Confed Cup: Joachim Löw geht zwanglos zu seinem Jubiläum

Seit elf Jahren ist Joachim Löw Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft

Sotschi.  Dass in solchen Momenten die Kameras auf ihn gerichtet sind, weiß Joachim Löw. Er weiß auch, was sie wollen. Bilder. Also geht Löw am Sonnabend beim Abschlusstraining der deutschen Nationalelf vor dem Confed-Cup-Gruppenspiel gegen Kamerun an diesem Sonntag (17 Uhr/ZDF) in den Mittelkreis. Er hebt den Ball mit dem Fuß an, jongliert, eins-, zwei-, dreimal. Normalerweise trickst er irgendwann auch mit der Hacke. Diesmal nicht. Auch so wird's langen. Die Fotografen und Fernsehleute 30 Meter entfernt hinter der Absperrung auf dem Trainingsplatz von Sotschi sind zufrieden.

Joachim Löw hat gelernt, dass ein bisschen Show dazugehört. Die Kameras verfolgen den 57-Jährigen, seit er vor elf Jahren Bundestrainer geworden ist. Aber sie haben in dieser Zeit immer wieder andere Bilder von ihm produziert. Die Öffentlichkeit sah ihn zunächst als blassen Taktiktüftler, später als Schönling in schönen Hemden und mit schönen Ideen, die nicht aufgingen, wenn es wichtig war. Nach 2014 wurde daraus der coole Weltmeister, der Genießer-Trainer mit Espressotässchen, dem nichts mehr was anhaben kann, nicht einmal gefilmte Griffe in den Schritt.

Und selbst als ihm sein Hang zur Loyalität gegenüber altgedienten Kriegern im EM-Halbfinale gegen Frankreich 2016 zum Verhängnis wurde – Bastian Schweinsteigers Handspiel beendete den Traum vom Titel –, da waren die Bilder, die ihn als Verlierer zeigten, so rar wie jene, auf denen er heimlich raucht. Löw hat im Laufe der Jahre gelernt, das Bild von sich selbst zu ...

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