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Coronavirus SARS-CoV-2: Die aktuellen Informationen im Liveblog

ACHTUNG: Dieser Liveblog wird nicht mehr aktualisiert. Den aktuellen Liveblog finden Sie unter diesem Link.

Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus im Yahoo-Liveblog. (Bild: Getty Images)
Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus im Yahoo-Liveblog. (Bild: Getty Images)

Das Wichtigste in Kürze:

  • Weltweit: Über 2,5 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 177.000; genesen: über 692.000) - Quelle: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 148.400 (Todesfälle: über 5000; genesen: über 99.400) - Quelle: Johns Hopkins University

  • In Europa sind Italien und Spanien am meisten betroffen: In Italien sind es über 183.900 Infizierte (Todesfälle: über 24.600; genesen: über 51.600) und in Spanien über 208.000 (Todesfälle: über 21.000; genesen: über 85.000) - Quelle: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in den USA: Über 825.000 (Todesfälle: über 45.000; genesen: über 75.500) - Quelle: Johns Hopkins University

  • Immer mehr Bundesländer setzen auf eine Maskenpflicht

  • Bundesaußenminister Maas: "Eine normale Urlaubssaison wird es nicht geben"

  • Oktoberfest wegen Corona abgesagt

  • Koalition plant nächstes Anti-Corona-Gesetzespaket

  • Bundeskanzlerin Merkel warnt vor Leichtsinn wegen Lockerung der Maßnahmen: “Noch lange nicht über den Berg”

+++ Keine Corona-”Extrawurst” für deutsche Hausbesitzer auf Mallorca +++

(22.04.2020, 11:47 Uhr)

Dutzende von deutschen Immobilienbesitzern haben auf Mallorca mit Briefen an die Regionalregierung für Unruhe gesorgt. Sie bestehen darauf, trotz der Corona-Einschränkungen auf die spanische Insel gelassen zu werden und Zugang zu ihren Zweit- oder Urlaubswohnsitzen zu bekommen, wie Medien am Mittwoch unter Berufung auf die Regionalregierung der Balearen berichteten.

Deren Ministerpräsidentin Francina Armengol wies die Forderung unterdessen zurück. Die derzeit in Spanien geltenden Regeln, die unter anderem das Aufsuchen des Zweitwohnsitzes untersagen, müssten für alle Bürger unabhängig von ihrer Nationalität gelten, betonte sie in Antwortschreiben.

Insgesamt erhielt die Regionalregierung in Palma rund 200 Briefe sehr ähnlichen Inhalts, wie sie auf Anfrage bestätigte. Darin heißt es, man habe “ernste Zweifel an der Rechtssicherheit in Spanien”. Armengol wurde aufgerufen, das “Vertrauen der Investoren nicht zu zerstören” und beim spanischen Regierungschef Pedro Sánchez darauf hinzuwirken, dass die Balearen von der angekündigten Verlängerung der Ausgangssperre bis zum 9. Mai ausgenommen werden. Es sei ein “klarer Verstoß” gegen die spanische Verfassung, Menschen zu verwehren, ihr Eigentum zu betreten, dafür aber gleichzeitig Steuern zu verlangen.

Die “Mallorca Zeitung” sprach von “Brandbriefen”, das Blatt “El País” von “Drohungen”. Armengol reagierte diplomatisch: Sie verwies auf die engen Beziehungen zwischen Mallorca und Deutschland und schrieb, man bemühe sich um eine allmähliche und sichere Rückkehr zur Normalität. (dpa)

+++ Verschiedene Religionsführer beten in Jerusalem gegen Corona +++

(22.04.2020, 11:43 Uhr)

Vertreter verschiedener Religionen wollen am Mittwochnachmittag in Jerusalem angesichts der weltweiten Corona-Krise zusammen beten. Die beiden israelischen Chefrabbiner, der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III., der lateinische Patriarch Pierbattista Pizzaballa, zwei muslimische Vertreter und der spirituelle Führer der Drusen, Scheich Mowafak Tarif, werden dabei ein eigens dafür geschriebenes Gebet sprechen, wie es in einer Mitteilung am Mittwoch hieß.

Das Gebet auf Hebräisch und Englisch beginnt um 15 Uhr (Ortszeit - 14 Uhr MESZ) und wird online übertragen. “Angesichts des zunehmenden Antisemitismus und Rassismus in verschiedenen Teilen der Welt kommen religiöse Führer aller Religionen in Israel zu einem vereinten Gebet zusammen”, hieß es. (dpa)

+++ Hunderte Migranten demonstrieren vor Camp von Moria +++

(22.04.2020, 11:40 Uhr)

Aus Angst vor einem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie auch in ihrem Camp haben Hunderte Migranten den Eingang des berüchtigten Lagers von Moria auf der griechischen Insel Lesbos blockiert. Sie trugen Transparente mit dem Spruch: “Freiheit für alle. Wir sind Covid-19 ausgesetzt”, wie der örtliche staatliche Regionalsender ERT-Nordägäis und Nachrichtenportale der Insel Lesbos übereinstimmend am Mittwoch berichteten. In den vergangenen Tagen waren in drei Camps auf dem griechischen Festland zahlreiche Coronavirus-Infektionen festgestellt worden. Diese Lager wurden in Quarantäne gestellt.

Die Proteste hängen nach Informationen der Medien auf Lesbos mit der für Samstag geplanten Entlastung des Lagers von Moria zusammen. Dann sollen rund 1500 Migranten - mehrheitlich ältere und kranke Menschen - zum griechischen Festland gebracht werden. Auch aus den Camps der Inseln Chios und Samos sollen nach Angaben der Regierung in Athen in den kommenden Tagen rund 900 Migranten zum griechischen Festland gebracht werden. Die Demonstranten sind jüngere Menschen, die ebenfalls zum Festland gebracht werden wollen.

Bislang sind in den Flüchtlingslagern auf den Inseln keine Corona-Infektionen registriert worden. Es sei aber nur eine Frage der Zeit, bis dieser Fall eintrete, befürchten Ärzte. Athen hat die Gesundheitskontrollen rund um die Lager auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos mit zusätzlichem Personal und Container-Isolierstationen verstärkt. Zudem dürfen Migranten die Lager nur begrenzt und mit Genehmigung der Polizei verlassen. (dpa)

+++ Singapur verzeichnet erneut Anstieg bei Infektionen +++

(22.04.2020, 11:34 Uhr)

Der einstige Corona-Musterschüler Singapur hat erneut einen sprunghaften Anstieg der Virusinfektionen verzeichnet. In dem südostasiatischen Stadtstaat gab es nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch 1016 neue Fälle. Es war der dritte große Anstieg pro Tag in Folge. Damit rangiert das 5,8 Millionen Einwohner zählende Singapur weiter mit 10.141 bestätigten Fällen an der Spitze in Südostasien. Die Todesrate ist im weltweiten Vergleich niedrig: Elf Menschen starben bislang nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann.

Die meisten neuen Fälle in Singapur traten dem Gesundheitsministerium zufolge erneut bei den ausländischen Arbeitern auf. Rund 200.000 von ihnen leben laut Schätzungen in Gemeinschaftsunterkünften. Dort ist das Ansteckungsrisiko hoch.

Zeitweise hatte das hochmoderne Singapur als Beispiel gegolten, wie ein Land das Virus gut in den Griff bekommen kann: durch rigoroses Testen, Isolieren von Infizierten sowie Quarantäne für Menschen, die mit Infizierten in Kontakt waren. Ausgangsbeschränkungen wurden dort erst relativ spät verhängt. Der Lockdown gilt seit dem 7. April. Er wurde am Dienstag bis zum 1. Juni verlängert. (dpa)

+++ Erste klinische Studie zu Corona-Impfstoff in Deutschland zugelassen +++

(22.04.2020, 11:23 Uhr)

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat erstmals in Deutschland eine Zulassung für die klinische Prüfung eines Impfstoff-Kandidaten gegen das neuartige Coronavirus erteilt. Das Mainzer Unternehmen Biontech erhält demnach die Genehmigung, seinen Wirkstoff zu testen, wie das PEI am Mittwoch mitteilte. Laut Biontech soll es Tests an rund 200 gesunden Freiwilligen geben. Biontech kooperiert bei der Entwicklung des Impfstoffs mit dem Pharmaunternehmen Pfizer.

In der klinischen Studie der Phase I/II soll unter anderem grundlegend die Verträglichkeit und Sicherheit des Impfstoff-Kandidaten geprüft werden. Der von Biontech entwickelte Wirkstoff gehört in die Gruppe der genbasierten Impfstoffe. Diese enthalten genetische Informationen des Erregers. Im Körper werden daraus Proteine hergestellt, gegen die das Immunsystem Abwehrstoffe bildet. Biontech arbeitet bisher vorrangig an der Entwicklung von Immuntherapien gegen Krebs.

