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Conchita Wurst: Zwei Premieren, kein neuer Look

Die österreichische Sängerin und Dragqueen Conchita Wurst in Berlin. Foto: Soeren Stache

Conchita Wurst ist voller Gegensätze - nicht nur, was ihr Äußeres angeht.

Als sie am Dienstagmittag in Berlin vor die Presse tritt, trägt die Frau mit Bart dunkle Hose und Bluse, was ziemlich seriös wirkt. Dabei kommt die sonst so schrille ESC-Gewinnerin aus Österreich gleichzeitig energiegeladen und gelassen rüber.

Hinter der Kunstfigur steckt der Österreicher Tom Neuwirth, 26 Jahre alt, aufgewachsen in der Steiermark. Der homosexuelle Junge erlebt in seiner Jugend Ablehnung und Aggression. Heute wird Conchita Wurst zur Golden-Globe-Verleihung eingeladen, zu Modeschauen nach Paris. Um diesen Weg geht es im Buch «Ich, Conchita. Meine Geschichte», das sie am Dienstag in Berlin parallel zur neuen Single «You are Unstoppable» vorstellte. Mit dem Begriff Autobiografie geht Wurst vorsichtig um: «Meine erste Reaktion war: Nein, auf keinen Fall, ich bin 26 Jahre alt, das ist anmaßend», so die Sängerin. Dann habe sie sich aber mit dem Projekt angefreundet. Wie ihr eigenes Buch aussehen sollte, sei ihr auch schnell klar gewesen: Sie selbst möge Bücher mit vielen Bildern.

Bald ein Jahr nach ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) in Kopenhagen fällt es Conchita noch immer schwer zu glauben, was da eigentlich passiert ist. «Ich hab's offensichtlich nicht verarbeitet, und ich kann es immer noch nicht wirklich fassen», sagt der Travestiestar im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Einen Unterschied gebe es aber. Sie fühle sich so entspannt wie noch nie, erklärt die Österreicherin. «Ich darf mit dem, was ich liebe, mein Leben finanzieren», meint Wurst. Flüge, Reisen, Interviews strengten sie nicht an, bilanziert sie ihr erstes Jahr nach Kopenhagen. Dabei wirkt sie glaubhaft dankbar, fast demütig. «Ich lebe meinen Traum, absolut!», ruft sie. Bei einem Auftritt im italienischen Fernsehen hatte die Dragqueen vor kurzem mit einem neuen Look für Gesprächsstoff gesorgt - die Haare waren kurz statt wie bisher lang. In Berlin war nun alles wieder wie gewohnt. Sie könne aber jedem nur zu einer Zweitfrisur raten, meint die Sängerin in Anspielung auf ihre Perücken.

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