Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens nimmt in der Uniform eines Sanitäters aus dem Weltkrieg an den Protesten gegen die Zeremonie zum Nationalfeiertag teil (Bild: Reuters/Gonzalo Fuentes)
Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens nimmt in der Uniform eines Sanitäters aus dem Weltkrieg an den Protesten gegen die Zeremonie zum Nationalfeiertag teil (Bild: Reuters/Gonzalo Fuentes)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 13,1 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 573.000; genesen: über 7,2 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 200.000 (Todesfälle: über 9000; genesen: über 185.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 3,3 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 135.000; genesen: über eine Million)

Frankreich würdigt am 14. Juli Pflegekräfte für Corona-Einsatz

Mit einer Zeremonie hat Frankreich am Nationalfeiertag Pflegekräften für ihren Einsatz im Kampf gegen Corona gedankt. Staatschef Emmanuel Macron, Regierungschef Jean Castex und Gäste versammelten sich am Dienstagvormittag auf der Ehrentribüne auf der Place de la Concorde im Herzen von Paris. Wegen der Corona-Krise war das traditionelle Programm für den 14. Juli geändert worden. Die übliche Militärparade fiel erstmals seit Ende des Zweiten Weltkriegs aus.

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Stattdessen gab es eine feierliche Zeremonie auf dem “Platz der Eintracht”. Daran nahmen nur geladene Gäste teil, der Platz war hermetisch abgeriegelt. Die meisten Franzosen konnten die Feierlichkeiten nur live im Fernsehen verfolgen. Macron hatte neben Pflegekräften auch Lehrkräfte, Bestattungspersonal, Feuerwehrleute und Sicherheitskräfte eingeladen. Damit wollte er ihnen für ihren Einsatz während der Krise danken. Sie saßen auf Tribünen, die rund um den Platz aufgestellt waren.

Mitarbeiter des Gesundheitswesens werden auf der Zeremonie zum französischen Nationalfeiertag geehrt (Bild: Christophe Ena/Pool via Reuters)
Mitarbeiter des Gesundheitswesens werden auf der Zeremonie zum französischen Nationalfeiertag geehrt (Bild: Christophe Ena/Pool via Reuters)

Die Zeremonie endete mit einer Hommage an die Pflegekräfte. Etwa zwei Dutzend Pflegerinnen und Pfleger sowie Ärztinnen und Ärzte versammeln sich auf dem Platz. Alle Gäste erhoben sich, es gab Applaus - die Nationalhymne Marseillaise wurde gesungen. Macron trat anschließend von der Tribüne und wechselte ein paar Worte mit einigen von ihnen. Mitarbeiter des Gesundheitswesen fanden sich allerdings auch unter den Demonstranten gegen die Zeremonie. Diese protestierten gegen schlechte Arbeitsbedingungen und warfen Macron vor, das Gesundheitswesen kaputtgespart zu haben.

Merkel und Söder für lokale Ausreiseverbote aus Corona-Regionen

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) haben für lokale Ausreisebeschränkungen aus Corona-Hotspots geworben. “Ich finde, das ist jedenfalls ein Vorschlag, den man diskutieren sollte und für den ich werben würde”, sagte Merkel am Dienstag nach ihrer Teilnahme an einer Sitzung des bayerischen Kabinetts bei einem Auftritt mit Söder am Schloss Herrenchiemsee. Der CSU-Chef betonte: “Das gibt Sicherheit für alle Beteiligten, also auch für die Menschen in der jeweiligen Region.” Deswegen sei dieser Weg der richtige.

Merkel und Söder auf dem Boot zum Schloss Herrenchiemsee (Bild: Peter Kneffel/Pool via Reuters)
Merkel und Söder auf dem Boot zum Schloss Herrenchiemsee (Bild: Peter Kneffel/Pool via Reuters)

Merkel sagte, wenn sich bei lokalen Ausbrüchen ergebe, dass sich die Infektionsketten in der Bevölkerung nicht so weit verbreitet hätten, wie am Anfang befürchtet, solle man die Gebiete mit Beschränkungen kleiner eingrenzen. “Das finde ich erstmal ein sehr vernünftiges Herangehen.” Mit den Ländern werde nun diskutiert, wie man in einem solchen Fall mit Reisen in den Rest der Republik umgehe. Söder betonte, Bayern sei beim starken Corona-Ausbruch im Landkreis Tirschenreuth ähnlich wie bei den nun diskutierten Ausreisebeschränkungen vorgegangen. Dies sei damals die einzige Chance gewesen, den Ausbruch auf Dauer unter Kontrolle zu bekommen.

Auswärtiges Amt hebt Reisewarnung für Schweden auf

Angesichts gesunkener Corona-Infektionszahlen in Schweden hat das Auswärtige Amt die Reisewarnung für das Land aufgehoben. Schweden war der letzte EU-Staat, für den noch eine deutsche Reisewarnung galt. Die im Juni noch konstant hohe Zahl der Neuinfizierten sinke seit Anfang Juli kontinuierlich bei weiterhin hohem Testniveau, schrieb das Außenministerium am Dienstag auf seiner Internetseite. Staatsangehörige der EU, der Schweiz, ihre Familienangehörigen und Inhaber von EU-Aufenthaltsgenehmigungen unterlägen keinen Einreisebeschränkungen. Alle Grenzübergänge seien geöffnet.

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Laut Auswärtigem Amt gibt es keinerlei Reisebeschränkungen. Symptomfreie Personen dürften sich frei im Land bewegen. In Schweden gebe es keine Masken- oder Handschuhpflicht, die Bevölkerung werde jedoch eindringlich um das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln gebeten, besonders auch auf Reisen. Menschenansammlungen und der öffentliche Nahverkehr in Stoßzeiten sollten gemieden werden.

Ministerium: Tausende in Israel irrtümlich in Quarantäne geschickt

Israels Gesundheitsministerium hat eingeräumt, dass Tausende Bürger nach der Wiederaufnahme der Handy-Überwachung offenbar grundlos in die Corona-Quarantäne geschickt wurden. Rund 12.000 Menschen, die angegeben hätten, unbegründet eine SMS vom Inlandsgeheimdienst Schin Bet erhalten zu haben, seien wieder aus der Heimquarantäne entlassen worden, sagte eine Vertreterin des Ministeriums am Dienstag vor einem Parlamentsausschuss.

Straßenbahn in Jerusalem - Israel kämpft mit einem starken Anstieg der Infektionszahlen (Bild: Reuters/Ammar Awad)
Straßenbahn in Jerusalem - Israel kämpft mit einem starken Anstieg der Infektionszahlen (Bild: Reuters/Ammar Awad)

Im Kampf gegen die steigenden Corona-Zahlen setzt Israels Regierung auch auf die Überwachung von Handys durch den Geheimdienst. Schin Bet hatte die umstrittene Maßnahme zu Beginn der Krise angewandt, Israels höchstes Gericht verbot sie Ende April aber vorübergehend. Ende Juni wurde die Maßnahme nach der Verabschiedung eines notwendigen Gesetzes neu gestartet.

Texte: dpa

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