Seit Ausbruch der Covid-19-Epidemie sind nach Angaben des Verbands forschender Arzneimittelhersteller mindestens 80 Impfstoffprojekte angelaufen, vier Wirkstoffe werden demnach bereits in klinischen Studien in China und den USA getestet. In Deutschland werden nach Angaben von PEI-Präsident Klaus Cichutek in diesem Jahr voraussichtlich insgesamt vier klinische Studien mit einem Impfstoffkandidaten starten. Dass bereits in diesem Jahr ein erster zugelassener Impfstoff für die allgemeine Bevölkerung bereit steht, hält Cichutek für unwahrscheinlich. (dpa)

+++ Türkei untersagt Fastenbrechen in großen Gruppen +++

(22.04.2020, 11:07 Uhr)

Wegen des Coronavirus hat das türkische Innenministerium das gemeinsame Fastenbrechen in großen Gruppen während des Ramadan untersagt. Massenveranstaltungen sowie Zelte, die in der Regel zum gemeinsamen Fastenbrechen (Iftar) aufgestellt werden, würden nicht genehmigt, teilte das Ministerium in Ankara am Mittwoch mit. Die Behörden behielten sich zudem vor, Straßen abzusperren, in denen sich große Gruppen versammeln könnten.

Die Trommler, die traditionell nachts um die Häuser ziehen, um die Gläubigen vor Sonnenaufgang aufzuwecken, dürften keine Spenden mehr an den Haustüren einsammeln, hieß es weiter. Der Besuch von Friedhöfen werde unter Einhaltung der Abstandsregeln koordiniert. Gemeinsame Gebete in Moscheen waren bereits zuvor untersagt.

Der muslimische Fastenmonat Ramadan beginnt in der Türkei am 24. April und endet einen Monat später. Gläubige Muslime verzichten dann von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Vergangene Woche hatte die türkische Religionsbehörde Diyanet erklärt, gesunde Gläubige sollten den Ramadan trotz der Verbreitung des Coronavirus regulär begehen. (dpa)

+++ Auch Niedersachsen und Brandenburg führen Maskenpflicht ein +++

(22.04.2020, 11:02 Uhr)

Auch in Niedersachsen und Brandenburg soll nun eine landesweite Maskenpflicht zur Eindämmung des Coronavirus eingeführt werden. Vom kommenden Montag an soll das Tragen einer Maske im Nahverkehr und im Einzelhandel Pflicht werden, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministeriums am Mittwoch, nachdem zuvor mehrere Medien darüber berichtet hatten.

In Brandenburg kündigte Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags an, dass eine Maskenpflicht in S-Bahnen, Bussen und Straßenbahnen vom kommenden Montag an gelten soll. Dies werde das Kabinett am Donnerstag beschließen.

Zuvor hatten bereits 10 der 16 Länder eine Maskenpflicht angekündigt oder wie im Vorreiter Sachsen bereits eingeführt. (dpa)

+++ Lazarettschiff “USNS Comfort” verlässt New York +++

(22.04.2020, 10:52 Uhr)

Das zur Entlastung der Krankenhäuser in der Corona-Krise nach New York City entsandte Lazarettschiff “USNS Comfort” der US-Marine soll wieder abgezogen werden. “Wir brauchen es nicht mehr”, sagte der Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, dem Sender MSNBC am Dienstag (Ortszeit) nach einem Treffen mit Präsident Donald Trump. Die Lage in den Krankenhäusern habe sich etwas entspannt. Es sei dennoch gut gewesen, das Schiff zur Unterstützung in der Stadt gehabt zu haben.

Das Schiff mit 1000 Betten und zwölf Operationssälen hatte am 30. März an der Westseite Manhattans angelegt. Zunächst sollten an Bord nur Patienten versorgt werden, die nicht mit dem Virus infiziert sind - um so in den Krankenhäusern der Stadt Betten für Coronavirus-Patienten frei zu machen.

Die "USNS Comfort" bei ihrer Ankunft in New York (Bild: Reuters/Mike Segar)
Die "USNS Comfort" bei ihrer Ankunft in New York (Bild: Reuters/Mike Segar)

Dann wurde die “USNS Comfort” aber doch zur Behandlung von Corona-Fällen umfunktioniert und die Zahl der Betten dafür halbiert. Angesichts militärischer Protokolle und bürokratischer Hürden seien dennoch vergleichsweise wenige Menschen auf dem Schiff behandelt worden, hieß es in Medienberichten. Am Dienstag seien rund 60 Patienten an Bord gewesen, schrieb das Magazin “Politico” unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Präsident Trump sagte, die “USNS Comfort” werde in ihren Heimathafen in Norfolk (Virginia) zurückkehren und sich auf einen anderen Einsatz vorbereiten. Zuletzt hatte das Navy-Schiff nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 im Hafen von New York angelegt. (dpa)

+++ Roche im Mai mit Coronavirus-Antikörpertest am Start +++

(22.04.2020, 10:38 Uhr)

Das Schweizer Pharmaunternehmen Roche steht nach eigenen Angaben kurz vor dem Marktstart mit seinem Antikörpertest auf das Coronavirus Sars-CoV-2. Der Test werde Anfang Mai zur Verfügung stehen, und die monatliche Produktionskapazität werde ab Juni auf einen zweistelligen Millionenumfang hochgefahren, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Basel bei Vorlage seiner Bilanz für das erste Quartal des Geschäftsjahres mit. Zuverlässige Tests gelten als Schlüsselelement zur Lockerung der strikten Coronavirus-Auflagen, die die Wirtschaft weltweit scharf eingeschränkt haben.

Wer Antikörper hat, gilt zumindest vorübergehend als immun gegen das Virus und könnte ohne Gefahr für sich und andere wieder am öffentlichen Leben teilnehmen. Wenn bei getesteten Menschen Antikörper nachgewiesen werden, heißt das, sie kamen mit dem Virus in Berührung, auch wenn sie nie Krankheitssymptome hatten. Das dürfte bei vielen Menschen der Fall sein, glauben Virologen. Bisherige Antikörpertests gelten als wenig zuverlässig. “Qualität braucht Zeit”, sagte Roche-Chef Severin Schwan. Das Unternehmen arbeitet nicht an einem Impfstoff gegen das Coronavirus. (dpa)

+++ Inzwischen mehr als 10.000 Infektionen in Polen +++

(22.04.2020, 10:30 Uhr)

Die Zahl nachgewiesener Corona-Infektionen in Polen hat die Marke von 10.000 überschritten. Es gebe inzwischen insgesamt 10.034 Nachweise, gab das Gesundheitsministerium in Warschau am Mittwoch bekannt. 404 Todesfälle seien erfasst. Den Angaben zufolge werden derzeit gut 3500 Patienten mit Covid-19 in Krankenhäusern behandelt. Der erste nachgewiesene Coronavirus-Fall war in Polen am 4. März aufgetreten. Eine Woche später hatte die Regierung umfassende Schutzmaßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung angeordnet. (dpa)

+++ Nähmaschinen-Boom in Japan +++

(22.04.2020, 10:10 Uhr)

In Japan schaffen sich immer Menschen Nähmaschinen an, um sich Masken zum Schutz gegen das Coronavirus zu basteln. “Um ehrlich zu sein, ich war überrascht über die rapide wachsende Nachfrage”, sagte Kazufumi Yamazaki, Präsident des bekannten Nähmaschinen-Herstellers Axeyamazaki, der japanischen Zeitung “Asahi Shimbun”. Die Firma ist nicht die einzige, die kaum mit der Produktion hinterher kommt. Die Auftragsbücher seien drei Mal so gefüllt wie sonst um diese Jahreszeit, da viele japanische Mütter für das neue Schuljahr Stofftaschen für ihre Kleinen basteln. Jetzt, da es vielerorts an herkömmlichen Schutzmasken mangelt, legen sich auch andere Nähmaschinen zu. Einige Firmen geben dazu online Anleitungen. (dpa)

In Japan nähen sich immer mehr Menschen ihre Masken selbst (Bild: Reuters/Kim Kyung-Hoon)
In Japan nähen sich immer mehr Menschen ihre Masken selbst (Bild: Reuters/Kim Kyung-Hoon)

+++ Macron und Papst sprechen über Hilfe für arme Länder +++

(22.04.2020, 09:43 Uhr)

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat mit Papst Franziskus über mehr Unterstützung für afrikanische Länder angesichts der Coronavirus-Krise gesprochen. Den ärmsten Ländern müsse geholfen werden, schrieb Macron am späten Dienstagabend nach einem Telefonat mit Franziskus auf Twitter. Das Leiden müsse durch einen allgemeinen Waffenstillstand in Konflikten gelindert werden. Europa müsse sich geeint und solidarisch zeigen, schrieb Macron.

Zwischen Franziskus und Macron habe es “viel Übereinstimmung” darüber gegeben, dass den ärmsten Ländern Schulden erlassen werden müssten, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf den Élyséepalast. Demnach begrüßte der Papst “die konstruktiven Initiativen”, die Frankreich seit Beginn der Krise international ergriffen habe.

