CO₂-Abgabe auf Holzenergie geplant? Ministerium und Medien sind sich uneins

Berichten zufolge soll die Bundesregierung eine CO₂-Abgabe auf Holzenergie planen. Das Wirtschaftsministerium weist diese Behauptung jedoch zurück.

Ein Bericht der Welt am Sonntag sorgt für Diskussionen: Demnach arbeitet die Bundesregierung an einem Konzept, das eine CO₂-Abgabe auch auf Holzenergie vorsieht. Laut welt.de bezieht sich die Zeitung auf einen aktuellen, jedoch noch unveröffentlichten Entwurf der Nationalen Biomassestrategie (Nabis) vom Februar 2023. In diesem Entwurf ist die "Entwicklung eines Konzepts für die Anwendung eines CO₂-Faktors für holzartige Biomasse" explizit erwähnt. Zudem hat das Umweltbundesamt (UBA) sein "CO₂-Rechner"-Tool bereits angepasst und stuft Holzenergie nicht mehr als klimaneutral, sondern als klimaschädlich ein. Der Verbrennung einer Tonne Holz werden nun 1,77 Tonnen CO₂-Emissionen zugeschrieben. Bislang galt Holz als klimaneutraler und erneuerbarer Brennstoff.

Doch keine Abgabe auf Holzenergie?

Eine Sprecherin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat dem Bericht über eine mögliche CO₂-Abgabe auf Holzenergie klar widersprochen. In einer Mitteilung aus Berlin erklärte sie: "Es ist keine CO₂-Abgabe auf Holz geplant. Diese wird es nicht geben." Sie bestätigte, dass derzeit Beratungen zur Nationalen Biomassestrategie zwischen dem BMWK, dem Bundeslandwirtschaftsministerium und dem Bundesumweltministerium stattfinden. Zu dem angeblichen Leak äußerte sie sich nicht, betonte jedoch deutlich: Von der Einführung eines CO₂-Faktors für die Holzverbrennung "ist keine Rede, hier ein klares Dementi".

Trotzdem wird die Holzverbrennung kritisch gesehen

Viele Experten betrachten die Verbrennung von Holz zur Energiegewinnung zunehmend kritisch. Zwar wird Holz als nachwachsender Rohstoff angesehen, doch bei der Verbrennung entstehen erhebliche Mengen an Feinstaub und CO₂. Zudem dauert es Jahrzehnte, bis neu gepflanzte Bäume das freigesetzte CO₂ wieder aufnehmen können. Aus diesem Grund argumentieren Kritiker, dass Holzenergie nicht länger als klimaneutral eingestuft werden sollte.

Die Bundesregierung steht nun vor der schwierigen Aufgabe, die Vorteile und Nachteile der Holzenergie sorgfältig abzuwägen. Einerseits kann die Nutzung von Holz als Energieträger fossile Brennstoffe ersetzen und die Abhängigkeit von Energieimporten reduzieren. Andererseits muss der Klimaschutz im Fokus bleiben. Eine CO₂-Abgabe auf Holzenergie könnte ein Mittel sein, um die tatsächlichen Klimaauswirkungen dieser Praxis zu berücksichtigen und den Weg für nachhaltigere Alternativen zu ebnen.

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