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Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Touristen im kroatischen Zadar (Bild: Denis Lovrovic/AFP)
Touristen im kroatischen Zadar (Bild: Denis Lovrovic/AFP)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 20,6 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 750.000; genesen: über 12,8 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 221.000 (Todesfälle: über 9200; genesen: über 199.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 5,2 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 166.000; genesen: über 1,7 Millionen)

Kroatien meldet Rekordzahl an Corona-Infektionen

Das EU- und Urlaubsland Kroatien hat am Donnerstag eine Rekordzahl an Neuansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet. 180 Menschen infizierten sich in den vergangenen 24 Stunden mit dem Sars-CoV-2-Virus, teilte der nationale Krisenstab in Zagreb mit. Das ist der höchste Tageswert, der seit Beginn der Pandemie in dem Land im Februar registriert wurde.

Kroatien ist für viele Deutsche eine beliebte Urlaubsdestination. Zuletzt meldete das kroatische Fremdenverkehrsamt, dass die Buchungslage im Lichte der Pandemie weit weniger schlimm sei, als ursprünglich befürchtet. Statt einem erwarteten Rückfall von 70 bis 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr seien es derzeit lediglich 55 bis 50 Prozent weniger Übernachtungen.

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Zugleich wurden in Deutschland zunehmend Urlaubsrückkehrer aus Kroatien registriert, die sich dort mit dem Coronavirus angesteckt hatten. Bei vielen von ihnen handelt es sich um junge Menschen, die angaben, dass sie an Strandpartys teilgenommen hatten. Auch das Nachbarland Slowenien registriert einen neuen Anstieg der Zahl an täglichen Neuinfektionen. Für Slowenen ist Kroatien ein erstrangiges Urlaubsziel. Die Gesundheitsbehörden in Ljubljana berichten, dass die meisten infizierten Rückkehrer junge Leute seien, die angaben, Strandpartys besucht zu haben.

Paul-Ehrlich-Institut: Zulassung von Corona-Impfstoffen frühestens Ende 2020, Anfang 2021

Impfstoffe gegen das neue Coronavirus könnten nach Einschätzung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) frühestens Ende dieses, Anfang nächsten Jahres zugelassen werden. Das sagte eine Institutssprecherin am Donnerstag. Nach Verwirrung über zurückgezogene Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bekräftigte sie damit am Donnerstag auf Anfrage Angaben, die PEI-Präsident Klaus Cichutek zuletzt in mehreren Medien geäußert hatte.

Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hatte Cichutek vor einigen Tagen gesagt: “Ich gehe derzeit davon aus, dass es Ende 2020 und Anfang nächsten Jahres Zulassungen geben wird, vorausgesetzt, die Phase-III-Prüfungsdaten sind positiv”. In diesen derzeit laufenden Studien wird überprüft, ob ein Impfstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt. Erste Zulassungen bedeuten nicht, dass bereits alle geimpft werden können.

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Das PEI mit Sitz im hessischen Langen ist in Deutschland für die Zulassung von Impfstoffen zuständig. In einem am Mittwochnachmittag veröffentlichten Papier des RKI war zu lesen, vorläufige Prognosen ließen die Verfügbarkeit eines Impfstoffs bis Herbst 2020 möglich erscheinen. Wenige Stunden später zog das Institut die Online-Publikation zurück, es handle sich um eine versehentlich veröffentlichte ältere Version. Am Donnerstag verwies eine RKI-Sprecherin auf Einschätzungen des PEI.

Düsseldorfer Großkonzert: Entscheidung spätestens vier Tage vorher

Ob das umstrittene Großkonzert in Düsseldorf stattfinden darf, entscheidet sich spätestens am 31. August - vier Tage vor dem eigentlichen Termin. Auf diesen Kompromiss einigten sich die Stadt Düsseldorf und die Landesregierung, wie am Donnerstag aus einer gemeinsamen Mitteilung hervorging. Entscheidend soll dann das aktuelle Corona-Infektionsgeschehen sein. Die konkreten Parameter wurden zunächst noch nicht bekannt. Damit blieb zunächst auch die Wahrscheinlichkeit offen, mit der das Konzert mit Bryan Adams, Sarah Connor und weiteren Künstlern stattfindet - oder ausfällt.

Angesetzt ist das Großkonzert mit bis zu 13.000 Zuschauern am 4. September im Fußballstadion Merkur Spiel-Arena. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte offiziell erst vergangenen Freitag von den bereits von der Stadt abgesegneten Plänen erfahren, als der Veranstalter das Konzert per Pressemitteilung öffentlich machte. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte umgehend rechtliche Zweifel angemeldet.

Zudem war die Regierung ernsthaft verstimmt. “Dass ein lokales Gesundheitsamt in dieser Lage eine Veranstaltung dieser Größenordnung im Alleingang genehmigt, hat mich als Gesundheitsminister nachhaltig irritiert”, hatte Laumann erklärt. Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) verwies darauf, dass das Hygienekonzept der Coronaschutz-Verordnung des Landes entspreche. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte Geisel indirekt Profilierungsversuche vorgeworfen. Wenige Tage nach dem geplanten Konzert sind am 13. September in NRW Kommunalwahlen - auch in Düsseldorf steht dann die Oberbürgermeister-Wahl an.

Quarantäne-Bruch: 10.800 Euro Strafe für Deutsche in Tirol

Sie ging einkaufen, im Park spazieren und fuhr Taxi - trotz Corona-Infektion samt Heimquarantäne. Eine Frau aus Deutschland ist in Österreich wegen wiederholten Bruchs ihrer Quarantäne zu 10.800 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Die Anklage fordert jedoch weiter eine Haftstrafe auf Bewährung und meldete nach dem Urteil am Landgericht Innsbruck am Donnerstag Berufung an, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur in Wien sagte. Zuvor hatte der Sender ORF über den Prozess berichtet.

Die 54-Jährige, die in Schwaz im Bundesland Tirol lebt, war im April positiv auf das Coronavirus getestet worden und hatte einen Bescheid über ihre Heimquarantäne bekommen. In den Tagen darauf ging sie jedoch einkaufen - laut ORF gab sie an, dass ihr der Mindestbestellwert für Lebensmittel über das Internet zu hoch gewesen sei, obwohl sie nach eigenen Angaben 2100 Euro Rente erhalten habe. Außerdem nutzte sie den Angaben nach den Aufzug in ihrem Wohnhaus, ging im Park spazieren und fuhr mit einer Verletzung per Taxi ins Krankenhaus, statt den Notarzt zu rufen.

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Schließlich nahm die Polizei die 54-Jährige fest und brachte sie ins Gefängnis, nachdem sie mehrmals bei Kontrollen nicht zuhause angetroffen worden war. Eine Haftrichterin entließ sie nach einem Tag. Das Landgericht Innsbruck verurteilte die 54-Jährige wegen der fahrlässigen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten. Nach österreichischem Recht sind dafür bis zu drei Jahre Haft möglich. Die Staatsanwaltschaft will nach Angaben des Sprechers eine Bewährungsstrafe, um mehr Bewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen. Das Oberlandesgericht muss über die Berufung entscheiden.

Texte: dpa

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