Frankreich hatte bei den G7-Staaten angesichts der Coronavirus-Pandemie für einen Schuldenerlass für afrikanische Länder auf längere Sicht geworben. Franziskus hatte in seiner Osterbotschaft an die Nöte der Menschen wegen der Gesundheitskrise in afrikanischen Ländern erinnert und sich dafür ausgesprochen, die Schulden der ärmsten Länder zu reduzieren oder zu erlassen. (dpa)

+++ Taiwans Präsidentin entschuldigt sich nach Infektion von Seeleuten +++

(22.04.2020, 09:40 Uhr)

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen hat sich dafür entschuldigt, dass mit dem Coronavirus infizierte Besatzungsmitglieder von Marine-Schiffen unzureichend von der Bevölkerung abgeschottet wurden. “Ich möchte mich für den Fehler entschuldigen, den die Marine während ihrer Mission begangen hat”, sagte Tsai Ing-wen am Mittwoch. Als Oberbefehlshaberin trage sie die Verantwortung.

Drei taiwanische Marine-Schiffe waren nach ihrer Rückkehr im April sechs Tage lang unter Quarantäne gestellt worden - offenbar zu kurz. Seit Samstag wurden 28 Besatzungsmitglieder positiv auf das neue Coronavirus getestet. 700 Seeleute wurden daraufhin zur Quarantäne abberufen. Zudem schickten die Behörden Handy-Nachrichten an mehr als 200.000 Menschen, die möglicherweise gefährdet sein könnten.

Taiwan gilt bisher als eines der erfolgreichsten Länder im Kampf gegen die Lungenkrankheit Covid-19. Die Inselrepublik zählt bislang lediglich 426 bestätigte Infektionen und sechs Todesfälle. (dpa)

+++ Kinderhilfswerk fordert Wiederöffnung von Spielplätzen +++

(22.04.2020, 09:02 Uhr)

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert, dass die Spielplätze in Deutschland schrittweise wieder aufgemacht werden. Denkbar sei es, zunächst mit großen, weitläufigen Spielplätzen zu beginnen, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung. Dabei sollte in enger Abstimmung mit dem Robert Koch-Institut vorgegangen werden, besonders wenn es um die Gefahr von möglichen Infektionen über Oberflächen von Spielgeräten gehe.

Sollte eine Öffnung aus Infektionsschutzgründen weiterhin nicht möglich sein, müssten Alternativen angeboten werden, beispielsweise Sondernutzungszeiten für überfüllte Parkanlagen für Familien mit Kindern. “Insbesondere für Familien in beengten Wohnverhältnissen ohne Ausweichmöglichkeiten in den eigenen Garten oder auf andere Spielflächen sowie in stark verdichteten Innenstadtquartieren ohne ausreichende Freiflächen im Wohnumfeld ist die Situation inzwischen sehr angespannt”, sagte Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Kinderhilfswerks. (dpa)

+++ Untersuchung zu Terroranschlägen von Christchurch verzögert sich +++

(22.04.2020, 08:46 Uhr)

Die offizielle Untersuchung der Terroranschläge von Christchurch verzögert sich wegen der Corona-Auflagen in Neuseeland. Ursprünglich sollte der Bericht am 30. April erscheinen, nun ist er für den 31. Juli geplant, wie Innenministerin Tracey Martin am Mittwoch ankündigte. Bei dem Anschlag auf zwei Moscheen im März 2019 hatte ein 29 Jahre alter Rechtsextremist aus Australien 51 Menschen getötet und Dutzende verletzt.

Die Untersuchungskommission soll klären, wie es zu der Tat kommen konnte, wie der Mann an die Waffen kam und auch die Arbeit der Sicherheits- und Geheimdienstbehörden unter die Lupe nehmen. Nach Ermittlerangaben arbeitet das Team während des Corona-Ausnahmezustands aus der Ferne weiter, kommt aber derzeit nicht an Informationen heran, die besonders gesichert sind. Während der Pandemie gelten in Neuseeland wie in vielen Ländern der Welt Beschränkungen für Arbeit und Alltag.

Im Prozess um die Anschläge von Christchurch hatte sich der Attentäter im März per Videoschalte schuldig bekannt. Ein weiterer Gerichtstermin steht am 1. Mai an, aber wann das Urteil verkündet wird, ist noch unklar. Der Richter hatte deutlich gemacht, dass er möchte, dass die Angehörigen der Opfer bei der Verkündung dabei sein können. Das ist erst möglich, wenn die Beschränkungen in der Viruskrise weiter gelockert werden - das könnte allerfrühestens am 11. Mai passieren. (dpa)

+++ Ministerin Karliczek sträubt sich gegen Bafög-Öffnung +++

(22.04.2020, 08:28 Uhr)

Vor dem Treffen des Koalitionsausschusses an diesem Mittwoch bleibt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) bei ihrer Absage an eine Öffnung des Bafög wegen der Corona-Krise. Dabei geht es um Studenten, die eigentlich keinen Bafög-Anspruch haben, aber ihren Nebenjob verlieren und finanziell in Not geraten. “Was wir nicht gebrauchen können im Moment ist, dass wir jetzt in ein langwieriges Gesetzgebungsverfahren gehen”, sagte Karliczek am Mittwoch im Deutschlandfunk. Man sei aktuell “in guten Gesprächen” für schnelle Überbrückungsmöglichkeiten. “Ich denke, dass das in dieser Woche jetzt was wird.” Karliczek hatte wiederholt angekündigt, an Stelle einer Bafög-Öffnung zinslose Darlehen für Studierende bereitstellen zu wollen.

Die SPD und die Opposition - außer der AfD - pochen jedoch auf eine Öffnung. Auch bei der Förderungshöchstdauer werden Lockerungen gefordert. Nicht Bafög-berechtigt sind etwa ausländische Studierende, Studierende im Zweitstudium und Studierende, die die Regelstudienzeit bereits überschritten haben. Viele Studentenjobs zum Beispiel in der Gastronomie ruhen wegen des Shutdowns. (dpa)

+++ Indigene im Amazonas-Gebiet zunehmend von Corona betroffen +++

(22.04.2020, 08:28 Uhr)

Im brasilianischen Amazonas-Gebiet infizieren sich immer mehr Indigene mit dem Coronavirus. Zuletzt stieg die Zahl bekannter Fälle innerhalb von 24 Stunden von 9 auf 23, wie aus den Daten des Spezialsekretariats für Indigene Gesundheit Sesai hervorgeht. Vier Ureinwohner aus Indigenen-Gebieten sind nach Angaben der Behörde Funai bisher in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Der erste erfasste Corona-Tote aus einem Indigenen-Gebiet war ein Jugendlicher vom Volk der Yanomami. “Der Tod des Jungen hat gezeigt, dass weder die Diagnose noch die Behandlung funktioniert haben”, sagte Luis Ventura vom Indigenistischen Missionsrat Cimi in der Stadt Boa Vista der Deutschen Presse-Agentur. Der 15-Jährige war schon zuvor gesundheitlich angeschlagen, wie die Website “Amazônia Real” unter Berufung auf einen Arzt für Infektionskrankheiten des Sesai berichtete, er habe unter Mangelernährung, Blutarmut und Malaria gelitten. Der Jugendliche sei seit Mitte März mehrmals ins Krankenhaus gekommen und wieder entlassen worden, ohne dass eine Corona-Infektion festgestellt worden wäre, zwischenzeitlich sei er sogar in sein Dorf zurückgekehrt.

Die brasilianische Regierung des Präsidenten Jair Bolsonaro hat den Schutz für Indigene reduziert. Viele Dörfer sind durch evangelikale Missionare, Goldsucher, Holzfäller und andere Eindringlinge bedroht. Ventura sagte: “Die Erwartung ist, dass der Staat zum Schutz des Territoriums einschreitet und Eindringlinge herausholt.” (dpa)

+++ Apotheken-Umsätze steigen zu Beginn der Corona-Krise +++

(22.04.2020, 08:22 Uhr)

Zu Beginn der Corona-Krise haben die Apotheken in Deutschland ihre Umsätze deutlich gesteigert. Bereinigt um Preissteigerungen setzten sie im Februar 6,0 Prozent mehr um als im gleichen Monat des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden berichtete. Das lag zwar deutlich über der langjährigen Veränderungsrate von 2,6 Prozent aber noch unter dem allgemeinen Zuwachs, den der deutsche Einzelhandel im Februar mit 6,4 Prozent verzeichnet hat.

