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Coronavirus: Bewegender Post einer Krankenschwester aus Melbourne geht viral

Caity Scott, eine junge Krankenschwester aus Melbourne, hat auf Facebook einen so bewegenden Post verfasst, während sie ihre Arbeit auf der COVID-19 Station des Knox Private Hospital nachging, welcher zu einem viralen Hit wurde.

Caity Scott, eine junge Krankenschwester aus Melbourne, hat auf Facebook einen bewegenden Post verfasst, als sie ihre Arbeit auf der COVID-19 Station des Knox Private Hospital begann und dieser ging viral. Foto: Facebook
Caity Scott, eine junge Krankenschwester aus Melbourne, hat auf Facebook einen bewegenden Post verfasst, als sie ihre Arbeit auf der COVID-19 Station des Knox Private Hospital begann und dieser ging viral. Foto: Facebook

Sie teilte Fotos von sich in ihrer vollen PSA und die wurden seitdem her über 5.000 Mal geteilt und erhielten über 1.600 Kommentare. Caity erzählt, dass sie letzte Woche ihre Arbeit auf der COVID-19 Station aufgenommen hat. Hier liegen Patienten, die aus Pflegeeinrichtungen im australischen Bundesstaat Victoria gerettet oder verlegt wurden. In ihrem bewegenden Post schreibt sie: “Meine Mutter hat dieses Foto von mir durch ein 2,5 cm dickes Fenster einer Tür gemacht, die die COVID-Station, von den OP-Sälen trennt, wo ich arbeite.”

“Mich in voller PSA durch eine verschlossene Tür zu sehen, die mit Absperrband versiegelt ist (und alle anderen COVID-Dinge, die vor sich gehen), war zu viel für sie.”

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“Sie ist stolz auf mich, hat aber auch Angst.”

Sie fuhr fort: “Natürlich habe ich versucht, unter meiner Maske zu lächeln, und streckte beide Daumen in die Höhe, um ihr zu zeigen, dass es mir gut geht. Aber als ich sah, wie ihr die Tränen über das Gesicht liefen, wurde mir die Ernsthaftigkeit der Situation, in der wir uns befinden, bewusst und auch ich musste anfangen zu weinen.”

“Ich möchte meinen Anzug und meine Maske herunterreißen, durch die Tür springen und sie umarmen, damit sie sich besser fühlt. Stattdessen lege ich meine Hand auf das Glas und sie tut das Gleiche, während noch mehr Tränen über ihr Gesicht laufen. Ich halte meine eigenen zurück, denn in dieser Abteilung sollte man zu keinem Zeitpunkt sein Gesicht berühren.”

Sie fügte hinzu, dass die Zeit ohne ihre Familie für sie zeitlich begrenzt sei. Aber manche Menschen, um die sie sich kümmert, konnten seit Februar kein Familienmitglied persönlich sehen oder berühren. Und manche werden diese Gelegenheit nie wieder bekommen.

“Diese Menschen wurden seit Monaten in ihren Zimmern isoliert. Sie haben nur Masken und Anzüge gesehen, nur Handschuhe berührt und die Stimmen der ihnen nahestehenden Personen nur für wenige Minuten am Tag über Geräte gehört.”

“Es ist herzzerreißend, ihre Hand zu halten, während sie weinen und täglichen um ihr Leben kämpfen. Deshalb werde ich keine Träne über meine Situation vergießen, denn in dieser PSA kann ich nicht einmal eine Träne für ihre vergießen”, gestand sie.

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Dann bezeichnete Caity die PSA als “schrecklich”.

“Die Plastikanzüge sind heiß und verschwitzt und sie kleben auf der Haut. Ich habe Druckstellen zwischen meinen Daumen und Zeigefingern davon, weil die Daumenlöcher gespannt und die Ärmel zu kurz sind. Aber sobald man einen Anzug ausgezogen hat, kümmert man sich um einen Patienten, und man fühlt sich gleich wieder unwohl, bis man einen frischen Anzug wieder anhat, um sich dann wieder geschützt zu fühlen.“

“Wegen dem ständigen Händewaschen und Desinfizieren werden unsere Hände rau. Die N95 Masken sind klaustrophobisch, sie schneiden in unsere Haut ein und geben uns Druckstellen auf unseren Nasen, Wangen und Ohren, sowie Hautausschlag im Gesicht. Trotzdem ziehen wir sie noch fester an, denn sie bewahren uns vor dem Schicksal unserer Patienten.”

Krankenschwestern und Ärzte haben Menschen gebeten, zu Hause zu bleiben und unterwegs Masken zu tragen, um die Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Foto: Getty
Krankenschwestern und Ärzte haben Menschen gebeten, zu Hause zu bleiben und unterwegs Masken zu tragen, um die Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Foto: Getty

“Wir sehen, wie wir leiden und trotzdem beschweren wir uns nicht. Ein Blick auf unsere Patienten und wir fühlen unseren eigenen Schmerz nicht mehr”, schrieb sie.

