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Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Gesundheitsminister Spahn kann sich eine Verkürzung der Corona-Zeit vorstellen (Bild: Sean Gallup/Getty Images)
Gesundheitsminister Spahn kann sich eine Verkürzung der Corona-Zeit vorstellen (Bild: Sean Gallup/Getty Images)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 26,3 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 870.000; genesen: über 17,5 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 249.000 (Todesfälle: über 9300; genesen: über 222.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 6,1 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 186.000; genesen: über 2,2 Millionen)

Spahn offen für kürzere Corona-Quarantänezeiten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist offen für Überlegungen, die Quarantäne in Corona-Verdachtsfällen von derzeit 14 Tagen zu verkürzen. Wie der CDU-Politiker mitteilte, verständigten sich die EU-Gesundheitsminister am Freitag in einer Videokonferenz darauf, dass für Reiserückkehrer aus Risikogebieten europaweit eine generelle Quarantäne von mindestens zehn Tagen gelten solle.

Diesen Ansatz wolle er auch für die deutsche Debatte aufgreifen und in die Erarbeitung eines angepassten Konzepts für das Vorgehen im Herbst und Winter einfließen lassen. “Ich kann mir gut vorstellen, dass dazu gehört, eine 10-tägige Quarantäne für Reiserückkehrer und möglicherweise darüber hinaus.” Das aktualisierte Konzept mit einem Rahmen für Quarantäne und Tests soll bis Anfang Oktober kommen.

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Gesundheitspolitiker mehrerer Fraktionen hatten sich dafür ausgesprochen, die Quarantänezeit bei Corona-Verdachtsfällen zu verkürzen. “Ich halte es für sehr sinnvoll, die Quarantänezeit auf fünf Tage zu begrenzen”, sagte der SPD-Abgeordnete Karl Lauterbach der “Welt”. “Wir wissen, dass die allermeisten Menschen fünf Tage nach Beginn der Symptome nicht mehr ansteckend sind, auch wenn der PCR-Test noch ein positives Ergebnis ausweist.” Auch Virologe Christian Drosten hatte sich in bestimmten Fällen für eine entsprechende Verkürzung ausgesprochen.

Jüdische Zuwanderer dürfen wieder nach Deutschland einreisen

Jüdische Zuwanderer dürfen nach einem coronabedingten Stopp wieder nach Deutschland einreisen. Diese Entscheidung habe Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bereits am Mittwoch getroffen, teilte das Innenministerium am Freitag in Berlin mit. Der Zentralrat der Juden begrüßte die Entscheidung. “Wir sind sehr erleichtert, dass die Bundesregierung schnell reagiert hat und die jüdischen Einwanderer nicht vor verschlossener Tür stehen lässt”, erklärte Präsident Josef Schuster.

Die vorübergehende Aussetzung der Visa-Vergabe habe die Betroffenen “in eine unhaltbare Lage” gebracht, erläuterte der Zentralrat. “Da ihnen bereits eine Aufnahmezusage seitens Deutschlands erteilt worden war, hatten sie alle notwendigen Schritte unternommen, um ein Visum zu beantragen. Dafür mussten sie sich zum Beispiel von ihrem Wohnort abmelden und ihren Arbeitsplatz kündigen. Die Kinder wurden von der Schule abgemeldet.” Im Einklang mit einer Empfehlung des Rates der EU, also der Vertretung der EU-Staaten, hätten jüdische Zuwanderer, die vor allem aus der Ukraine und Russland kämen, vorübergehend nicht nach Deutschland einreisen können, so das Innenministerium.

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Obwohl die Infektionslage in diesen Ländern weiter kritisch sei, habe sich die Bundesregierung auf eine Ausnahme aus humanitären Gründen verständigt. Das Auswärtige Amt wolle nun “wo immer möglich” wieder Visa an diese Gruppe vergeben. Allerdings seien bei der Einreise die Quarantäne-Bestimmungen der Bundesländer zu beachten. “Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat trägt mit dieser Entscheidung der hohen Bedeutung des Aufnahmeverfahrens Rechnung, welches vor dem Hintergrund der historischen Verantwortung für die Verbrechen des Nationalsozialismus entstanden ist”, hieß es zur Begründung.

Brüssel schlägt Kriterien für Corona-Reisebeschränkungen vor

Im Kampf gegen das Wirrwarr bei Corona-bedingten Reisebeschränkungen hat die EU-Kommission den Mitgliedstaaten konkrete Vorschläge vorgelegt. Das Konzept der Brüsseler Behörde sieht vor, sich schnellstmöglich auf gemeinsame Kriterien und Schwellenwerte für die Einführung von Reisebeschränkungen zu verständigen. Zudem schlägt sie die Erstellung einer EU-Risikogebietskarte und einheitliche Regeln für Reisen in Risikogebiete vor. Bislang gibt es beispielsweise für Reiserückkehrer sehr unterschiedliche Test- und Quarantänepflichten.