Die Statistiker haben bei den Apotheken einen deutlichen Preisanstieg in den vergangenen Jahren registriert. Die Preise für rezeptfreie Medikamente kletterten demnach um 11,1 Prozent. Hier können die Apotheken frei kalkulieren. Die rezeptpflichtigen Medikamente, bei denen Preise und Zuzahlungen staatlich reguliert sind, wurden in der Fünfjahresspanne hingegen nur 2,7 Prozent teurer. (dpa)

+++ Schweizer Forscher: Corona-Massenimpfung vielleicht schon ab Oktober +++

(22.04.2020, 08:10 Uhr)

Ein Schweizer Immunologe hat nach eigenen Angaben einen Impfstoff-Kandidaten gegen Corona entwickelt, der nach erfolgreichen Prüfungen möglicherweise noch in diesem Jahr zum Einsatz kommen könnte. Martin Bachmann vom Universitätsspital Bern will die nötigen Studien und Genehmigungsverfahren so schnell durchlaufen, dass er schon im Oktober Massenimpfungen in der Schweiz für möglich hält. Die Aufsichtsbehörde Swissmedic bestätigte Gespräche mit Bachmann und anderen Forschern, die an Wirkstoffen gegen Sars-CoV-2 arbeiten.

"Der Zeitplan ist äußerst optimistisch, aber er ist nicht komplett an den Haaren herbeigezogen", sagte Swissmedic-Sprecher Lukas Jaggi der Deutschen Presse-Agentur. "Angesichts der Dringlichkeit, die die Coronavirus-Pandemie mit sich bringt, sprechen wir beim Zulassungsverfahren von Wochen, nicht von Monaten."

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+++ Ölpreise in der Corona-Krise: Brent-Kurs fällt auf tiefsten Stand seit 1999 +++

(22.04.2020, 07:50 Uhr)

Am Ölmarkt geht es weiter kräftig nach unten. Zum Handelsstart am Mittwoch stand vor allem der Preis für die Nordseesorte Brent unter Druck - dieser fiel zeitweise auf den tiefsten Stand seit Ende der Neunziger. Der Preis für den Juni-Future, der kommende Woche ausläuft, fiel um bis zu 3,35 Dollar oder 17 Prozent auf 15,98 Dollar. Damit kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent erstmals seit 1999 weniger als 16 Dollar.

+++ Trotz partieller Ladenöffnungen Kauflaune der Bundesbürger offenbar gering +++

(22.04.2020, 07:30 Uhr)

In einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Insa-Instituts für die "Bild"-Zeitung sagten 57 Prozent, trotz der Lockerungen bei den Ladenöffnungen in der Corona-Krise wollten sie in den nächsten Wochen kein Produkt kaufen, das mehr als 250 Euro kostet.

Nur 17 Prozent wollen demnach Anschaffungen machen, die mehr als 250 Euro kosten. Mehr als jeder fünfte Befragte sagte, er wisse noch nicht, ob er eine Anschaffung in dieser Höhe machen werde, oder machte keine Angaben zu dieser Frage.

Grafik-Karte Nr. 100862, Hochformat 90 x 130 mm, "Maskenpflicht in Deutschland: Welche Bundesländer eine Maskenpflicht einführen wollen"; Redaktion: I. Kugel; Grafik: F. Bökelmann
Grafik-Karte Nr. 100862, Hochformat 90 x 130 mm, "Maskenpflicht in Deutschland: Welche Bundesländer eine Maskenpflicht einführen wollen"; Redaktion: I. Kugel; Grafik: F. Bökelmann

+++ F1-Auftakt 2020 wird konkreter +++

(22.04.2020, 07:20 Uhr)

Der mögliche Auftakt der Formel-1-Saison 2020 mit einem Doppelrennen in Spielberg am 5. und 12. Juli nimmt konkrete Formen an. Nach Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko hat sich nun erstmals ein offizieller politischer Vertreter zu der Idee bekannt. Am Red-Bull-Ring sind bereits Tests des Personals auf eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus angelaufen.

+++ Aussetzung von Einwanderung in USA zunächst für 60 Tage +++

(22.04.2020, 05:50 Uhr)

Die Begrenzung der Einwanderung in die USA wegen der Corona-Krise soll nach Angaben von US-Präsident Donald Trump zunächst für 60 Tage gelten. Der Schritt betreffe im Wesentlichen jene, die sich um einen dauerhaften Aufenthalt mit einer Green Card bemühten. Er gelte nicht für vorübergehende Aufenthaltsgenehmigungen, sagte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus. Jobs und medizinische Ressourcen würden nun für Amerikaner gebraucht, sagte der Präsident zur Begründung. An dem entsprechenden Erlass werde noch gearbeitet. Er werde diesen voraussichtlich am Mittwoch unterzeichnen.

Die Epidemie habe amerikanische Arbeiter schwer getroffen, sagte Trump mit Blick auf die Millionen Menschen in den USA, die wegen der Krise in den vergangenen Wochen ihren Job verloren. Es wäre "falsch und ungerecht", wenn sie durch Arbeiter aus dem Ausland ersetzt würden, mahnte er.

Mehr dazu lesen Sie hier

+++ US-Senat beschließt Konjunkturpaket in Höhe von 480 Milliarden Dollar +++

(22.04.2020, 05:48 Uhr)

Der US-Senat hat wegen der Corona-Krise ein weiteres Konjunkturpaket in Höhe von 480 Milliarden US-Dollar (440 Milliarden Euro) beschlossen. Kurz zuvor hatten sich Republikaner und Demokraten nach tagelangen Verhandlungen auf das Paket geeinigt. Es soll nun diese Woche vom Repräsentantenhaus verabschiedet werden. US-Präsident Donald Trump lobte die Einigung am Dienstagabend (Ortszeit). Der Kongress hatte im März bereits ein Konjunkturprogramm in Höhe von rund 2,2 Billionen Dollar beschlossen.

Mit dem neuen Paket soll ein erfolgreiches Kreditprogramm für kleine und mittlere Unternehmen um rund 320 Milliarden Dollar aufgestockt werden.

+++ Diskussion über längeren Lohnersatz für Eltern bei Kita-Schließungen +++

(22.04.2020, 05:40 Uhr)

In der Bundesregierung wird über längere Lohnausfallzahlungen für Eltern nachgedacht, die in der Corona-Krise wegen geschlossener Kitas ihre Kinder zu Hause betreuen müssen. Die dazu getroffenen Regelungen gälten abzüglich der Osterferien noch bis Mitte Mai, sagte Familienministerin Franziska Giffey (SPD) am Dienstagabend in der Sendung "ARD Extra". "Darüber hinaus muss gesprochen werden, wie für Eltern, die eben ihre Kinder nicht in die Kinderbetreuung geben können, auch eine Lohnausfallzahlung weiter gewährt werden kann." Sie fügte hinzu: "Das machen wir zusammen mit dem Bundesarbeits- und Sozialminister Hubertus Heil und dem Finanzminister."

Derzeit können Eltern vom Staat bis zu 67 Prozent ihres Lohns vom Staat erhalten, wenn sie Kinder unter zwölf Jahren wegen geschlossener Kitas und Schulen zu Hause betreuen müssen und deshalb Einkommensverluste haben. Diese im März beschlossene Regelung ist aber auf sechs Wochen befristet.

+++ Coronafälle unter Besatzung von Kreuzfahrtschiff in japanischer Werft +++

(22.04.2020, 05:35 Uhr)

Mehrere Besatzungsmitglieder eines in Japan im Reparaturdock liegenden Kreuzfahrtschiffes haben sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Wie die lokalen Behörden im südwestlichen Nagasaki am Mittwoch bekanntgaben, wurden 34 der 623 Crewmitglieder der unter italienischer Flagge stehenden "The Costa Atlantica" positiv auf den Erreger getestet. Niemand von ihnen zeige ernste Symptome. Passagiere befanden sich nicht an Bord des Schiffes, das Ende Januar zu Reparaturarbeiten in Japan eingetroffen war.

+++ Großer Jobkahlschlag auf Mallorca wegen des Coronavirus +++

(22.04.2020, 05:30 Uhr)

Das Coronavirus hat auf Mallorca schon im März zu großen Jobverlusten im Tourismussektor geführt. Die Zahl der Beschäftigten der Branche, die Beiträge an die staatliche Sozialversicherung zahlen, sei auf der spanischen Insel und den restlichen Balearen im vergangenen Monat im Vergleich zu März 2019 um 17,4 Prozent gefallen, teilte das spanische Verkehrsbüro Turespaña am Dienstag mit. Das bedeute den Verlust von mehr als 14 500 Arbeitsplätzen. Nach dieser Erhebung folgt hinter den Balearen die südspanische Region Andalusien mit einem Minus von 16,8 Prozent.

