Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Weltweit wird mit Hochdruck an Impfstoffen geforscht (Bild: Reuters/Athit Perawongmetha)
Weltweit wird mit Hochdruck an Impfstoffen geforscht (Bild: Reuters/Athit Perawongmetha)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 20,3 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 744.000; genesen: über 12,6 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 219.000 (Todesfälle: über 9200; genesen: über 198.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 5,1 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 164.000; genesen: über 1,7 Millionen)

RKI: Impfstoff könnte bereits im Herbst 2020 verfügbar sein - KORREKTUR

Das Robert Koch-Institut (RKI) hält die Verfügbarkeit eines Impfstoffs gegen das Coronavirus noch in diesem Jahr für möglich. “Vorläufige Prognosen lassen die Verfügbarkeit eines Impfstoffs (ggf. mehrerer) bis Herbst 2020 möglich erscheinen”, heißt es in einem Positionspapier, das am Mittwochnachmittag im Internet veröffentlicht wurde. Es sei in jedem Fall unerlässlich, unverzüglich eine bundesweite Impfkampagne für den Zeitpunkt vorzubereiten, zu dem ein wirksamer Impfstoff zur Verfügung steht.

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Gleichzeitig warnt das RKI vor überhöhten Hoffnungen: “Auch wäre es gefährlich zum jetzigen Zeitpunkt darauf zu vertrauen, dass mit einer Impfung ab dem Herbst 2020 die Pandemie beherrschbar wird, da Unwägbarkeiten wie Mutationen oder nur kurze Immunitätszeiten den Nutzen von Impfungen relativieren könnten”, heißt es.

KORREKTUR: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat nach eigenen Angaben heute versehentlich eine ältere Version seines Strategiepapiers online gestellt, die inzwischen mehrfach überarbeitet wurde. Im Gegensatz zu dieser Version rechnet das RKI nicht damit, dass ein Impfstoff bereits im Herbst 2020 zur Verfügung stehen wird. Eine aktualisierte Version des Papiers solle in Kürze veröffentlicht werden.

Zehntausende warten nach Corona-Test in Bayern auf Ergebnis

Zehntausende Reiserückkehrer warten nach Corona-Tests in Bayern noch auf das Ergebnis, darunter auch 900 nachweislich positiv getestete. Etwa 44.000 Befunde seien noch nicht übermittelt worden, sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Mittwoch in München. Die positiv Getesteten sollten bis Donnerstagmittag ihre Ergebnisse bekommen. Der Zeitverzug ärgere sie “massiv”, sagte Huml, sie bedauere das sehr. Es gebe eine “Übermittlungsproblematik”, “da gibt es nichts schönzureden”. An den Stationen seien Menschen aus ganz Deutschland getestet worden. Angaben, wie lange die Menschen bereits warten, konnte Huml nicht machen.

In Bayern können sich alle Reisenden seit dem 25. Juli bei der Ankunft an den Flughäfen München und Nürnberg freiwillig testen lassen, seit dem 30. Juli auch an den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg sowie mehreren Autobahnraststätten. Anfang August wurde zudem ein Testzentrum am Flughafen Memmingen eingerichtet. Für Urlauber aus Risikogebieten greift seit Samstag bundesweit eine Testpflicht.

Corona-Krise löst historische Rezession in Großbritannien aus

Großbritannien ist wegen der Corona-Krise in die schwerste Rezession seit Beginn der Aufzeichnungen gerutscht. Im zweiten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 20,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London nach einer ersten Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die Monate April bis Juni mitteilte. Die Zukunft könnte noch düsterer aussehen: Experten rechnen mit einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit. Auch der Brexit könnte die Wirtschaft belasten.

Geschlossene Geschäfte in Cardiff (Bild: Matthew Horwood/Getty Images)
Geschlossene Geschäfte in Cardiff (Bild: Matthew Horwood/Getty Images)

Die “doppelte Bedrohung” durch eine zweite Coronavirus-Welle und die langsamen Fortschritte bei den Brexit-Verhandlungen seien besorgniserregend, sagte Alpesh Paleja vom britischen Industrieverband CBI. Von der Regierung forderte er “maximale Agilität”, um die Zukunft der Wirtschaft zu sichern. Als Folge der Corona-Krise rechnen Experten mit einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten. Fast täglich kündigen britische Unternehmen bereits Stellenstreichungen an. “Hunderttausende haben ihren Job verloren - und leider werden in den kommenden Monaten noch viel mehr hinzukommen”, sagte Finanzminister Rishi Sunak am Mittwoch dem Sender Sky News.

