Corbyn: Gegenverhandlungen in Brüssel

Jeremy Corbyn, Vorsitzender der wichtigsten britischen Oppositionspartei Labour, will die Europäische Union von seinen Austrittsplänen überzeugen. Corbyn hat wiederholt dafür geworben, trotz der Trennung von der EU weiterhin enge wirtschaftliche Beziehungen zu pflegen. In Brüssel versuchte er, diesen Plan EU-Politikern schmackhaft zu machen. „Wir sind entschlossen, zu einer Einigung zu kommen. Dafür müssen wir einen ungeregelten EU-Austritt verhindern und brauchen eine gute Beziehung zur Europäischen Union, die während der Verlängerung ausgestaltet werden könnte", so Corbyn. „Die Besprechung am heutigen Morgen war positiv. Wir haben das getan, was die Regierung tun sollte, anstatt dem Parlament den zweimal abgelehnten Vertrag noch mal vorzulegen. Stattdessen sollte sich die Regierung nach einer Alternative umsehen. Genau das habe ich der Premierministerin auch in unseren Gesprächen gesagt“, sagte er. Internetaufruf für den EU-Verbleib Corbyn wirft Theresa May vor, in den vergangenen Monaten auf Zeit gespielt zu haben und damit gescheitert zu sein. Mehrfach hatte er Neuwahlen gefordert. Und wie steht er dazu, erneut die Briten über den EU-Austritt entscheiden zu lassen? Corbyn: „In unseren eigenen Vorschlägen aus dem vergangenen Jahr war die Möglichkeit einer zusätzlichen Volksabstimmung am Ende der Verhandlungen enthalten. Wir überlegen natürlich, welche Anträge wir nächste Woche im britischen Parlament stellen werden. Deshalb haben die Beratungen so lange gedauert." Einem Internetaufruf, in dem vom britischen Parlament gefordert wird, den EU-Austritt abzublasen, haben sich mittlerweile mehr als eine Million Menschen angeschlossen. Zwischenzeitlich war die Seite nicht mehr erreichbar. Aus Wartungsgründen, wie es hieß.