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Die Meldungen des Vortages lesen Sie hier:

+++ Erster US-Bundesstaat verklagt China wegen Coronavirus +++

(21.04.2020, 23:33 Uhr)

Als erster US-Bundesstaat verklagt Missouri wegen der Coronavirus-Pandemie die chinesische Regierung. Missouris Generalstaatsanwalt Eric Schmitt warf Peking am Dienstag vor, die Welt über die Lungenerkrankung Covid-19 "belogen" und zu wenig zur Eindämmung des Virus unternommen zu haben. Dies habe zu Erkrankungen, Todesfällen und wirtschaftlichen Schäden weltweit und auch in Missouri geführt. (AFP)

Hier finden Sie die komplette Meldung

+++ Weil zu Länder-Vorpreschen bei Maskenpflicht: «Nervt mich schon» +++

(21.04.2020, 23:30 Uhr)

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat das Vorpreschen einiger Länder beim Thema Maskenpflicht in der Corona-Pandemie kritisiert. «Ja, es nervt mich schon, da bin ich ganz ehrlich», sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend in der ZDF-Sendung «Markus Lanz» «Und zwar deswegen, weil wir eigentlich erst vor fünf Tagen beisammen gesessen haben», führte er aus. «Eigentlich gibt es keine wesentlichen neuen Erkenntnisse in dieser Hinsicht, mit Ausnahme natürlich, dass es einen gewissen öffentlichen Druck gibt.»

Mehrere Länder hatten zuletzt eine Maskenpflicht für bestimmte öffentliche Bereiche angekündigt. In Sachsen gilt die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen bereits seit Montag, um die Infektionsgefahr durch das Coronavirus einzudämmen. Bund und Länder hatten sich vergangene Woche nur auf eine dringende Empfehlung zum Tragen von «Alltagsmasken» im Nahverkehr und im Einzelhandel verständigt.

Weil kündigte nun auch für sein Bundesland eine Regelung zur Maskenpflicht an. «Wir machen auch eine landesweite Regelung», sagte er. Eine Regierungssprecherin hatte zuvor am Dienstag gesagt, Niedersachsen wolle weiterhin die nächsten Bund-Länder-Gespräche abwarten und belasse es bei einer dringenden Empfehlung zum Tragen von Alltagsmasken. Weil sagte am Dienstagabend, eine landesweite Regelung sei eigentlich vorgesehen gewesen im Rahmen dieser Gespräche. Einige Städte in Niedersachsen haben bereits eine Pflicht zum Tragen von Schutzmasken angekündigt, etwa Wolfsburg und Braunschweig. (dpa)

+++ Corona-Pandemie sorgt für Kundenansturm bei Netflix +++

(21.04.2020, 23:07 Uhr)

Netflix erfreut sich in der Corona-Pandemie dank Serienhits wie «Tiger King» hoher Beliebtheit - im vergangenen Quartal gewann der Streaming-Marktführer in großem Stil neue Kunden hinzu. Die Anzahl der Bezahlabos schoss in den drei Monaten bis Ende März weltweit um 15,8 Millionen in die Höhe, wie der Online-Videodienst am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte.

Damit übertraf Netflix die eigene Prognose und auch die Erwartungen der Analysten bei Weitem, was die Aktie nachbörslich zunächst steigen ließ. Zum Quartalsende brachte es Netflix auf knapp 183 Millionen bezahlte Mitgliedschaften. Die Erlöse stiegen im Jahresvergleich um rund 28 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar, während der Gewinn auf 709 Millionen Dollar (653 Mio Euro) mehr als verdoppelt wurde.

Während viele Firmen stark unter der Corona-Krise leiden, profitiert Netflix davon, dass viele Menschen ihr Zuhause wegen des Virus kaum noch verlassen. Bei Anlegern steht das Unternehmen trotz der Finanzmarktturbulenzen der letzten Monate weiter hoch im Kurs, die Aktie erreichte zuletzt neue Rekordhochs. Am Börsenwert gemessen konnte Netflix sogar schon am großen Rivalen Disney vorbeiziehen. (dpa)

+++ Corona in Südafrika: Präsident verkündet «historisches» Rettungspaket +++

(21.04.2020, 22:22 Uhr)

Wegen der verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in Südafrika hat Präsident Cyril Ramaphosa ein milliardenschweres «historisches» Rettungspaket verkündet. 500 Milliarden Rand (etwa 25 Milliarden Euro) - rund 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - würde die Regierung in die Wirtschaft und die Unterstützung der rund 58 Millionen Bürger stecken, sagte Ramaphosa am Dienstagabend in einer Ansprache an die Nation. «Die Dimension dieses Notfall-Hilfsprogramms ist historisch.» Ramaphosa hofft dabei auch auf Unterstützung aus dem Ausland. Man sei unter anderem mit der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IMF) im Gespräch.

In Südafrika sind bislang demnach mehr als 3400 Fälle von Covid-19 bestätigt worden und mindestens 58 Menschen gestorben. Die Regierung hatte vor einigen Wochen eine strenge landesweite Ausgangssperre verhängt, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Diese habe eine «verheerende Auswirkung» auf die Wirtschaft, sagte Ramaphosa. (dpa)

+++ Giffey: Über längeren Lohnersatz für Eltern bei Kinderbetreuung reden +++

(21.04.2020, 21:52 Uhr)

In der Bundesregierung wird über längere Lohnausfallzahlungen für Eltern nachgedacht, die in der Corona-Krise wegen geschlossener Kitas Kinder zu Hause betreuen müssen. Die dazu getroffenen Regelungen gälten abzüglich der Osterferien noch bis Mitte Mai, sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Dienstagabend in der Sendung «ARD Extra». «Darüber hinaus muss darüber gesprochen werden, wie für Eltern, die eben ihre Kinder nicht in die Kinderbetreuung geben können, auch eine Lohnausfallzahlung weiter gewährt werden kann.»

Sie fügte hinzu: «Das machen wir zusammen mit dem Bundesarbeits- und Sozialminister Hubertus Heil und dem Finanzminister.» Hier gehe es darum, «auch Perspektiven darüber hinaus zu finden, wenn die Kitas eben nur schrittweise wiedereröffnen können und Eltern auch vor finanziellen Problemen stehen».

Derzeit erhalten Eltern vom Staat 67 Prozent ihres Lohns, wenn sie Kinder unter zwölf Jahren wegen geschlossener Kitas und Schulen zu Hause betreuen müssen und deshalb nicht arbeiten können. Pro Monat gibt es dabei höchstens 2016 Euro. Diese im März beschlossene Regelung ist aber auf sechs Wochen befristet. (dpa)

+++ DFB: Länderspiele trotz Coronakrise schon im September +++

(21.04.2020, 21:51 Uhr)

Generalsekretär Friedrich Curtius vom DFB glaubt fest an Länderspiele im Herbst. "Ob mit oder ohne Zuschauer, da lege ich mich noch nicht fest, aber im September werden wir die Nationalmannschaft wieder auf dem Platz sehen, das ist meine Prognose", sagte Curtius in einer Videoschalte mit Bild.

Dann stehen für die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw die Spiele gegen Spanien (3. September) und die Schweiz (6. September) in der Nations League an. Zuletzt war die für den 12. Juni bis 12. Juli angesetzte EM aufgrund der Corona-Pandemie ins kommende Jahr (11. Juni bis 11. Juli 2021) verschoben worden.

Für den Amateurfußball sieht Curtius jedoch keine schnelle Lösung. Der Verband sei in ständigem Austausch mit den Landesverbänden, "wir gehen in nächster Zeit aber nicht von einem Signal aus, dass auch die Amateure wieder kicken können." (SID)

Steht die deutsche Nationalmannschaft bereits im September wieder auf dem Platz? (Bild: Getty Images)
Steht die deutsche Nationalmannschaft bereits im September wieder auf dem Platz? (Bild: Getty Images)

+++ USA: Einigung auf Konjunkturpaket in Höhe von 480 Milliarden Dollar +++

(21.04.2020, 21:41 Uhr)

In den USA haben sich Republikaner und Demokraten nach Angaben des Mehrheitsführers im Senat auf ein weiteres Konjunkturpaket in Höhe von 480 Milliarden US-Dollar (441,7 Mrd Euro) geeinigt. Das entsprechende Gesetzespaket solle nun rasch verabschiedet werden, erklärte der Republikaner Mitch McConnell am Dienstag. Das Parlament hatte im März bereits ein umfassendes Corona-Konjunkturprogramm in Höhe von rund 2,2 Billionen Dollar beschlossen.

Mit dem neuen Paket soll demnach ein erfolgreiches Kreditprogramm für kleine und mittlere Unternehmen um 320 Milliarden Dollar aufgestockt werden. Mit den Krediten, die später erlassen werden können, soll der Anstieg der Arbeitslosigkeit in den USA begrenzt werden. Für ein weiteres Kreditprogramm sollen 60 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt werden, zudem 75 Milliarden Dollar für das Gesundheitswesen und weitere 25 Milliarden Dollar für Coronavirus-Tests und Forschung. (dpa)

+++ EU-Abgeordnete fordern Notfallfonds für Medien +++

(21.04.2020, 21:19 Uhr)

EU-Abgeordnete fordern einen europäischen Notfallfonds zur Unterstützung der Medien- und Pressebranche. Die EU-Kommission solle dies prüfen, schrieben Abgeordnete des Kulturausschusses im Europaparlament in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an die Kommissare Thierry Breton und Maria Gabriel. Geld dafür könnte aus Mitteln für andere Programme kommen, die wegen der Covid-19-Pandemie nicht aufgebraucht wurden.

