Coolcation - Kühle Orte für heiße Tage: Hier entfliehen Sie der Hitze

Eine Kulisse wie aus einem Fantasy-Film im Breitachklamm in den Allgäuer Alpen.<span class="copyright">Shutterstock</span>
Eine Kulisse wie aus einem Fantasy-Film im Breitachklamm in den Allgäuer Alpen.Shutterstock

Die Sonne sticht, die Luft steht, die Temperaturen klettern: Bei Hitze suchen viele Menschen nach Abkühlung. Wir stellen die kühlsten und coolsten Orte für heiße Tage vor - von Deutschland über Österreich bis nach Südtirol und Kroatien.

An heißen Sommertagen träumen wir von schönen Plätzen, die erfrischende Kühle versprechen. Zum Glück gibt es davon etliche in erreichbarer Nähe. Wir zeigen die sieben coolsten Orte, die ohne Flugzeug und Stress, dafür Last-Minute mit Auto oder Zug einigermaßen schnell zu erreichen sind.

1. Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern

Zu Füßen von Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, liegt eine der spektakulärsten Gebirgsklammen des Landes: die 700 Meter lange und bis zu 80 Meter tiefe Partnachklamm. Die enge Schlucht ist seit mehr als 100 Jahren für Besucher begehbar.

Damals baute man eine stählerne Hängebrücke in 70 Metern Höhe in die Felsen sowie einen Tunnel und Weg entlang des Wildbaches Partnach. Heute führen zwei sichere Wege und neun Tunnelanlagen durch die Klamm mit ihren gurgelnden Wasserfällen, Stromschnellen, Gumpen und bizarren Felsformationen.

Die begehbare Schlucht Partnachklamm ist ein Naturwunder für sich.<span class="copyright">Shutterstock</span>
Die begehbare Schlucht Partnachklamm ist ein Naturwunder für sich.Shutterstock

Wer den Nervenkitzel sucht, geht hinauf auf die Hängebrücke und guckt in die Tiefe, wo sich die milchig-grüne Partnach von ihrer wilden Seite zeigt. Auch an Hochsommertagen herrschen in der engen Klamm kühle Temperaturen. Hinzukommt die Erfrischung von den umliegenden Felswänden, von denen es permanent tropft.

2. Gletscherwanderung auf der Zugspitze in Oberbayern

Noch einmal Garmisch, aber diesmal geht es hinauf auf die Zugspitze, zum Nördlichen- Schneeferner-Gletscher. Auf 2962 Metern Höhe, wo es selbst im Hochsommer immer unter zehn Grad hat. Die durchschnittliche Tagestemperatur liegt übers Jahr hinweg gerechnet sogar bei -2 Grad.

Nirgendwo sonst in Deutschland kommt man dem ewigen Eis näher als hier oben. Und das ganz leicht und gefahrlos: erst mit der Bahn zur Gipfelstation, dann über den interaktiven Gletschererlebnisweg. Diesen kann man entweder selbst auf der gut 45-minütigen Rundtour mit sechs Erklärstationen gehen, die auf Knopfdruck über Geologie, Wind und Wetter, Eis und Schnee berichten. Oder an den geführten Wanderungen mit einem ausgebildeten Gletscherguide teilnehmen, die täglich um 11 Uhr und 13.30 Uhr starten, im Juli und August zusätzlich um 16 Uhr.

Die durchschnittliche Tagestemperatur auf der Zugspitze liegt übers Jahr hinweg bei frostigen -2 Grad.<span class="copyright">Shutterstock</span>
Die durchschnittliche Tagestemperatur auf der Zugspitze liegt übers Jahr hinweg bei frostigen -2 Grad.Shutterstock

Der Erlebnisweg führt über Schotterpfade, eine Aussichtsplattform in schwindelerregender Höhe bis zum ewigen Eis des Gletschers und gilt als ungefährlich und kaum anstrengend. Speziell für Kinder ist der Gletscherweg auch mit einem kleinen Klettersteig und einer Hängebrücke ausgestattet. Daneben befindet sich noch ein kostenloser Höhepunkt: Eine Rodelbahn aus Naturschnee und Zipfelbobs. Während der Nachwuchs im Schnee tollt, können die Eltern den Rundblick auf mehr als 400 Alpengipfel in vier Ländern genießen – von Deutschland bis nach Österreich, Italien und in die Schweiz.

3. Breitachklamm, Oberstdorf in den Allgäuer Alpen

In Tiefenbach bei Oberstdorf überschlagen sich die Superlative: Die Breitachklamm gilt als die tiefste und imposanteste Felsenschlucht Mitteleuropas sowie als eines der schönsten Geotope Bayerns. Eine Menge Vorschusslorbeeren. Aber man muss nur der aus dem österreichischen Kleinwalsertal kommen und der Breitach folgen, um überwältigt innezuhalten, zu schweigen und zu staunnen. Denn die Felsen fallen hier bis zu 100 Meter senkrecht ab.

Unten spritzt die Gischt vom tosenden Wasser in alle Richtungen. Donnernd stürzt die Breitach über Felsbänke, gurgelt in tiefen Gumpen und sprüht feine Tropfen, mit denen das Licht seine Spielchen treibt. Gut ausgebaute Wanderwege führen auf rund einem Kilometer durch die Klamm. Es gibt verschiedene Wegvarianten: von einer bis zu zweieinhalb Stunden, vom Schwierigkeitsgrad leicht bis mittel.

4. Passerschlucht im Passeiertal, Südtirol

Die Gewalt des Flusses Passer hat eine Naturschönheit hervorgebracht: die Passerschlucht im Passeiertal, zwischen Moos und Sankt Leonhard, rund 20 Kilometer nördlich von Meran. Wandern heißt hier die Devise, rund 7,8 Kilometer. Doch im Schatten, durch kühle Wälder, entlang des eiskalten Wassers der Passer, die viele Becken und Strudel und spektakuläre Felsformationen gebildet hat, vorbei an Wasserfällen.