Ob und wenn ja, wann die Vorschlägen umgesetzt werden, ist jetzt Sache der Mitgliedsstaaten. Nach Angaben aus EU-Kreisen will Deutschland das Thema im Rahmen seiner derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft in den kommenden Wochen intensiv vorantreiben. Nach einer Vereinbarung von Vertretern der Mitgliedsstaaten soll es zunächst schwerpunktmäßig um die Vergleichbarkeit von epidemiologischen Daten und eine bessere Kommunikation von Beschränkungen gehen.

Amnesty: Weltweit 7000 Mitarbeiter im Gesundheitswesen an Covid-19 gestorben

Aufgrund der bestehenden Unterschiede in der EU und den überwiegend nationalen Zuständigkeiten werde eine engere Koordinierung selbst in diesen beiden Bereichen großer gemeinsamer Anstrengungen bedürfen, sagte ein EU-Diplomat. Es zeichne sich ab, dass die Diskussion über die anderen Themen aufgrund der verschiedenartigen Ausgangsbedingungen in den EU-Mitgliedsstaaten noch sehr viel komplizierter werde.

Zahl der Corona-Neuinfektionen im Irak steigt auf Rekordhoch

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist im Irak auf ein Rekordhoch gestiegen. Erstmals meldete das Gesundheitsministerium in Bagdad am Freitag mehr als 5000 neue Fälle an einem Tag. 84 weitere Menschen seien in Zusammenhang mit dem Virus gestorben.

Pilger begehen das Aschura-Fest in Kerbala (Bild: Reuters/Abdullah Dhiaa Al-Deen)
Pilger begehen das Aschura-Fest in Kerbala (Bild: Reuters/Abdullah Dhiaa Al-Deen)

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war in den vergangenen Wochen im Irak auf den höchsten Wert in der Region geklettert. Mitte August meldeten die Gesundheitsbehörden erstmals mehr als 4000 neue Fälle an einem Tag. Insgesamt registrierten die Behörden bislang mehr als 252.100 Corona-Fälle und mehr als 7300 Tote in Verbindung mit Covid-19.

Der Irak hatte im März Ausgangsbeschränkungen verhängt und internationale Flüge ausgesetzt, was die Ausbreitung des Virus verlangsamte. Nachdem die Regierung die Maßnahmen lockerte, stieg die Zahl der täglich registrierten Fälle jedoch wieder. In der vergangenen Woche hatten Hunderttausende Muslime in der Stadt Kerbela das schiitische Aschura-Fest gefeiert. Der Irak leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise und den Folgen des Kampfes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die Corona-Pandemie hat die Lage weiter verschärft.

Corona-Infektion: Berlusconi mit Lungen-Beschwerden im Krankenhaus

Erst wollte Silvio Berlusconi die Corona-Infektion zu Hause auskurieren, nun ist Italiens ehemaliger Regierungschef mit Lungenbeschwerden ins Krankenhaus gekommen. Der 83 Jahre alte Unternehmer und Politiker müsse dort “einige Tage” bleiben, sagte Professor Alberto Zangrillo am Freitag vor der Presse im Krankenhaus San Raffaele in Mailand. Wegen der Risikofaktoren durch Berlusconis Alter und seine Vorerkrankungen sei entschieden worden, ihn aufzunehmen. “Der Patient wird nicht intubiert, er atmet selbstständig.”

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Der 83-Jährige war in der Nacht in das Hospital in der lombardischen Hauptstadt gekommen. “Das klinische Bild gibt keinen Anlass zur Sorge”, versicherte auch ein Sprecher von Berlusconis Partei Forza Italia. Berlusconi hatte 2016 eine künstliche Herzklappe bekommen. Er kämpfte danach wiederholt mit gesundheitlichen Problemen.

Der frühere Ministerpräsident machte seine Corona-Infektion am 2. September publik. Danach begab er sich auf seinen Wohnsitz in Arcore in der Lombardei in die Isolation. Der Forza-Italia-Chef hatte angekündigt, er werde von dort weiter Wahlkampf für die Regional- und Kommunalwahlen am 20. und 21. September machen. Dabei wird über die Machtverteilung in 7 der 20 Landesregionen entschieden.

Texte: dpa