Kultur-, Kreativ- und Medienbranche in der Europäischen Union seien durch die Corona-Krise schwer getroffen, erklärten die Abgeordneten. Die EU müsse deshalb mehr für sie tun. «Die Medien spielen eine unverzichtbare Rolle bei der Bereitstellung genauer Informationen und einer gründlichen Berichterstattung», heißt es weiter. «Sie sind ein entscheidendes Mittel gegen Fake News und Desinformation.» Doch kämpften Medienunternehmen teils mit einem Rückgang der Werbeerlöse von bis zu 80 Prozent. (dpa)

+++ Ratschef Michel fordert EU-Reformen nach der Krise +++

(21.04.2020, 20:58 Uhr)

EU-Ratschef Charles Michel fordert für die Zeit nach der Corona-Krise Reformen für eine stärkere, effizientere und schlagkräftigere Europäische Union. Dies geht aus einem «Fahrplan für den Aufschwung» hervor, den Michel am Dienstagabend zusammen mit der Einladung für den EU-Gipfel am Donnerstag veröffentlichte. Grundlage für eine künftige Zusammenarbeit seien gemeinsame Werte, vor allem Respekt für Rechtsstaatlichkeit und die Menschenwürde. Die Union müsse ihre eigenen Regeln und Arbeitsweisen überdenken.

Der fünfseitige Plan skizziert auch Elemente für die wirtschaftliche Erholung, darunter die Rückkehr zu allen Freiheiten des Binnenmarkts sowie der Umbau hin zu einer grüneren und digitaleren Wirtschaft. Als Lehre aus der Pandemie fordert Michel aber auch «strategische Autonomie» in wichtigen Branchen, gefördert durch eine gezielte Industriepolitik.

«Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, unverzichtbare Güter in Europa zu produzieren, in strategische Warenketten zu investieren und die übermäßige Abhängigkeit von Drittländern in diesen Feldern abzubauen», heißt es in dem Papier. Wichtige Infrastruktur, vor allem das Gesundheitswesen müsse gestärkt werden. (dpa)

+++ Weniger Covid-19-Patienten in Frankreich auf Intensivstationen +++

(21.04.2020, 20:45 Uhr)

In Frankreich sinkt nach Angaben der Gesundheitsbehörden weiterhin die Zahl der Patienten, die wegen Covid-19 auf einer Intensivstation behandelt werden müssen. Im Vergleich zum Vortag seien es 250 Menschen weniger, sagte Gesundheitsdirektor Jerôme Salomon am Dienstagabend. Landesweit benötigten demnach weiterhin rund 5430 eine Behandlung auf einer Intensivstation.

Auch die Zahl der Coronavirus-Neuzugänge in Krankenhäusern nehme ab, erklärte Salomon. In Frankreich befanden sich seinen Angaben zufolge rund 30 100 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern.

Die Zahl der Todesfälle stieg auf 20 796. Salomon erinnerte daran, die Ausgangsbeschränkungen und Gesten der sozialen Distanzierung einzuhalten, um an den für Mitte Mai geplanten Lockerungen der Maßnahmen festhalten zu können. Was heute und morgen getan werde, beeinflusse die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen am 11. Mai, betonte Salomon. (dpa)

+++ dm warnt vor Masken aus Staubsaugerbeuteln +++

(21.04.2020, 20:43 Uhr)

Masken der Marke Eigenbau stehen derzeit hoch im Kurs. Neben einfachem Baumwollstoff greifen die Leute dabei auch zu ungewöhnlichen Materialien wie zum Beispiel Kaffeefilter oder Staubsaugerbeuteln. Letztere wurden aufgrund ihrer Filtereigenschaften zwischenzeitlich sogar empfohlen wurden. Doch Händler wie dm und sogar Hersteller der Beutel warnen jetzt vor dem Tragen solcher Masken.

Hier geht’s zur ausführlichen Meldung

+++ Niederlande beginnen am 11. Mai mit Öffnung von Grundschulen und Kitas +++

(21.04.2020, 20:35 Uhr)

Die Niederlande wollen ab dem 11. Mai mit der Öffnung von Grundschulen und Kindergärten beginnen, die Mitte März wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen worden waren. Die Klassen der Grundschüler würden geteilt und die Kinder abwechselnd in der Schule und zu Hause unterrichtet, teilte Regierungschef Mark Rutte am Dienstag nach einer Kabinettssitzung mit.

Weiterführenden Schulen stellte Rutte eine Teilöffnung ab dem 2. Juni in Aussicht. Restaurants und Cafés sollen bis zum 19. Mai geschlossen bleiben. Massenveranstaltungen sind bis zum 1. September verboten. Damit bleibt auch die Fußballsaison bis mindestens Ende des Sommers ausgesetzt.

Rutte sprach von "schwierigen Kompromissen". Es sei besser, noch vorsichtig zu sein. Die Niederlande praktizieren nach eigener Darstellung eine "intelligente Eindämmung". Ausgangssperren wie in Italien, Spanien, Frankreich oder Belgien gibt es in den Niederlanden nicht. (AFP)

Der niederländische Regierungschef Mark Rutte verkündete die Öffnung der Grundschulen und Kitas. (Bild: Getty Images)
Der niederländische Regierungschef Mark Rutte verkündete die Öffnung der Grundschulen und Kitas. (Bild: Getty Images)

+++ Unionsabgeordnete fordern Strategie für Rückkehr zur Normalität+++

(21.04.2020, 20:32 Uhr)

In der Unionsfraktion wächst angesichts der vorsichtigen Schritte bei der Abkehr von den harten Beschränkungen in der Corona-Krise die Ungeduld. So forderte der hessische Abgeordnete Klaus-Peter Willsch am Dienstag in einer Videoschalte der CDU/CSU-Abgeordneten nach Angaben von Teilnehmern, es sei dringend notwendig, über Strategien der Wiederöffnung zu reden. Den Menschen müsse die Perspektive gegeben werden, dass sich die Politik intensiv damit befasse, wie man wieder in einen Normalzustand komme und der Wirtschaft die Arbeit ermögliche.

Der baden-württembergische Abgeordnete Axel Fischer hob die große Zustimmung in den Umfragen für den Kurs der Union hervor. Er betonte aber auch, es häuften sich die Berichte von Existenznöten der Bürger und der Wirtschaft. Die Beschränkungen hätten katastrophale Auswirkungen, über die gesprochen werden müsse. Diese Probleme dürften nicht vom Tisch gewischt werden. Die sächsische Abgeordnete Veronika Bellmann forderte in diesem Zusammenhang eine bessere und verlässlichere Datenbasis durch mehr Tests, so dass man «Horrorszenarien» entgegenwirken könne. (dpa)

+++ Mehr als 144 700 Corona-Nachweise in Deutschland - 4738 Tote +++

(21.04.2020, 20:21 Uhr)

In Deutschland sind bis Dienstagabend mehr als 144 700 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.30 Uhr: Mehr als 143 100 Infektionen). Mindestens 4738 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.30 Uhr: 4514). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert von Bundesland zu Bundesland. Zudem melden einige der Länder ihre Zahlen jeweils nicht immer zur gleichen Uhrzeit. Mehrere Deutsche starben im Ausland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts haben in Deutschland rund 91 500 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch hierzulande mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 38 600 nachgewiesenen Fällen und mindestens 1354 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 29 300 Fällen und mindestens 895 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 28 700 bestätigten Fällen und mindestens 1062 Toten. (dpa)

+++ Studie zu Malaria-Medikament bei Covid-Fällen: kein positiver Effekt +++

(21.04.2020, 20:20 Uhr)

Ein von US-Präsident Donald Trump beworbenes Malaria-Medikament hat einer Studie zufolge keinen positiven Effekt auf Patienten, die an der Lungenkrankheit Covid-19 leiden. Bei Patienten, die Hydroxychloroquin erhielten, habe sich sogar eine höhere Sterblichkeitsrate als in der Vergleichsgruppe ergeben, hieß es am Dienstag in einer noch nicht von unabhängigen Experten geprüften Studie. Diese befasste sich retrospektiv mit den Daten von 368 männlichen Covid-Patienten, die bis 11. April in Krankenhäusern für US-Veteranen behandelt worden waren. Von den Patienten waren 97 mit Hydroxychloroquin behandelt worden, 113 bekamen zusätzlich noch das Antibiotikum Azithromycin, 158 weitere weder noch.

