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Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 7,1 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 407.000; genesen: über 3,3 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 186.300 (Todesfälle: über 8700; genesen: über 170.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 1,9 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 111.100; genesen: über 518.500)

Keine Kontaktbeschränkungen mehr in Thüringen

Wieder mehr Eigenverantwortung für die Bürger - das hatte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) vor mehr als zwei Wochen gefordert und damit eine bundesweite Debatte ausgelöst. Nun sollen in dem Bundesland die während der Corona-Pandemie eingeführten Kontaktbeschränkungen wegfallen. Eine entsprechende Verordnung beschloss das Kabinett am Dienstag in Erfurt. Sie tritt am 13. Juni in Kraft.

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Man sei nun in einer Phase, in der alle geschlossenen Bereiche “weit überwiegend wieder geöffnet werden können”, wie Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) bei der Vorstellung der neuen Verordnung sagte. Es sei wichtig, dass sich “auch das private Lebensumfeld der Menschen soweit wie irgendwie möglich, normalisieren soll”.

Bodo Ramelow prescht aktuell in Sachen Lockerungen am weitesten vor (Bild: Reuters/Michele Tantussi)
Bodo Ramelow prescht aktuell in Sachen Lockerungen am weitesten vor (Bild: Reuters/Michele Tantussi)

Mit der neuen Grundverordnung wird statt der bisher geltenden Kontaktbeschränkungen lediglich noch empfohlen, sich nicht mit mehr als einem weiteren Haushalt oder zehn weiteren Menschen zu treffen. Bund und Länder hatten ursprünglich miteinander vereinbart, die Kontaktbeschränkungen in einer abgemilderten Form noch bis zum 29. Juni zu verlängern. Etliche Bundesländer haben die Regeln bereits gelockert.

Corona-Tests ohne Symptome können auf breiter Front kommen

Im Kampf gegen das Coronavirus sind jetzt auch Tests ohne akute Krankheitsanzeichen auf breiter Front möglich - besonders in sensiblen Bereichen wie Kliniken, Pflegeheimen, Schulen und Kitas. Eine am Dienstag verkündete Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) legt dafür eine Reihe zusätzlicher Testmöglichkeiten auf Kassenkosten fest. Dies zielt auch auf die geplante freiwillige Corona-Warn-App für Smartphones ab, die Nutzer über enge Kontakte zu Infizierten informieren soll. Weitere Laborkapazitäten für eine deutliche Ausweitung der Tests sind noch vorhanden.

“Wir wollen das Virus im Keim ersticken”, sagte Spahn. “Das geht nur mit präventiven Reihentests in Krankenhäusern und Pflegeheimen und wenn wir möglichst alle Kontaktpersonen von Infizierten testen.” Am Geld solle dies nicht scheitern. “Es ist viel teurer, zu wenig zu testen, als zu viel zu testen”, sagte Spahn.

Brandenburgs Kitas öffnen am Montag - Schulen nach den Sommerferien

In Brandenburg sollen Kitas ab Montag ihren Normalbetrieb wieder aufnehmen, die Schulen nach den Sommerferien am 10. August. Das kündigte Landesjugendministerin Britta Ernst (SPD) am Dienstag in Potsdam an und verwies auch auf eine geringe Zunahme der Corona-Infektionen. Die Landesregierung plane indes Tests in Schulen und Kitas.

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Endgültig beschlossen werden solle die Kita-Öffnung am Freitag. Viele Hygieneregeln sollen auch im Regelbetrieb in Kraft bleiben. In Schulen werde der Mindestabstand keine Rolle mehr spielen, sagte Ernst. Für den Fall eines Infektionsherdes brauche aber jede Schule ein Notfallkonzept. Lehrkräfte, die ein besonderes Risiko für eine Infektion hätten, sollten nicht im Unterricht mitarbeiten, aber zum Beispiel Schüler unterstützen, die viel aufholen müssten.

Seit 25. Mai galt in Brandenburger Kitas ein eingeschränkter Regelbetrieb; an Schulen wurde seitdem tageweise unterrichtet.

Ab Montag: Bis zu 10.900 Deutsche dürfen auf Balearen reisen

Mallorca und andere spanische Baleareninseln wollen ab Montag insgesamt bis zu 10.900 Urlauber aus Deutschland einreisen lassen. Das teilte die Regionalpräsidentin der Balearen, Francina Armengol, am Dienstag in Palma de Mallorca mit. Das sind fast doppelt so viele wie spanische Medien am Vortag berichtet hatten.

Deutschland sei aus zwei “offensichtlichen” Gründen für dieses Pilotprojekt ausgewählt worden, sagte Armengol: “Deutschland ist das Land, aus dem am meisten Urlauber zu uns kommen, und die epidemiologischen Zahlen sind den unseren sehr ähnlich”. Ganz Spanien will sich erst am 1. Juli wieder für den Tourismus öffnen.

Die Zeit der menschenleeren Strände ist auf Mallorca bald wieder vorbei (Archivbild: Getty Images)
Die Zeit der menschenleeren Strände ist auf Mallorca bald wieder vorbei (Archivbild: Getty Images)

Die Urlauber müssten mindestens fünf Tage auf den Inseln bleiben und sich nach der Einreise nicht zunächst in Quarantäne begeben, wie es sonst bisher in Spanien bei Einreisen aus dem Ausland vorgeschrieben ist, betonte Armengol. Ihr Gesundheitsminister Iago Negueruela betonte zudem, es dürften auch Deutsche einreisen, die einen Zweitwohnsitz auf den Inseln besitzen. Die Menschen würden per Flugzeug nach und nach ins Land gelassen.

Womöglich die Hälfte der Einwohner Bergamos war mit Corona infiziert

Fast die Hälfte der Einwohner von Bergamo könnte nach Angaben des Bürgermeisters der italienischen Stadt wahrscheinlich bereits mit dem Coronavirus infiziert gewesen sein. Zumindest habe ein bedeutender Teil der Bevölkerung das Virus gehabt, sagte Giorgio Gori vor Auslandsjournalisten am Dienstag in Rom. Darauf wiesen Daten einer Gesundheits-App hin, die in Bergamo rund 50.000 Menschen heruntergeladen hätten.

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Etwa 35 Prozent erklärten dort demnach, sie hätten typische Corona-Symptome wie Fieber, Husten oder den Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn gehabt. Für eine Bild über das Ausmaß des Ausbruchs müsse dann noch eine geschätzte Zahl von Infizierten ohne Symptome berücksichtigt werden. Die gesamte Provinz Bergamo war einer der Hotspots der Corona-Pandemie in Europa. Zeitweise starben hier so viele Menschen, dass das Militär dabei helfen musste, die Leichen abzutransportieren.

Am Montag hatte der Gesundheitsdienst Bergamo erklärt, dass Bluttests bei etwa 10.000 Menschen ergeben hätten, dass fast 57 Prozent Antikörper entwickelt hatten - was nahelege, dass sie mit dem Virus infiziert waren. Diese höhere Prozentzahl komme wahrscheinlich dadurch zustande, dass vor allem diejenigen getestet wurden, die in Kontakt mit Covid-19-Patienten waren, sagte Gori.

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