Corona-Krise: Hilfsangebote und Tipps für Senioren

Mit einigen Tipps können sich ältere Menschen die Corona-Krise etwas entspannter gestalten. (Bild: Suzanne Tucker/shutterstock.com)
Mit einigen Tipps können sich ältere Menschen die Corona-Krise etwas entspannter gestalten. (Bild: Suzanne Tucker/shutterstock.com)

Ältere und vorerkrankte Menschen müssen sich in der Corona-Krise besonders in Acht nehmen: Weil sie als besondere Risikogruppe gelten, sollen Kontakte nach außen minimiert, Treffen mit Enkelkindern und Kindern gemieden werden. Besuche in Alten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern sind verboten. Doch was können Senioren noch tun, um eine Ansteckung zu vermeiden, welche Hilfsangebote gibt es und wie lässt sich am besten die Einsamkeit bewältigen?

Das Immunsystem stärken

Wie für alle gelten auch für ältere Menschen die vorgeschriebenen Hygiene-Maßnahmen. Für Menschen ab 70 Jahren ist es zudem ratsam, die Pneumokokken-Impfung aufzufrischen: Wer geimpft ist, hat einen besseren Schutz vor Atemwegserkrankungen. Um das eigene Immunsystem zu stärken, sollte man jeden Tag an die frische Luft gehen, um Sauerstoff zu tanken - das kann ein Spaziergang sein, Joggen oder aber auch ein Aufenthalt auf dem Balkon. Generell ist es wichtig, die eigene Wohnung mehrmals täglich gut durchzulüften - Lüften verbessert das Raumklima, vermeidet ein Austrocknen der Schleimhäute und außerdem kann sich die Anzahl der Viren in geschlossenen Räumen viel schneller erhöhen.

Zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung mit viel Obst und Gemüse, kann man als schnellen Immun-Booster diese Spezialmischung zum Tee hinzugeben: Den Saft einer Zitrone und einer halben Orange, ein großes Stück Ingwer, 1 TL Kurkuma, 2 EL Apfelessig, 1 EL Honig, 1 TL Zimt und 1/2 TL Vanilleextrakt im Mixer zerkleinern und mischen. Damit das Kurkuma seine volle Wirkung entfaltet, gibt man noch etwas schwarzen Pfeffer hinzu. Von dem Gemisch, das sich mindestens eine Woche gut im Kühlschrank aufbewahren lässt, am besten täglich zwei Teelöffel in den Tee geben.

Lungenfunktion stärken und in Bewegung bleiben

Zu einem starken und gesunden Immunsystem gehört eine gut ausgeprägte Lungenfunktion: Auf ihrer Instagram-Seite zeigt die Atemtherapeutin Irene Labryga etwa Übungen, mit denen man die Lungenfunktion stärken kann. Zum Beispiel in einer aufrechten Position beide Hände auf Höhe der Rippen auf der Bauchdecke auflegen, dann langsam mit einer tiefen Einatmung die Ellenbogen und Hände anheben und mit der Ausatmung wieder senken.

Genauso wichtig ist es, die Gelenke fit zu halten, um nicht "einzurosten". Zusätzlich zur Bewegung an der frischen Luft lassen sich auch zu Hause einige Übungen machen. Der YouTube-Kanal "KuKuK-TV" von der gemeinnützigen Organisation "Demenz Support Stuttgart" zeigt, wie man sich mit einfachen Übungen zu Hause fit halten kann. Die 98-jährige Amerikanerin Anne Evers zeigt, wie Yoga auch für Ältere funktioniert.

Die Zeit zu Hause effektiv nutzen

Es gibt on- und offline viele Angebote, mit denen man einer Vereinsamung ein Stück weit vorbeugen kann. Zum Beispiel der YouTube-Kanal "Senior Surfer", ein Senioren-Ratgeber für Computer- und Internetnutzung. Hier wird zum Beispiel eine Seniorenchat-App erklärt, das Telefonieren mit Skype oder das Verkaufen bei ebay. So kann man mit Gleichgesinnten Kontakt knüpfen, mit Familienmitgliedern in Kontakt bleiben oder mal wieder die Wohnung aussortieren und ungeliebte Dinge übers Netz verkaufen.

Hilfsangebote und Service-Hotline wahrnehmen

Vielen älteren Menschen ist es unangenehm, Hilfe von anderen anzunehmen - doch gerade jetzt ist es besonders wichtig, diese in Anspruch zu nehmen. In der Zeitung, auf verschiedenen Nachbarschafts-Portalen und mittels Aushängeschildern in Supermärkten bieten Hilfsbereite vielerorts an, zum Beispiel Lebensmitteleinkäufe und andere dringende Besorgungen zu übernehmen.

Eine Brücke zwischen der jungen Generation, die online Hilfe anbietet, und den Menschen, die in der digitalen Welt nicht zu Hause sind, bietet der Lebensmittelkonzern Unilever. Die gebührenfreie Service-Hotline 0800 0001 104 ist in Zeiten von Corona eine Vermittlungsstelle für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bieten Informationen zu Hilfsangeboten in direkter Umgebung der Hilfesuchenden. Wer einfach nur mit jemandem sprechen möchte, um Ängste oder Sorgen loszuwerden, der kann sich unter anderem an die Telefonseelsorge unter 0800 111 0 111 wenden.

Ablenken und Humor behalten

Lenkt man sich mit anderen Dingen ab, dann vergeht die Zeit gleich viel schneller: Telefonieren Sie mit Ihren Enkelkindern, Verwandten und Freunden - mit Videotelefonaten fühlt es sich fast so an, als säßen die Lieben mit im Wohnzimmer. Schreiben Sie mal wieder einen Brief, stecken Sie Ihre Nase in ein gutes Buch, entdecken Sie ein neues Kochrezept und vor allem: Verlieren Sie nicht Ihren Humor. Mit täglich einem neuen Cartoon liefert der Cartoonist Peter Gaymann (69) zum Beispiel auf seiner Webseite und seinem Instagram-Profil Lachmaterial zum Thema "Coronavirus".