Die Forscher erklärten, es liefen derzeit größere und belastbarere Studien inklusive Placebo-Gruppen zur Verwendung des Medikaments. Deren Ergebnisse würden aber erst später vorliegen. Daher sei es das Ziel ihrer Analyse gewesen, aktuelle «Erkenntnisse zu den klinischen Ergebnissen» zu bieten, schrieben die Forscher um Joseph Magagnoli, Siddharth Narendran und Felipe Pereira. Dies sei auch mit Blick auf die bedeutenden Nebenwirkungen des Malaria-Medikaments wichtig.

Die Einnahme von Hydroxychloroquin oder eine Kombination mit Azithromycin habe die Wahrscheinlichkeit, an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden zu müssen, nicht verringert, hieß es in der Studie. Bei Patienten, die nur das Malaria-Medikament erhielten, habe sich sogar eine deutlich höhere Sterberate ergeben, hieß es weiter. Die Forscher erklärten, die allgemeine gesundheitliche Verfassung der Patienten sei vergleichbar gewesen. Sie schränkten allerdings ein, dass vor allem Patienten mit einem schwereren Krankheitsverlauf Hydroxychloroquin bekommen hätten. (dpa)

+++ Laschet will im Mai weitere Lockerungen in Corona-Krise +++

(21.04.2020, 19:53 Uhr)

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) strebt im Mai weitere Lockerungen in der Corona-Krise an. Bund und Länder sollten sich bei ihrem nächsten Treffen am 30. April darauf einigen, sagte Laschet der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ, Mittwoch). Zwar wisse man dann noch nicht, wie die bereits beschlossenen Lockerungen sich auswirkten. «Ich glaube trotzdem, dass man noch einmal über ein paar weitere Maßnahmen nachdenken muss», sagte Laschet der Zeitung.

Der Ministerpräsident nannte Sportangebote für Jugendliche. «Wenn die Jugendlichen jetzt alle in Shopping-Malls gehen oder sich in Parks treffen, statt auf den Sportplatz zu gehen, ist das ja auch nicht Sinn der Sache», sagte er. Weitere Öffnungen müssten auch Kindertagesstätten, Spielplätze und Schulen betreffen. Laschet kritisierte, dass die Lebenswirklichkeit vieler Kinder durch die Corona-Politik aus dem Blick geraten sei.

Auch Familienministerin Franziska Giffey (SPD) hatte bereits eine vorsichtige Öffnung von Spielplätzen - insbesondere in Städten - ins Gespräch gebracht. Alle Kinder bräuchten Bewegung und freies Spiel, hatte sie argumentiert.

Noch am Montag hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eindringlich dazu aufgerufen, bei der Einhaltung der Regeln nicht nachzulassen, und in einer Schaltkonferenz des CDU-Präsidiums kritisch von «Öffnungsdiskussionsorgien» in einigen Ländern gesprochen.

Zu Wochenbeginn waren die ersten Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Kraft getreten. Kleine und mittlere Geschäfte mit einer Fläche bis 800 Quadratmeter dürfen seitdem in vielen Bundesländern wieder öffnen. In Nordrhein-Westfalen will die Landesregierung ab diesem Donnerstag wieder Prüflinge an den Schulen zulassen - für die knapp 90 000 angehenden Abiturienten auf freiwilliger Basis. Für Schüler, die vor anderen Abschlussprüfungen stehen, gilt dagegen wieder die Schulpflicht. Dagegen gibt es Kritik unter anderem der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). (dpa)

15 April 2020, North Rhine-Westphalia, Duesseldorf: Armin Laschet (CDU), Minister President of North Rhine-Westphalia, makes a statement. After the switching conference of Chancellor Merkel and the Federal Government with the Minister Presidents of the federal states in the Federal Chancellery, Laschet made a statement on the further procedure in the Corona crisis. Photo: Federico Gambarini/dpa (Photo by Federico Gambarini/picture alliance via Getty Images)
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) (Bild: Getty Images)

+++ Veranstalter ändern Konzept für Elektronikmesse IFA +++

(21.04.2020, 19:44 Uhr)

Für die Elektronikmesse IFA im September in Berlin arbeiten die Veranstalter angesichts der Coronavirus-Beschränkungen an einem Alternativkonzept. Wie die Leistungsschau genau ablaufen soll und ob sie gegebenfalls ins Internet verlegt wird, ließ die Messe am Dienstag aber noch offen. Das Konzept baue auf den Stärken der IFA als Leitmesse und Innovationsplattform auf, teilten die Veranstalter der Deutschen Presse-Agentur mit.

In den Hallen am Berliner Funkturm zeigt die Industrie Jahr für Jahr neue Unterhaltungselektronik und Hausgeräte. Im vergangenen Jahr kamen 245 000 Besucher. Die diesjährige Ausgabe der Internationalen Funkausstellung (IFA) ist vom 4. bis 9. September geplant.

Die Messe könne aber nicht im gewohnten Rahmen stattfinden, stellten die Veranstalter fest. Der Berliner Senat hatte am Dienstag Veranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern bis 24. Oktober untersagt, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen.

«Die neuen Rahmenbedingungen treffen uns natürlich nicht völlig überraschend», sagte Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratschef der Gesellschaft für Unterhaltungslektronik. «Sie schaffen nun aber Klarheit und ermöglichen uns, gemeinsam mit unserem Partner Messe Berlin sowie namhaften Ausstellern, eine konkrete Planung und Vorbereitung.»

Die ebenfalls für September in Berlin geplante Bahntechnik-Messe Innotrans wird dagegen verschoben. (dpa)

+++ Kassen gegen Beitragsfinanzierung von Corona-Prämie für Pfleger +++

(21.04.2020, 19:39 Uhr)

Vertreter großer Krankenkassen haben sich dagegen ausgesprochen, die angedachte Corona-Sonderprämie für Altenpflegekräfte komplett aus Beitragsmitteln der Pflegeversicherung zu finanzieren. «Es kann nicht sein, dass allein die Beitragszahler hierfür aufkommen müssen», sagte die Vorstandsvorsitzende des Ersatzkassen-Verbands VDEK, Ulrike Elsner, der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Mittwoch). Der VDEK ist Interessenvertretung der sechs Ersatzkassen, bei denen insgesamt rund 28 Millionen Menschen versichert sind.

Der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, sieht Politik und Steuerzahler am Zug: «Die symbolische Anerkennung für systemrelevante Berufsgruppen, die jetzt in Corona-Krise verstärkt gefordert sind, muss deshalb vom Bund oder von den Ländern kommen, etwa über zweckgebundene Zuschüsse für die Soziale Pflegeversicherung», sagte er der Zeitung.

Wegen der Zusatzbelastungen in der Corona-Krise sollen Vollzeitbeschäftigte in der Altenpflege mit dem Juli-Gehalt eine Prämie von 1500 Euro bekommen. Darauf hatten sich die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) vor gut zwei Wochen geeinigt. Festgehalten werden sollte die Regelung in einem eigenen Tarifvertrag - Verdi hatte das Ziel genannt, diesen für die ganze Branche für allgemeinverbindlich erklären zu lassen. (dpa)

+++ Vorsichtige Lockerung in Niederlanden: Grundschulen bald wieder offen +++

(21.04.2020, 19:34 Uhr)

Die Niederlande haben eine vorsichtige Lockerung der strengen Corona-Maßnahmen angekündigt. Am 11. Mai würden Grundschulen und Kitas wieder geöffnet werden, teilte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag mit. Höhere Schulen sollen am 1. Juni folgen. Kinder sollten zunächst nur in kleinen Gruppen Unterricht bekommen. Kinder und Jugendliche dürfen in Vereinen wieder Sport treiben. Alle übrigen Verbote aber wurden um mindestens drei Wochen verlängert.

Großveranstaltungen wie Festivals, Sportwettkämpfe und auch Profifußball bleiben sogar bis zum 1. September verboten. «Wir können die Risiken nicht tragen», sagte Rutte. Auch Friseure blieben geschlossen und Besuche in Pflegeheimen verboten. Geschäfte durften auch bisher geöffnet sein.

Die Zahlen bei Covid-19-Erkrankten und Corona-Infektionen seien zwar hoffnungsvoll, sagte Rutte. Der Druck auf das Gesundheitssystem bleibe aber «gigantisch groß». Daher sei eine weitere Lockerung zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. «Wir stehen vor einem teuflischem Dilemma», sagte der Premier. «Aber erst kommt die Gesundheit, dann der Rest.» Eine zweite Corona-Welle müsse verhindert werden. (dpa)

+++ Amazon-Logistikzentren in Frankreich weiterhin geschlossen +++

(21.04.2020, 19:23 Uhr)

Der Online-Versandhändler Amazon lässt angesichts eines Gerichtsstreits um Corona-Schutzmaßnahmen seine Logistikzentren in Frankreich weiterhin geschlossen. Im Berufungsprozess über ein Urteil eines Gerichts im Pariser Vorort Nanterre werde erst für Freitag eine Entscheidung erwartet, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Angesichts dessen sollten die Mitarbeiter bis einschließlich Samstag zu Hause bleiben, erklärte Amazon. Die Angestellten erhielten in dieser Zeit ihren vollen Lohn, so das Unternehmen.