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Der Konjunktureinbruch im zweiten Quartal kam nicht überraschend. Denn die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Pandemie waren vor allem in diesen Zeitraum gefallen. Großbritannien ist das Land mit den meisten Corona-Todesopfern in Europa. Die Regierung steht in der Kritik, zu spät auf den Ausbruch reagiert zu haben. Nun muss ihr der Spagat zwischen der Eindämmung des Erregers und der Rücksicht auf die Wirtschaft gelingen. Dabei warnen Experten bereits vor einer zweiten Corona-Welle im Herbst.

Schulschließung: Positiver Corona-Test bei Kind in Graal-Müritz möglicherweise falsch

Die Schließung einer Schule in Graal-Müritz (Landkreis Rostock) nach einem Corona-Verdachtsfall am vergangenen Freitag war möglicherweise unnötig. Es bestehe der begründete Verdacht eines fehlerhaften Covid-19-Tests bei dem Schulkind, teilte der Landkreis am Mittwoch mit. Allerdings seien die Ermittlungen dazu noch nicht abgeschlossen. So müsse geklärt werden, ob es einen Zusammenhang mit einem zweiten, tatsächlich positiven Test bei einer anderen Person in Graal-Müritz gebe. Diese sei in der gleichen Praxis abgestrichen worden wie das Schulkind.

Das rechtsmedizinische Institut der Universitätsmedizin Rostock habe das Probenmaterial des Schulkindes sowie einen neuen Abstrichtest bei dem Kind untersucht, hieß es. “Die Rechtsmediziner stellten fest, dass die Originalprobe des Schulkindes verunreinigt ist”, führte das Landratsamt weiter aus. Bei dem zweiten, tatsächlich Corona-positiven Fall sei der Infektionsweg dem Gesundheitsamt bekannt. Bei dem Schulkind gebe es dagegen keine Hinweise auf einen Infektionsweg.

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Das Gesundheitsamt plant den Angaben zufolge parallel eine nach dem Schema des Robert Koch-Instituts notwendige zweite Covid-Testreihe für die Kontaktpersonen des Schulkindes. Falle diese durchweg negativ aus, könnte die Schule am kommenden Montag wieder geöffnet werden.

Maskenverweigerer in Dortmunder Supermarkt verletzt zwei Polizisten

Ein Maskenverweigerer hat in einem Dortmunder Supermarkt zwei Polizisten verletzt, die ihn abführen wollten. Der Staatsschutz ermittelt, da der 44-Jährige laut Polizei offenbar dem Reichsbürger-Milieu zuzuordnen ist. Er selbst hatte die Situation gefilmt.

Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, hatte sich der Mann ohne Mund-Nasen-Schutz am Vorabend gegen 22 Uhr zunächst mit dem Supermarkt-Personal angelegt und einen Mitarbeiter mit einem Einkaufswagen gerammt. Als die Beamten eintrafen, beobachteten bereits zahlreiche weitere Kunden das Geschehen. Der 44-Jährige habe in der Mitte gestanden und gefilmt. “Den Polizisten erklärte er, dass er nicht verpflichtet sei, eine Abdeckung zu tragen”, so die Beamten. Er habe dann eine Reihe von Paragrafen aufgelistet, “die jedoch nicht mit den Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland übereinstimmen”.

Als die Polizisten den 44-Jährigen aus dem Supermarkt bringen wollten, habe er sich so stark gewehrt, dass zwei Beamte verletzt worden seien. Sie kamen ins Krankenhaus. Verstärkung sei eingetroffen und der Mann überwältigt und gefesselt worden: “Auf der Fahrt zum Polizeigewahrsam versuchte er im Streifenwagen weiter, einen Polizisten anzugreifen.” In Haft kam der Mann nicht. Der Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands, Hausfriedensbruch, dem Filmen und der Masken-Verweigerung.

Texte: dpa

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