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Coronavirus-Gefahr: Spektakuläre Planspiele mit dem ESC

Viele Großveranstaltungen wurden zuletzt aufgrund der Bedrohung durch das Coronavirus abgesagt oder verschoben. Nun wird auch über den 65. Eurovision Song Contest diskutiert. Eine britische Forscherin brachte einen bemerkenswerten Vorschlag ein.

Öffentliche Gebäude wie das Louvre haben ihre Pforten geschlossen. In der Schweiz, in Italien und in Deutschland sind viele Großveranstaltungen abgesagt worden - darunter die Tourismus-Börse ITB in Berlin. Auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach plädiert angesichts der Ausbreitung des Coronavirus für eine Absage von Großveranstaltungen. Steht wegen der Gefahr einer fortschreitenden Pandemie nun auch der 65. Eurovision Song Contest auf der Kippe?

Stattfinden soll der ESC 2020 vom 12. bis 16. Mai in der Rotterdamer Ahoy Arena. Beim weltweit größten Musikwettbewerb nehmen Musiker aus 41 Ländern teil. Die Arena bietet Platz für rund 16.000 Zuschauer. Auf der zugehörigen Webseite ist zu lesen: "Das Coronavirus wurde in den Niederlanden nachgewiesen. Als internationaler Veranstaltungsort verfolgen wir natürlich aufmerksam die Entwicklung."

Weiter versichern die Betreiber: "Wir stehen in Kontakt mit den zuständigen Behörden und befolgen die Richtlinien des Nationalen Instituts für öffentliche Gesundheit und Umwelt (RIVM) und der Vereinigung für öffentliche Gesundheit und Sicherheit (GGD). Für uns stehen die Gesundheit und Sicherheit unserer Besucher, Aussteller, Organisatoren, Lieferanten und Mitarbeiter an erster Stelle."

Findet der ESC nur online statt?

Zu Wort meldete sich laut dem Branchendienst "Advanced Television" jetzt auch Libby Carter, Dozentin für Event, Venue and Experience Management der Business School der Birmingham City University. In den Augen der Wissenschaftlerin ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Eurovision Song Contest verschoben oder abgesagt werden müsse.

"Wenn dies der Fall ist, wird das enorme Auswirkungen auf die Wirtschaft der Niederlande haben", so die Dozentin, "ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf den enormen Aufwand, der mit der Live-Übertragung eines solchen Ereignisses verbunden ist." Carter brachte einen Alternativvorschlag in die Diskussion ein: "Angesichts der Beteiligung von Rundfunkanstalten könnte es sein, dass für die Veranstaltung eher ein Online-Format in Betracht gezogen werden muss, bei dem die Teilnehmer in ihrem eigenen Land ohne Live-Publikum auftreten, um eine weitere Verbreitung einzudämmen."

Für Deutschland soll der 22-jährige Ben Dolic beim Eurovision Song Contest starten. Der frühere Castingshow-Finalist ("The Voice of Germany") setzte sich in einem nicht öffentlichen Auswahlverfahren mit dem Song "Violent Thing" durch.