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Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Menschen stehen vor einer Arztpraxis in Neukölln für einen Corona-Test an (Bild: Kay Nietfeld/dpa)
Menschen stehen vor einer Arztpraxis in Neukölln für einen Corona-Test an (Bild: Kay Nietfeld/dpa)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 36,2 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 1 Million; genesen: über 25,2 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 312.000 (Todesfälle: über 9500; genesen: über 269.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 7,5 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 211.000; genesen: über 2,9 Millionen)

Sorgen wegen schnellem Anstieg in deutschen Großstädten

Sprunghaft steigende Corona-Infektionszahlen in Deutschland alarmieren die Bundesregierung und Wissenschaftler. Dabei rückt zunehmend die Entwicklung in den Großstädten in den Fokus. Gesundheitsminister Jens Spahn rief am Donnerstag zu Wachsamkeit und raschem Gegensteuern vor Ort auf, um die Lage im Griff zu behalten. Der jüngste Anstieg auf mehr als 4000 Neuinfektionen binnen eines Tages sei besorgniserregend, sagte der CDU-Politiker in Berlin. Der Präsident des bundeseigenen Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, warnte: “Es ist möglich, dass sich das Virus unkontrolliert verbreitet.” Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) sieht bereits den Beginn einer sogenannten zweiten Welle.

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Als ein Schlüssel in Deutschland wird die Entwicklung in den Großstädten angesehen. In der Hauptstadt Berlin und in weiteren Städten wie Bremen und Frankfurt hat die sogenannte 7-Tage-Inzidenz den kritischen 50er-Wert bereits überschritten. In Berlin sprang der Wert am Donnerstag auf 52,8. Zuvor war er nur in einigen Stadtbezirken über der Grenze von 50 gelegen. In Frankfurt ist die Kennziffer auf 59,1 gestiegen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will an diesem Freitag mit den Oberbürgermeistern und Bürgermeistern der elf größten deutschen Städte in einer Videokonferenz die Lage beraten. Kanzleramtschef Braun sagte im “Frühstart” von RTL/ntv, man sehe in einigen Großstädten nicht nur, dass der wichtige 50er-Grenzwert überschritten werde, sondern auch, dass die Zahlen sehr schnell anstiegen. “Das heißt, dass die Kontaktnachverfolgung in den Gesundheitsämtern möglicherweise an einigen Stellen nicht mehr funktioniert, und das ist der klassische Beginn einer zweiten Welle.” Über diese Regionen müsse man die Kontrolle zurückgewinnen. Dabei müsse auch wieder über Kontaktbeschränkungen nachgedacht werden.

Spanische Justiz kippt Abriegelung der Hauptstadt Madrid

In Spanien ist die umstrittene Zwangsabriegelung des Corona-Hotspots Madrid durch die Zentralregierung von der Justiz gekippt worden. Die Anordnung beschränke in unrechtmäßiger Form Grundrechte und -freiheiten, entschied das Oberlandesgericht der Region Madrid am Donnerstag. Die zweiwöchige Absperrung von Spaniens Hauptstadt und neun weiteren Gemeinden im Großraum Madrid war am Freitagabend vergangener Woche in Kraft getreten. Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso hatte sich der Anordnung des Gesundheitsministeriums gebeugt, aber Widerspruch eingelegt.

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Ayuso bat die Madrilenen, die Region am bevorstehenden langen Wochenende - am Montag ist Feiertag - trotz der Entscheidung noch nicht zu verlassen. Der Zentralregierung schlug sie ein Treffen vor, um gemeinsam über “faire Maßnahmen” zur Eindämmung der Pandemie zu beraten. Ministerpräsident Pedro Sánchez sagte, man müsse das Urteil analysieren. Man wolle mit der Regionalregierung zusammenarbeiten, werde aber “alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen.”

Von den Absperrungen sind knapp 4,8 der 6,6 Millionen Einwohner der “Comunidad Autónoma” betroffen. Sie durften ihre jeweilige Wohngemeinde nur noch mit triftigem Grund verlassen - etwa, um zur Arbeit zu fahren oder den Arzt aufzusuchen. Besucher von außerhalb durften diese Städte ebenfalls nur in Ausnahmefällen betreten.

