Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

"Love World Peace Parade" in Berlin am Sonntag (Bild: Reuters/Hannibal Hanschke)
"Love World Peace Parade" in Berlin am Sonntag (Bild: Reuters/Hannibal Hanschke)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 31 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 961.000; genesen: über 21,2 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 274.000 (Todesfälle: über 9300; genesen: über 242.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 6,8 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 199.000; genesen: über 2,5 Millionen)

Bundesregierung mahnt zu “höchster Achtsamkeit”

Die Bundesregierung hat angesichts steigender Corona-Infektionszahlen zu “höchster Achtsamkeit” aufgerufen. “Es kommt aktuell vermehrt zu Ansteckungen und Übertragungen innerhalb Deutschlands”, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Politik und Bürger hätten es nun in der Hand, “ob sich die Infektionszahlen wieder unkontrolliert ausbreiten”. Deutschland sei “in einer Phase der Pandemie, in der sich entscheiden wird, wie wir in diese Winter- und Herbstmonate hineingehen”. Zugleich gebe es in Nachbarländern teils noch ein deutlich höheres Infektionsgeschehen.

Seibert betonte nach Beratungen des Corona-Kabinetts der zuständigen Minister mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), dass neben dem Einhalten von Hygienevorgaben”große Vorsicht” bei weiteren Öffnungsschritten angebracht sei. Ziel bleibe es, Infektionsketten nachvollziehen und unterbrechen zu können. Dabei sei klar, dass dies ab einer gewissen Zahl täglicher Infektionen kaum noch oder nicht mehr zu leisten sei. Eine vorgesehene neu ausgerichtete Strategie für Corona-Tests im Herbst und Winter solle bis 15. Oktober umsetzungsbereit sein.

Bundespolizisten überprüfen künftig Aussteigekarten

Um falsche Angaben von Einreisenden aus Corona-Risikogebieten zu verhindern, soll sich künftig die Bundespolizei um die sogenannten Aussteigekarten kümmern. Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums kündigte am Montag nach einer Sitzung des Corona-Kabinetts in Berlin an, die Polizei werde nun angewiesen, “Aussteigekarten mit den Pässen der Einreisenden abzugleichen” und sie dann an die Gesundheitsämter weiterzuleiten. Diese Maßnahme für eine bessere Nachverfolgung von Infektionsketten werde noch vor Monatsende umgesetzt.

Corona-Regeln: Der aktuelle Stand in den Bundesländern

Bislang wurden die Formulare von Fluggesellschaften und Busunternehmen eingesammelt und an die Gesundheitsämter übermittelt. Da ein Abgleich mit Reisepass oder Personalausweis dabei in der Regel nicht stattfand, konnten Reisende, die sich einer möglichen Corona-Quarantäne entziehen wollten, im Prinzip einfach falsche Angaben machen. Nach Angaben der Sprecherin gab es “Fälle, in denen Daten unzureichend oder offensichtlich falsch waren”.

Senatorin: Berlin bei Corona-Infektionszahlen im Schnitt vor Bayern

Berlins Gesundheitssenatorin hat sich besorgt über die Entwicklung der Corona-Pandemie auch in der Hauptstadt gezeigt. Der Anstieg der Neuinfektionen in Berlin gewinne an Fahrt, sagte die SPD-Politikerin Dilek Kalayci am Montag im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses. Bei der Inzidenz in den vergangenen sieben Tagen (Fallzahl pro 100.000 Einwohner) liege Berlin im Durchschnitt der Bundesländer mit einem Wert von 20,4 nun vor Bayern an der Spitze.

Der Schutz der älteren Menschen funktioniere noch. Allerdings müsse man damit rechnen, dass die derzeit bei jüngeren Menschen verbreiteten Infektionen auch verstärkt die höheren Altersgruppen erreichten und dann die Zahl der Krankenhaus- und Todesfälle steigen könne, erklärte sie. Neben Ansteckungen in Privathaushalten und beim Freizeitverhalten habe man in der Stadt viele gestreute Neuinfektionen, die nicht auf bestimmte Ausbrüche zurückzuführen seien.

