender CBS Chicago: “Scott, 21, trug seine Maske und verwendete Hendersons kompletten Namen und persönliche Daten, um sich als er auszugeben. Dann verließ er die Haft, indem er Hendersons Kaution nutzte.” Der clevere Ausbrecher habe die Chance als seine persönliche “Du kommst aus dem Gefängnis frei”-Karte genutzt, hieß es von Zeiten der Gefängnisverwaltung. Den Wärtern fiel die Verwechslung erst später auf, als sie bei der Verwaltung der Akten bemerkt wurde, dass nicht alle Dokumente übereinstimmten. Eine interne Untersuchung wurde eingeleitet, der flüchtige Maskenträger wird polizeilich gesucht.

Scott saß für den tätlichen Angriff auf einen Polizeibeamten, sowie den Besitz illegaler Substanzen und Hausfriedensbruch ein. Seine Kaution war auf 50,000 US-Dollar festgesetzt worden. Zudem hätte er bei einer Entlassung auf Kaution eine elektronische Fußfessel tragen müssen, weil ihm zusätzlich der illegale Gebrauch einer Waffe vorgeworfen wurde. Stattdessen ist er jetzt auf der Flucht und auch sein Kollege ist schlechter dran als vorher. Der Identitätsverleiher Henderson hat eine Strafanzeige wegen der Beihilfe zum Ausbruch bekommen und seine eigene Kaution wurde auf 25,000 US-Dollar heraufgesetzt. Ob er die versprochenen 1000 US-Dollar des Ausbrechers so bald zu Gesicht bekommen wird, ist also mehr als fraglich.

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