Lukaschenko macht Proteste für Corona-Infektionen verantwortlich

Im Machtkampf in Belarus (Weißrussland) hat Präsident Alexander Lukaschenko die Massenproteste mitverantwortlich für den Anstieg bei Corona-Infektionen gemacht. “Was gerade auf den Straßen von Minsk an den Wochenenden passiert, dabei ist klar, welche Folgen das haben wird”, sagte der 66-Jährige am Donnerstag in der Hauptstadt bei einem Treffen zur Gesundheitslage in der früheren Sowjetrepublik. “Der Krankenstand in Minsk ist viel höher als in anderen Regionen.”

Protest in Minsk am 4. Oktober (Bild: Reuters/Stringer)
Protest in Minsk am 4. Oktober (Bild: Reuters/Stringer)

In der Hauptstadt mit ihren etwa zwei Millionen Einwohnern gehen seit der Präsidentenwahl Anfang August besonders viele Menschen gegen Lukaschenko auf die Straße. Der schon mehr als ein Vierteljahrhundert regierende Machthaber reklamiert einen Sieg mit 80,1 Prozent der Stimmen für sich. Die Opposition hält dagegen Swetlana Tichanowskaja für die wahre Siegerin. Bei den Protesten gab es bereits Tausende Festnahmen.

Lukaschenko hatte das Coronavirus lange kleingeredet und es als Psychose abgetan. Er selbst gab kurz vor der Wahl an, eine Erkrankung ohne Symptome überstanden zu haben. Nach offiziellen Zahlen gab es in Belarus seit Beginn der Pandemie mehr als 81.500 Infektionen. 874 Menschen starben mit dem Virus. “Offenbar hat die zweite Welle begonnen”, sagte Lukaschenko am Donnerstag. Er verteidigte zugleich seine Entscheidung im Frühjahr, anderes als weltweit viele Länder auf einen Lockdown zu verzichten. An seine Landsleute appellierte er nun: “Wenn Sie in eine Apotheke, ein Geschäft gehen, nehmen Sie unbedingt eine Maske mit.”

Kreuzfahrtriese Carnival erleidet Umsatzeinbruch um 99,5 Prozent

Die Corona-Pandemie hat das Geschäft des US-Kreuzfahrtriesen Carnival im Sommer praktisch zum Erliegen gebracht. Im dritten Quartal brachen die Erlöse verglichen mit dem Vorjahreswert um 99,5 Prozent von 6,5 Milliarden auf 31 Millionen Dollar ein, wie das Unternehmen am Donnerstag in Miami mitteilte. Unterm Strich verbuchte der Mutterkonzern der deutschen Aida Cruises einen Verlust von 2,9 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro). Vor einem Jahr stand noch ein Gewinn von 1,8 Milliarden Dollar zu Buche.

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Für etwas Hoffnung sorgt immerhin, dass sich die Buchungen für die zweite Jahreshälfte 2021 laut Carnival gut entwickeln. Doch vorerst wird die Leidenszeit anhalten: Im vierten Quartal rechnet der Konzern damit, pro Monat im Schnitt 530 Millionen Dollar zu verlieren. Liquiditätsengpässe gibt es indes nicht, Ende August verfügte Carnival über Barmittel von 8,2 Milliarden Dollar. Der Branchenriese war in der Corona-Krise durch Virus-Ausbrüche auf einigen Schiffen schon recht früh in die Schlagzeilen und in die Kritik geraten.

Nürnberger Christkind hält Prolog nur virtuell

Das Nürnberger Christkind wird den weltberühmten Christkindlesmarkt in diesem Jahr nur virtuell eröffnen. Wegen der Corona-Krise sei das nicht anders möglich, sagte eine Sprecherin der Stadt. Tausende Besucher drängen sich normalerweise auf dem Nürnberger Hauptmarkt, wenn das Christkind auf der Empore der Frauenkirche den Prolog - ein mehrstrophiges Weihnachtsgedicht - aufsagt. Stattdessen wird es nach Medienberichten am 27. November einen Live-Stream im Internet geben.

Das Nürnberger Christkind Benigna Munsi bei der Eröffnung 2019 (Bild: Lennart Preiss/Getty Images)
Das Nürnberger Christkind Benigna Munsi bei der Eröffnung 2019 (Bild: Lennart Preiss/Getty Images)

Der Christkindlesmarkt wird in diesem Jahr anders als sonst ablaufen. Die Stände werden nicht nur auf dem Hauptmarkt, sondern auch auf anderen Plätzen stehen. Zwischen den Buden soll es nur Einbahnstraßen geben, Besucherinnen und Besucher müssen außerdem Masken tragen.

Texte: dpa

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