Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Die Serie von Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus in zwei Würzburger Seniorenheimen ist nach Ansicht der Staatsanwaltschaft nicht auf Personalfehler zurückzuführen (Bild: Nicolas Armer/dpa)
Die Serie von Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus in zwei Würzburger Seniorenheimen ist nach Ansicht der Staatsanwaltschaft nicht auf Personalfehler zurückzuführen (Bild: Nicolas Armer/dpa)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 14,5 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 606.000; genesen: über 8,1 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 202.000 (Todesfälle: über 9000; genesen: über 187.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 3,7 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 140.000; genesen: über 1,1 Millionen)

EU-Staaten einigen sich auf Höhe der Corona-Hilfen

Die EU-Staaten sind sich nach Angaben von Diplomaten einig über die Höhe der Zuschüsse bei den geplanten Corona-Hilfen. Statt der von Deutschland und Frankreich geforderten 500 Milliarden Euro sollen nur 390 Milliarden Euro bereitgestellt werden, bestätigten EU-Vertreter am Montag beim EU-Gipfel in Brüssel. Damit liegt ein wichtiger Baustein für die Lösung des Finanzstreits vor.

Mehr dazu lesen Sie hier

Corona: Forscher mit ersten Erfolgen bei Impfstoff-Suche

Forschern der Universität Oxford in England ist offenbar ein großer Schritt auf dem Weg zu einem Coronavirus-Impfstoff gelungen. Bis zu einem Durchbruch ist es aber noch ein weiter Weg. Auch chinesische Forscher melden Erfolge.

Mehr dazu lesen Sie hier

Keine Ermittlungen mehr zu Corona-Toten in Würzburger Pflegeheimen

Die Serie von Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus in zwei Würzburger Seniorenheimen ist nach Ansicht der Staatsanwaltschaft nicht auf Personalfehler zurückzuführen. “Konkrete Vorwürfe können weder einzelnen Personen noch der Heimleitung gemacht werden”, teilte Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach am Montag mit.

“Teilweise traten durch die Vielzahl der Fälle und einen Mangel an Pflegepersonal Engpässe auf, die jedoch niemandem konkret angelastet werden können.” Es gebe keine Anhaltspunkte für strafrechtlich relevantes Verhalten. “Erhebliche Hygienemängel, die den Ausbruch der Erkrankungen begünstigten, wurden nicht festgestellt.” Daher seien über die Vorermittlungen hinaus keine weiteren Ermittlungen nötig.

Anstieg: Erneut mehr 60.000 neue Coronavirus-Infektionen in den USA

Als möglicher Anfangsverdacht war fahrlässige Tötung oder fahrlässige Körperverletzung in Betracht gekommen. In der Senioreneinrichtung in Trägerschaft der Bürgerspitalstiftung waren bislang 26 mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizierte Bewohner gestorben. In einem anderen Heim in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt (AWO) starben 19 Bewohner nach einer Infektion mit dem Virus, wie eine Sprecherin des Landratsamtes sagte.

Forschungsministerium stockt Gelder für Corona-Forschung auf

Das Bundesforschungsministerium hat die Fördergelder zur Erforschung des Coronavirus erhöht. Die ursprünglich vorgesehenen Mittel von 15 Millionen Euro seien verdreifacht worden, teilte Ministerin Anja Karliczek (CDU) am Montag in Berlin mit. Mit nun 45 Millionen Euro sollen knapp 90 “herausragende Projekte” gefördert werden. Genannt wurden Untersuchungen zur Wirksamkeit der Behandlung von Covid-19-Patienten mit Blutplasma von Menschen, die eine Infektion bereits überstanden haben, die Erforschung des Einflusses genetischer Faktoren wie der Blutgruppe auf den Schweregrad der Erkrankung sowie Studien zu ethischen, rechtlichen und sozialen Fragestellungen im Zusammenhang mit der Pandemie.

“Die Biologie des Virus und seine Verbreitungswege noch besser zu verstehen, ist der Schlüssel für wirksame Therapien und weitere mögliche Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Gleichzeitig wollen wir untersuchen, wie sich die politischen Entscheidungen und sozialen Empfehlungen im Zusammenhang mit der Pandemie auf jeden einzelnen und unsere Gesellschaft als Ganzes auswirken”, sagte Karliczek. Mit der Förderung werde die Unterstützung des Ministeriums zur Impfstoffentwicklung und zur Stärkung der Universitätsmedizin ergänzt.