In der Passerschlucht befindet sich der dritthöchste Wasserfall Europas.<span class="copyright">imago/imagebroker</span>
In der Passerschlucht befindet sich der dritthöchste Wasserfall Europas.imago/imagebroker

Er rauscht über mehrere Stufen 342 Meter über die Felswände von Stuls in die Tiefe. Die gut dreistündige Wanderung gehört zu den Wasserwegen, die rund um Moos angelegt sind und zeigen, wie Wasser und Eis das Tal geformt haben. Die perfekte Art sich in der Hitze zu bewegen ohne zu sehr schwitzen zu müssen und dabei die Natur von ihrer schönsten Seite kennenzulernen. Einkehrmöglichkeiten auf Hütten inklusive.

5. Atta-Höhle, Attendorn im Sauerland

Konstante Kühle: Im südlichen Sauerland, bei Attendorn ist nicht nur Erfrischung angesagt, sondern dauerhafte Abkühlung. Denn in Deutschlands größter Tropfsteinhöhle, der Atta-Höhle, herrschen konstante neun Grad Celsius. Durch einen 80 Meter langen Zugangsstollen geht es hinab in eine bizarre Welt aus Stalaktiten (von der Höhlendecke hängende Tropfsteine), Stalagmiten (vom Boden emporwachsende Tropfsteine) und Stalagnaten (Tropfsteinformen, die sich aus Stalaktiten und Stalagmiten gebildet haben).

Die Atta Höhle ist Deutschlands größte Tropfsteinhöhle.<span class="copyright">imago/robertharding</span>
Die Atta Höhle ist Deutschlands größte Tropfsteinhöhle.imago/robertharding

Diese natürlichen und fantastisch aussehenden Gebilde wachsen in 100 Jahren durchschnittlich nur acht bis 15 Millimeter. Von dem mehr als sechs Kilometer langen Höhlensystem sind 1,8 Kilometer zugänglich. 40 Minuten dauert eine Führung durch die leicht begehbare Atta-Höhle, die wegen ihrer Schönheit auch die Königin der Tropfsteinhöhlen genannt wird.

6. Krimmler Wasserfälle, Hochkrimml im Salzburger Land

Naturspektakel, Naturheilmittel und eine der zehn beliebtesten Sehenswürdigkeiten Österreichs zugleich: In Hochkrimml, im Nationalpark Hohe Tauern im Salzburger Land, rauben die größten Wasserfälle Europas Besuchern nicht nur den Atem, sondern ermöglichen Menschen mit Gesundheitsproblemen, wieder frei durchzuatmen. Denn dem außergewöhnlich feinen Sprühnebel der eindrucksvollsten Fälle der Alpen wird attestiert, dass seine winzigen und negativ elektrisch geladenen Wassertröpfchen Beschwerden von Heuschnupfengeplagten, Allergikern und Asthmatikern lindern können.

Eine wildromantische Kulisse: Die Krimmler Ache stürzt über drei Wasserfallstufen rund 380 Meter herab in die Tiefe. <span class="copyright">Shutterstock</span>
Eine wildromantische Kulisse: Die Krimmler Ache stürzt über drei Wasserfallstufen rund 380 Meter herab in die Tiefe. Shutterstock

Ganz nebenbei sorgt die Ganzkörperbefeuchtung auch für prickelnde Erfrischung inmitten der wildromantischen Berglandschaft. Die Krimmler Ache stürzt über drei Wasserfallstufen rund 380 Meter herab in die Tiefe. Das Naturwunder kann man bequem von Aussichtsplattformen auf verschiedenen Höhen beobachten. Und nach der höchsten Wasserfallstufe bietet sich eine Wanderung durch das Hochtal bis zum 600 Jahre alten Krimmler Tauernhaus an - mit Blick auf die schneebedeckten Gipfel der umgebenden Dreitausender.

7. Wasserfälle bei den Plitvicer Seen, Kroatien

16 türkisfarbene Seen, verbunden durch ein Netz aus Flüssen, Wasserfällen und Höhlen, inmitten einer wildromantischen Landschaft mit Wäldern und Karsthügeln: Kein Wunder, dass sich Winnetou hier so wohl fühlte, da gleich mehrere seiner Filme im Nationalpark Plitvicer Seen gedreht wurden. Zwar darf man in den vielen Gewässern des ältesten Nationalparks Europas aus Umweltschutzgründen schon seit vielen Jahren nicht mehr baden, doch dank der vielen Holzstege über die Seen kommt man ihnen ganz nah.

Der älteste Nationalpark Europas bietet eine atemberaubende Landschaft aus Seen und Wasserfällen.<span class="copyright">Shutterstock</span>
Der älteste Nationalpark Europas bietet eine atemberaubende Landschaft aus Seen und Wasserfällen.Shutterstock

Allein das Getöse, Geplätscher und die vielen feinen Wassertröpfchen in der klaren Luft erfrischen Körper, Seele und Geist. Der spektakulärste Wasserfall ist vom Parkeingang in Richtung Galovac See zu erreichen. Der Weg führt vorbei an zahlreichen kleinen Kaskaden bis zum „Veliki Slap“, das heißt so viel wie der „Große Wasserfall“. Mit rund 78 Metern ist der „Veliki Slap“ auch der größte Wasserfall Kroatiens. Er liegt im untersten Bereich der Seen und sein Dröhnen und Gurgeln ist bis weithin hörbar. Kleiner Tipp für Wasserratten: Nurwenige Kilometer nördlichdes Nationalparks kann man im Fluss baden.