Corona-Krisenstab im Kanzleramt wird wieder aufgelöst
Der erst im November eingerichtete Corona-Krisenstab im Bundeskanzleramt wird wieder aufgelöst. Mit Blick auf die Corona-Lage sei Deutschland "mittlerweile in einer ganz anderen Situation, was Infektionen und Impfungen angeht, als im vergangenen Herbst", sagte Vizeregierungssprecherin Christiane Hoffmann am Mittwoch in Berlin. Die Aufgaben der Pandemiebekämpfung sollten "künftig in den üblichen Arbeitsstrukturen der Bundesregierung" bewältigt werden.
Der Corona-Krisenstab im Kanzleramt war im vergangenen November einberufen worden - vor allem, um angesichts der damals stark steigenden Infektionszahlen die Impfkampagne voranzutreiben. Geleitet wurde er von Bundeswehr-General Carsten Breuer.
Die Auflösung des Krisenstabs "möge nicht missverstanden werden", sagte Hoffmann: "Es ist natürlich völlig klar, dass die Pandemie nicht vorbei ist, sondern weiterhin andauert." Der von der Bundesregierung einberufene Expertenrat bestehe weiter und tage regelmäßig, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin. Derzeit bereite das Gremium Empfehlungen zur Vorbereitung auf die Situation im Herbst und Winter vor.
Die Stiftung Patientenschutz wertete die Auflösung des Stabs als folgerichtig. "Mit dem Start des Krisenstabes hatte sich seine Funktion immer mehr verflüchtigt, denn Angebot und Logistik der Impfungen waren nicht mehr das Problem", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur AFP. Das Problem sei die sinkende Impfbereitschaft gewesen. "Die Lehre daraus: Wieder war die Politik viel zu spät."
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