Caity sagt, wenn Leute sie fragen, wie sie “den kurzen Strohhalm ziehen” konnte, um auf der COVID-19 Station zu arbeiten, antwortet sie ihnen, dass sie sich freiwillig meldete.

“Diese Leute, unsere gefährdetsten Menschen, wurden von der Gesellschaft im Stich gelassen, die die Warnungen ignorierte. Sie haben nichts falsch gemacht, trotzdem zahlen sie den Preis dafür, dass Victoria die Schwere des Virus ignoriert hat”, sagte sie.

Dann schrieb die Krankenschwester einen leidenschaftlichen Appell an diejenigen, die ihren Post lesen.

“Wenn wir uns selbst in ein paar Jahren fragen: ‘Was habe ich getan, um zu helfen, als sich COVID weltweit ausgebreitet hat?’ kann ich sagen, dass ich meine Ausbildung wirklich genutzt und direkt geholfen habe.”

“Für euch, die Öffentlichkeit, ist zu Hause zu bleiben und eine Maske zu tragen eine Kleinigkeit, um die wir euch bitten, um zu helfen. Deshalb bitte beschwert euch nicht über die weichen Masken über eurem Gesicht, die ihr für 30 Minuten beim Einkaufen tragt und schätzt die Zeit zu Hause in der Gewissheit, dass die Luft, die ihr atmet, sauber ist.”

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“Wenn du zu denjenigen gehörst, die heimliche Treffen planen und ihre persönlichen ‘Rechte’ über die Sicherheit aller anderen stellen, dann musst du dich selbst, oder noch besser, unsere Patienten, genauer unter die Lupe nehmen. Besuche eine COVID-Station in irgendeinem Krankenhaus und verrate uns dann, wie sehr diese Pandemie dir Unannehmlichkeiten bereitet hat.”

“Ich habe es in der Vergangenheit schon gesagt und ich sage es noch einmal. Verhalte dich einfach weniger wie ein A…, bei dieser Pandemie geht es nicht um DICH”, schloss sie ihren Post ab.

Schon kurz nach der Veröffentlichung erhielt der Beitrag zahlreiche Kommentare. Viele Leute dankten ihr und all den anderen COVID-Helfern an vorderster Front für ihren tagtäglichen Einsatz. Jemand schrieb: “Wir sind so dankbar für deine Selbstlosigkeit und deine Arbeit sowie die deiner Kollegen, ihr seid unsere Helden. Danke.”

Jemand anderes fügte hinzu: “Ich musste weinen als ich das las und fühle mich so dankbar dafür, dass ich in meinem Zuhause sicher bin und dankbar für Menschen wie dich. Pass auf dich auf.” Und noch jemand anderes schrieb: “Danke scheint in diesen verrückten Zeiten so undankbar. Aber wegen deinem Beitrag frage ich mich, warum die Leute nicht ihren gesunden Menschenverstand einsetzen und sich an die Gesetze halten, um nicht nur sich selbst, sondern auch andere zu schützen.”

“Ihr Krankenschwestern macht so einen tollen Job und es ist eine Karriere, die von Liebe, Fürsorge und Mitgefühl für andere angetrieben wird. Ich hoffe, ihr passt auf euch auf und werdet bald mit euren Familien wiedervereint.”

Krankenschwester aus Melbourne mit Coronavirus hat sich “noch nie so krank gefühlt”

Eine Krankenschwester aus Melbourne, die vor etwas mehr als zwei Wochen positiv auf das Coronavirus getestet wurde, fleht Menschen an, zu Hause zu bleiben und eine Maske zu tragen. Foto: 7News
Eine Krankenschwester aus Melbourne, die vor etwas mehr als zwei Wochen positiv auf das Coronavirus getestet wurde, fleht Menschen an, zu Hause zu bleiben und eine Maske zu tragen. Foto: 7News

Gegenwärtig sind mehr als 1.000 aktive Fälle beim medizinischen Personal, das sich während der Arbeit im Victorias infiziert hat. Natalie Linton, eine Krankenschwester mit Coronavirus, sprach diese Woche mit 7News und sagte: “Ich habe mich in meinem gesamten Leben noch nie so krank gefühlt.”

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Die 29-Jährige erlebte aus erster Hand, wie schrecklich das Coronavirus ist. Sie steckte sich bei ihrer Arbeit auf der COVID-19 Station des Northern Hospitals in Epping an. Die Krankenschwester verriet, wie herzzerreißend es sei, auf der COVID-19 Station des Krankenhauses zu arbeiten: “Ich habe gesehen, wie Leute an COVID-19 gestorben sind und keine Familien um sich hatten. Das ist schwer.”

“Man ist in einem Zimmer und hält jemanden, den man nicht mal kennt. Ich habe keine Worte dafür”, fügte sie hinzu und wischte eine Träne weg. “Es ist beängstigend. Die Zahlen steigen, aber die Krankenschwestern und Ärzte machen einfach ihren Job, denn das ist es, was wir tun müssen.”

Abschließend sagte sie: “Das Coronavirus ist real. Tragt eine Maske, wascht eure Hände, haltet sozialen Abstand und bleibt zu Hause.”

Marni Dixit

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