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Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Die Ostsee-Grundschule ist eine von zwei Schulen in Mecklenburg-Vorpommern, die nach der ersten Woche schon wieder schließen mussten (Bild: Bernd Wüstneck/dpa)
Die Ostsee-Grundschule ist eine von zwei Schulen in Mecklenburg-Vorpommern, die nach der ersten Woche schon wieder schließen mussten (Bild: Bernd Wüstneck/dpa)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 19,1 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 715.000; genesen: über 11,5 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 215.000 (Todesfälle: über 9100; genesen: über 195.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 4,8 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 160.000; genesen: über 1,5 Millionen)

Erste Schulen schon wieder zu - Virologen weisen auf Risiken hin

Mehrere namhafte Virologen haben zum Beginn des Schuljahres in mehreren Bundesländern vor dem Risiko von Corona-Infektionen unter Schülern gewarnt und Vorschläge für Vorsichtsmaßnahmen gemacht. “Fehlende Präventions- und Kontrollmaßnahmen könnten in kurzer Zeit zu Ausbrüchen führen, die dann erneute Schulschließungen erzwingen”, heißt es in einer Stellungnahme der Gesellschaft für Virologie, die am Freitag verschickt wurde.

Spahn: Gesundheitswesen kann mit 1000 Neuinfektionen umgehen

Wie schnell die Hoffnungen auf einen weitgehend normalen Schulbetrieb im neuen Schuljahr zerstört werden können, zeigte sich am selben Tag in Mecklenburg-Vorpommern. Am Ende der ersten Schulwoche nach den Ferien wurden ein Gymnasium und eine Grundschule geschlossen. An dem Gymnasium in Ludwigslust war eine Lehrerin positiv getestet worden an der Grundschule in Graal-Müritz im Landkreis Rostock ein Schüler. Die Virologen - darunter Christian Drosten, Jonas Schmidt-Chanasit und Helmholtz-Forscherin Melanie Brinkmann - schreiben in ihrer Stellungnahme: “Wir warnen vor der Vorstellung, dass Kinder keine Rolle in der Pandemie und in der Übertragung spielen”. Für eine wirksame Unterdrückung der Virusausbreitung in der Gesamtgesellschaft bleibe es weiterhin Grundvoraussetzung, die Viruszirkulation in den Schulen niedrig zu halten.

Die Experten schlagen mehrere Maßnahmen vor, um die Übertragungsrisiken in den Schulen zu minimieren. Dazu gehört beispielsweise, die Klassengrößen abhängig von der Zahl der Neuinfektionen zu reduzieren. Zudem sollten aus virologischer Sicht feste Kleingruppen definiert werden mit möglichst geringer Durchmischung der Gruppen im Schulalltag. Die Wissenschaftler sprechen sich außerdem “aus alleiniger virologischer Sicht”, wie es einschränkend heißt, für das “konsequente Tragen von Alltagsmasken in allen Schuljahrgängen auch während des Unterrichts” aus.

Pläne für Düsseldorfer Konzert mit Tausenden Fans irritieren Minister

Ein trotz Corona-Pandemie in Düsseldorf geplantes Konzert mit 13.000 Zuschauern hat innerhalb von Stunden zu massiven Verstimmungen zwischen Stadt und Land geführt. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) zweifelte am Freitag öffentlich an der rechtlichen Grundlage des Vorhabens. “Konzept und Genehmigung sind jedenfalls nicht mit dem Land abgestimmt und ich habe begründete Zweifel an der rechtlichen Grundlage”, erklärte er der Deutschen Presse-Agentur. Sein Ministerium habe das örtliche Gesundheitsamt angewiesen, “unverzüglich die Rechtsgrundlage für diese Genehmigungsentscheidung darzustellen”.