Tschechischer Gesundheitsminister tritt ab

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat der tschechische Gesundheitsminister Adam Vojtech seinen Rücktritt erklärt. Er wolle neuen Raum für die Lösung der Krise eröffnen, sagte der 33-Jährige am Montag. Zuvor hatte die Kritik am Krisenmanagent der Regierung aus Populisten und Sozialdemokraten an Schärfe zugenommen. Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen steigt wieder. Am vorigen Donnerstag gab es einen Rekordwert von knapp 3130 Infektionen. Die Opposition sprach von einem Bauernopfer vor den anstehenden Regional- und Senatswahlen in weniger als zwei Wochen.

Corona-Pandemie in Spanien: "Viele Positivfälle zeigen keine Symptome"

In Rekordzeit wurde der Epidemiologe Roman Prymula als neuer Gesundheitsminister ernannt. Regierungschef Andrej Babis präsentierte den Ex-Soldaten als “Krisenmanager”. Der 56 Jahre alte Prymula hatte sich zuletzt für die Ausrufung des Notstands ausgesprochen. Unterdessen aktivierte die Regierung erstmals seit Juni wieder den nationalen Corona-Krisenstab. Experten warnen vor einer “zweiten Welle”. Die Zahl der neuen Fälle pro 100.000 Einwohner war in den vergangenen zwei Wochen innerhalb der EU nur in Spanien und Frankreich ähnlich hoch. Seit dem 10. September gilt wieder landesweit eine Maskenpflicht in Innenräumen. Vojtech hatte die Regeln schon früher verschärfen wollen, wurde aber von Babis zurückgepfiffen. Inzwischen steht die Wiedereinführung des Ausnahmezustands im Raum.

33 Corona-Fälle in Arbeiterunterkunft von Stuttgart 21

In einer Arbeiterunterkunft des Bahnprojekts Stuttgart 21 haben sich 33 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Infizierten sowie enge Kontaktpersonen sind nun in Quarantäne, wie ein Stadtsprecher am Montag sagte. Die Betroffenen seien in zwei städtische Schutzeinrichtungen gebracht worden. Dort werden sie vom Gesundheitsamt und dem Deutschen Roten Kreuz betreut. Den Angaben nach wurden bislang 66 Menschen getestet. Zuerst hatte die “Bild”-Zeitung berichtet.

In Stuttgart haben sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bislang 2535 Menschen infiziert. 65 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. An dem unterirdischen Durchgangsbahnhof in Stuttgart wird seit Jahren gebaut.

Erste Corona-Fälle in der griechischen Mönchsrepublik Berg Athos

In der griechischen Mönchsrepublik Berg Athos auf der Halbinsel Chalkidiki sind erste Corona-Fälle festgestellt worden. Im Kloster Agiou Pavlou, einem der zwanzig griechisch-orthodoxen Klöster des Berges, seien es acht Fälle, berichtete am Montag die griechische Tageszeitung “Kathimerini”. Einer der Mönche sei in kritischem Zustand in ein Krankenhaus in Thessaloniki gebracht worden. Auch in zwei weiteren Klöstern gebe es jeweils mindestens einen Fall.

Das Kloster Agiou Pavlou (Bild: Getty Images)
Das Kloster Agiou Pavlou (Bild: Getty Images)

Eine Delegation der griechischen Gesundheitsbehörde sei bereits zum heiligen Berg gereist, um weitere Tests durchzuführen. Die Mönchsrepublik hatte ihre Tore kurz nach dem Ausbruch der Pandemie im März für Pilger geschlossen, dann aber Anfang Juni wieder geöffnet, als auch die Maßnahmen in der säkularen Welt gelockert wurden.

Nachverfolgung: So führen Sie ein Kontakttagebuch

Die rund 335 Quadratkilometer große Mönchsrepublik Berg Athos befindet sich auf der östlichsten Landzunge der griechischen Halbinsel Chalkidiki. Die Landzunge ist der Mutter Jesu gewidmet. Um sie zu ehren, wird seit Jahrhunderten Frauen der Zutritt untersagt. Auf Berg Athos leben zur Zeit rund 3000 Mönche. Sie genießen einen Autonomiestatus innerhalb Griechenlands. Die Mönchsrepublik wird vom Rat der Äbte ihrer 20 Klöster verwaltet. Die Regierung in Athen wird von einem Verwalter und der Polizei vertreten.

Texte: dpa

Video: Neue Beschränkungen im Corona-Hotspot München