Behörden in Ostfrankreich rufen zu Wachsamkeit auf

Behörden in Ostfrankreich haben angesichts eines leichten Anstiegs der Corona-Infektionen zu mehr Wachsamkeit aufgerufen. Die Abstandsregeln müssten unbedingt eingehalten werden, sagte die Leiterin der regionalen Gesundheitsbehörde ARS von Grand Est, Marie-Ange Desailly-Chanson, am Montag Medienberichten zufolge bei einer Pressekonferenz. Sie riet davon ab, sich zu umarmen oder Küsse auszutauschen. Die Ansteckungsherde hätten sich verändert, ergänzte die Präfektin der an Deutschland grenzenden Region, Josiane Chevalier. Derzeit seien neue Cluster vor allem im beruflichen Umfeld und nach Familienfeiern erkennbar.

Corona-Impfstoff: WHO zeigt sich zuversichtlich

In Grand Est seien seit Anfang Juli etwa 30 neue Ansteckungsherde festgestellt worden, erklärte Chevalier. Derzeit müsse deshalb aber nicht Alarm geschlagen werden. Das südelsässische Département Haut-Rhin sowie die Départements Moselle und Vosges stünden unter genauerer Beobachtung. Die Zahl der Neuinfektionen in Grand Est hatte sich demnach in der vergangenen Woche verdoppelt. In den Wochen zuvor habe es durchschnittlich 150 neue Fälle gegeben, in der vergangenen Woche seien es fast 300 gewesen.

Die Region war von der Coronavirus-Pandemie hart getroffen worden. Seit Beginn der Gesundheitskrise wurden dort fast 4000 Todesfälle registriert, in ganz Frankreich sind es bisher knapp mehr als 30.000. Vor dem Krankenhaus im südelsässischen Mülhausen musste zeitweise eine Militärklinik aufgebaut werden, um die Intensivstationen zu entlasten. Es gebe beunruhigende Zeichen, dass die Pandemie in einigen Gebieten wieder aufflammen könnte, sagte Gesundheitsminister Olivier Véran am Montag im Nachrichtensender “Franceinfo”. Es zeige sich eine gewisse “Dynamik” bei der Ausbreitung. Von einer zweiten Welle sprach er jedoch nicht.

Israels Pflegekräfte treten in den Streik

Mitten in der Corona-Krise sind die Krankenschwestern und -pfleger in Israel am Montag in den Streik getreten. Sie wollen damit gegen den Pflegenotstand protestieren, der durch die Pandemie noch verschärft wurde. Ein nächtlicher Verhandlungsmarathon mit dem Finanzministerium über eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen war zuvor gescheitert. Die “Times of Israel” schrieb, die Notfallversorgung sowie die Versorgung von Corona-Patienten sollten trotz des Streiks gewährleistet bleiben.

Ärztinnen und Krankenschwestern legen in einer Klink in Jerusalem ihre Schutzkleidung an (Bild: David Vaaknin/The Washington Post via Getty Images)
Ärztinnen und Krankenschwestern legen in einer Klink in Jerusalem ihre Schutzkleidung an (Bild: David Vaaknin/The Washington Post via Getty Images)

In israelischen Krankenhäusern herrscht nach Medienberichten ein starker Personalmangel. Außerdem seien gegenwärtig rund Tausend Krankenschwestern und -pfleger in Corona-Quarantäne, berichtete das israelische Fernsehen am Montag. Tage in Quarantäne würden als Krankentage angerechnet. Auch dagegen protestierte das Pflegepersonal. In Israel streiken bereits seit mehreren Wochen auch die Sozialarbeiter.

Besorgnis: Zahl der Corona-Toten in Japan steigt auf über 1000

Israels Oppositionsführer Jair Lapid schrieb bei Twitter, wie die Sozialarbeiter hätten auch die Krankenschwestern “verstanden, dass es in Israel keine Regierung gibt”. Die Minister seien nur mit sich selbst beschäftigt und kümmerten sich nicht um die Probleme des Volkes, schrieb er. “Alle, die in Israel an der Front arbeiten, wurden alleingelassen.” Lapid kritisierte auch im Parlament Netanjahus Krisenmanagement und forderte dessen Rücktritt.

Texte: dpa

Video: Bolsonaro tritt trotz Corona-Erkrankung ohne Make vor Anhänger