Pflicht-Tests für Rückkehrer: Rufe nach schärferen Maßnahmen

Kurz vor Ende der Reisesaison gebe es eine komplexe Infektionslage. “In dieser Situation Menschen aus ganz Deutschland zu animieren, quer durch das Land nach Düsseldorf zu reisen und zu Tausenden zusammen zu kommen, halte ich schlicht für verantwortungslos”, erklärte Laumann. Dass ein “lokales Gesundheitsamt in dieser Lage eine Veranstaltung dieser Größenordnung im Alleingang” genehmige, habe ihn “nachhaltig irritiert”. “Dass die Stadt selbst Mitveranstalter dieses Festival zu sein scheint und keinerlei Abstimmung mit dem Land sucht, macht das Verhalten noch unverständlicher.”

Die Pläne für die rund 150-minütige Show mit dem Titel “Give Live A Chance” im Düsseldorfer Fußballstadion (“Merkur Spielarena”) waren am Freitagmorgen bekannt geworden. “Wir machen die Tür auf für die Renaissance der Live-Musik, der wir mit diesem Konzert endlich die verdiente Chance zum Neustart geben”, erklärte Veranstalter Marek Lieberberg. Auftreten sollen unter anderem Rocker Bryan Adams, Sängerin Sarah Connor und die Western-Band The BossHoss. Dem Infektionsschutz werde “in vollem Umfang Rechnung getragen”. Das Konzept sieht etwa vor, dass die Besucher dauerhaft Masken tragen - auch auf den Sitzplätzen. Der Einlass erfolge in verschiedenen Zeitfenstern, Sicherheitsabstand bleibe gewahrt. Die Tickets seien zudem personalisiert, Alkohol verboten.

Deutschland lässt Partner ohne Trauschein einreisen

Die Bundesregierung hebt die Reisebeschränkungen für Paare ohne Trauschein auf. Ab kommender Woche können auch unverheiratete Partner aus Nicht-EU-Staaten wieder nach Deutschland einreisen. Das teilte das Innenministerium am Freitag in Berlin mit. Ressortchef Horst Seehofer (CSU) war zuletzt zunehmend unter Druck geraten, weil betroffene Paare bereits wochenlang eine Aufhebung der Reisebeschränkungen gefordert hatten. Viele von ihnen konnten sich aufgrund der Corona-Maßnahmen seit Monaten nicht mehr persönlich treffen.

USA: Forscher befürchten fast 300.000 Corona-Tote

Voraussetzung für die jetzt beschlossenen Einreiseerleichterungen ist nach Angaben des Ministeriums allerdings eine auf Dauer angelegte Partnerschaft. Diese soll etwa durch einen vorherigen gemeinsamen Wohnsitz im Ausland oder durch ein vorheriges persönliches Treffen in Deutschland nachgewiesen werden.

Zahl der Malaria-Toten in Afrika könnte sich wegen Corona verdoppeln

Wegen der Corona-Pandemie könnten in diesem Jahr mehr als doppelt so viele Menschen in Afrika südlich der Sahara an Malaria sterben als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommen britische Forscher und Kollegen im Fachblatt “Nature Medicine”. In Afrika wurden inzwischen mehr als eine Million Corona-Fälle verzeichnet. Um die Pandemie einzudämmen, haben die Länder etliche Maßnahmen ergriffen, die aber auch Konsequenzen für die Bekämpfung von Malaria - etwa die Verteilung von Moskitonetzen - haben.

Helfer verteilen im April Moskitonetze in Benin (Bild: Yanick Folly/AFP)
Helfer verteilen im April Moskitonetze in Benin (Bild: Yanick Folly/AFP)

Sollten die Aktivitäten zur Prävention von Malaria stark beeinträchtigt werden, könne es 2020 rund 779.000 Malaria-Tote geben, warnten die Autoren der Studie. Maßnahmen wie die Verteilung von Netzen oder der Zugang zu Malaria-Medikamenten müssten priorisiert werden, forderten sie. Bereits im April hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einem drastischen Anstieg der Malaria-Toten in diesem Jahr gewarnt.

Im Jahr 2018 gab es nach WHO-Angaben 228 Millionen Malaria-Fälle und geschätzte 405.000 Menschen starben. Die meisten Todesfälle - 380.000 - waren demnach in Afrika südlich der Sahara. Malaria wird durch Parasiten hervorgerufen, die durch den Stich einer Stechmücke übertragen werden.

Texte: dpa

Video: Corona bedroht Amazonas-Ureinwohner