CNN fragt: Ist die Blase geplatzt? - Tech-Giganten geraten wegen Milliarden-Investitionen in KI unter enormen Druck
Trotz immenser Investitionen bringen KI-Projekte der Tech-Giganten kaum Profit. Der Druck auf die Firmen wächst.
Die Wall Street fragt sich nach den jüngsten Quartalszahlen der großen Tech-Unternehmen, wann künstliche Intelligenz (KI) tatsächlich Gewinne einbringen wird. Trotz Milliarden-Investitionen in Datenzentren und Halbleiter sehen Anleger bislang wenig nennenswerte Gewinnzuwächse oder neue profitable Produkte, heißt es bei CNN.
Der US-Nachrichtensender berichtet, dass Unternehmen wie Amazon, Google und Microsoft weiterhin hohe Ausgaben für KI-Infrastruktur ankündigen, obwohl ihre Aktienkurse aufgrund enttäuschender Ergebnisse unter Druck stehen. Amazon vermeldete zuletzt schwache Zahlen, was die Aktie um rund 9 Prozent sinken ließ. Intel plant Kostensenkungen von 10 Milliarden US-Dollar und Massenentlassungen, nachdem auch hier die Investitionen in KI bisher wenig Ertrag brachten.
KI-Investitionen der Tech-Giganten zahlen sich noch nicht aus
In Anrufen mit Analysten gaben Führungskräfte laut CNN zu, dass es noch lange dauern werde, bis sich die KI-Investitionen auszahlen. Meta-CFO Susan Li erklärte: „Wir erwarten nicht, dass unsere generativen KI-Produkte im Jahr 2024 erhebliche Einnahmen bringen.“ Auch Microsoft betonte, dass ihre Investitionen erst über die nächsten 15 Jahre Früchte tragen sollen.
Laut CNN äußern Investoren zunehmende Skepsis. Ein Bericht von Goldman Sachs warf die Frage auf, ob es „zu viel Ausgaben, zu wenig Nutzen“ bei generativer KI gebe. Analyst Gil Luria von D.A. Davidson sagte zu CNN, dass einige Investoren gehofft hatten, Tech-Giganten würden ihre KI-Investitionen zurückfahren, da die erwarteten Erträge bisher ausblieben.
Jedoch signalisierten Google, Microsoft und Meta, dass sie weiterhin stark investieren werden. Analysten wie Luria prognostizieren indes, dass der Druck auf die Unternehmen steigen wird, ihre Investitionen zu reduzieren, um das Umsatzwachstum einzuholen.
US-Börsen schließen Handelswoche mit Verlusten
Die US-Börsen mussten unterdessen am Freitag deutliche Verluste hinnehmen. Der S&P 500 sank um 1,84 Prozent auf 5346,56 Punkte und der Nasdaq Composite um 2,43 Prozent auf 16.776,16 Punkte. Der Dow Jones verlor 610,71 Punkte und schloss bei 39.737,26 Punkten. Grund für die Verluste waren enttäuschende Arbeitsmarktzahlen. Die US-Arbeitslosenquote stieg auf 4,3 Prozent, was den höchsten Wert seit Oktober 2021 darstellt. Statt der erwarteten 185.000 wurden nur 114.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Auch große Technologieunternehmen verzeichneten aufgrund schwacher Gewinnprognosen deutliche Kursverluste. Neben Amazon und Intel sanken sogar die Nvidia-Papiere um 1,8 Prozent. Adam Turnquist von LPL Financial erklärte: „Der Nasdaq war sehr überkauft. Es ist nicht das Ende der KI-Geschichte, aber eine notwendige Korrektur.“ Auch Bankaktien waren stark betroffen: Bank of America verlor 4,9 Prozent und Wells Fargo 6,4 Prozent.