Über ein weiteres Vorgehen werde entschieden, wenn das Urteil des Berufungsgerichts am Freitag bekannt sei, erklärte Amazon. Ein Gericht hatte vergangene Woche entschieden, dass die Mitarbeiter der Logistikzentren nicht ausreichend gegen Coronavirus-Gefahren geschützt seien.

Amazon habe vor dem Berufungsgericht in Versailles am Dienstag «konkrete Beweise für die umgesetzten Sicherheitsmaßnahmen vorgelegt», hieß es in der Mitteilung. Diese hätten Richtlinien französischer Behörden entsprochen und seien mit Mitarbeitervertretern in den Standorten besprochen worden.

Amazon muss sich laut Gerichtsentscheidung auf Bestellungen von Nahrungsmitteln sowie Hygiene- und Medizinartikeln beschränken, bis die Schutzmaßnahmen verbessert sind. Angesichts der drohenden Strafe von einer Million Euro pro Verstoß entschloss sich das Unternehmen, die Logistikzentren vorübergehend zu schließen. Die Gerichtsentscheidung war von der Gewerkschaftsgruppe Union Syndicale Solidaires erwirkt worden. (dpa)

+++ Corona-Pandemie: Zahl der Gefängnisinsassen in New York sinkt stark +++

(21.04.2020, 19:05 Uhr)

In der Corona-Pandemie sind die Gefängnisse in der Millionenmetropole New York so leer wie seit mehr als 70 Jahren nicht mehr. Die Zahl der Gefängnisinsassen sei in der vergangenen Woche auf unter 4000 gesunken - dem niedrigsten Stand seit den 40er Jahren, sagte Bürgermeister Bill de Blasio am Dienstag.

Das sei vor allem auf die Strategie der Stadt zurückzuführen, geeignete Häftlinge aus Sorge um die Gesundheit der Insassen und vor einer weiteren Verbreitung des Virus früher zu entlassen. Seit Mitte März seien mehr als 2000 Insassen entlassen worden. Rund 600 Menschen seien seitdem neu in Haft gekommen - im selben Zeitraum im vergangenen Jahr waren es rund 3300.

Noch 2014 hatten mehr als 11 000 Menschen in New Yorks Gefängnissen eingesessen. Insgesamt haben die USA mit rund 2,3 Millionen Häftlingen die höchste Gefangenenrate weltweit. Mehrere Bundesstaaten haben in der Corona-Krise bereits ähnliche Maßnahme wie die Millionenmetropole New York erwogen oder umgesetzt. (dpa)

+++ Hessische Landesregierung beschließt Maskenpflicht +++

(21.04.2020, 19:01 Uhr)

Wiesbaden (dpa) - Die hessische Landesregierung hat wie angekündigt eine Maskenpflicht ab dem kommenden Montag beschlossen. Bürgerinnen und Bürger in dem Bundesland müssen dann einen Mund-Nasen-Schutz tragen, wenn sie die Fahrzeuge des öffentlichen Personennahverkehrs nutzen oder den Publikumsbereich von Geschäften, Bank- und Postfilialen betreten, wie die Staatskanzlei in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Die Pflicht gilt demnach nicht für Kinder unter sechs Jahren oder Menschen, die aufgrund einer gesundheitlichen Beeinträchtigung oder einer Behinderung keinen Mund-Nasen-Schutz tragen können. Ein wiederholter Verstoß kann mit einem Bußgeld von 50 Euro belegt werden. Mehrere andere Bundesländer haben bereits ähnliche Regelungen beschlossen. (dpa)

VIENNA, AUSTRIA - APRIL 3: A customer shopping with mouth-nose protection and rubber gloves on April 3, 2020 in Vienna, Austria. Since this week in Austria, all police officers and all customers in the food trade must wear protective masks. (Photo by Johann Schwarz/SEPA.Media /Getty Images)
Auch in Hessen gilt ab kommenden Montag eine Schutzmaskenpflicht. (Bild: Getty Images)

+++ Austrian Airlines verkleinert wegen Corona-Krise die Flotte +++

(21.04.2020, 18:57 Uhr)

Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) will sich verkleinern, um die Corona-Krise zu überstehen. Die Fluglinie legte am Dienstag einen Plan vor, laut dem das Unternehmen mit derzeit 7000 Mitarbeitern, 14,7 Millionen Passagieren und 2,2 Milliarden Euro Jahresumsatz rund ein Viertel seiner Flieger «in den Ruhestand schicken» will. «Der Neustart-Plan sieht nun eine Flotte im Jahr 2022 von rund 60 Flugzeugen vor», teilte die Airline mit. Die Verkleinerung der Flotte auf 70 Flieger war bereits vor der Corona-Krise geplant.

«Wir wollen unser Langstrecken-Drehkreuz erhalten, auch wenn uns erstmal keine andere Wahl bleibt, als uns an den etwas kleineren Markt anzupassen», wird AUA-Chef Alexis von Hoensbroech in der Mitteilung zitiert. Die Anpassung der Flotte solle stufenweise erfolgen. Da vorwiegend kleinere Flugzeuge stillgelegt werden, entspreche das einer Kapazitätsreduktion von etwa 20 Prozent.

Auch einige Stellen dürften der Flottenverkleinerung zum Opfer fallen, eine genaue Größenordnung wurde aber nicht genannt. «Wir sind unverschuldet in diese Krise geraten. Nun ist es unsere Verantwortung, Austrian Airlines zukunftsfit für die Zeit nach Corona zu machen», so von Hoensbroech. Derzeit befinden sich alle AUA-Mitarbeiter in Kurzarbeit, die Airline führt seit dem 18. März keine regulären Flüge durch. Schon vor der Corona-Krise hatte die AUA geplant, bis Ende 2021 bis zu 800 Stellen zu streichen. Die Beratungen der Fluggesellschaft mit der österreichischen Regierung über Staatshilfen wurden nicht kommentiert. (dpa)

+++ Mediziner: Gestorbene Corona-Patienten hatten alle Vorerkrankungen +++

(21.04.2020, 18:49 Uhr)

Obduktionen bei 65 gestorbenen Corona-Patienten durch den Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel haben ergeben, dass alle Vorerkrankungen hatten. 61 von ihnen seien an, die übrigen vier mit dem neuartigen Coronavirus gestorben, berichten NDR, WDR und «Süddeutsche Zeitung» unter Berufung auf einen Bericht des Institutsleiters. Demnach litten die Verstorbenen vor allem an Bluthochdruck, Herzinfarkten, Arteriosklerose oder Herzschwäche. In 46 Fällen hätten zudem Vorerkrankungen der Lunge vorgelegen, 28 hätten andere Organschäden oder transplantierte Organe gehabt.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde hatte am 16. April gemeldet, dass nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin bis dahin 65 Menschen in der Hansestadt an Covid-19 gestorben seien. Bis zum Dienstag stieg diese Zahl auf 87.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte anfangs empfohlen, wegen der Ansteckungsgefahr eine innere Leichenschau und andere Maßnahmen, bei denen winzige Tröpfchen produziert werden, zu vermeiden. RKI-Präsident Lothar Wieler hatte dann aber schon Anfang April betont, dass angesichts von Wissenslücken über die neue Erkrankung Obduktionen sehr wichtig seien. (dpa)

+++ New Yorks Todeszahlen innerhalb 24 Stunden erneut unter 500 +++

(21.04.2020, 18:42 Uhr)

Im besonders heftig von der Corona-Pandemie getroffenen US-Bundesstaat New York ist die Zahl der Toten innerhalb von 24 Stunden zum zweiten Mal in Folge unter 500 geblieben. Die Zahl der täglichen Todesopfer habe zwischen Montag und Dienstag bei 481 gelegen, sagte Gouverneur Andrew Cuomo bei seiner täglichen Pressekonferenz. «Das ist gut - aber unsere Definition von "gut" hat sich verändert. "Gut" bedeutet jetzt "nicht furchtbar".»

Zwischen Sonntag und Montag waren in dem Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern 478 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben - in den Wochen davor hingegen täglich bis zu knapp 800 Menschen. Nach Verkündung von relativ strengen Ausgangsbeschränkungen vor einem Monat waren die Zahlen der neu Infizierten in New York zuletzt bereits deutlich zurückgegangen. Insgesamt mussten bislang auch deutlich weniger Patienten in Kliniken als zuvor prognostiziert.

Bei einem Besuch im Weißen Haus in Washington wollte Cuomo am Dienstagnachmittag (Ortszeit) mit US-Präsident Donald Trump besprechen, wie künftig deutlich mehr getestet werden könnte. Cuomo und Trump hatten sich zu diesem und anderen Themen in den vergangenen Wochen immer wieder gegenseitig heftig kritisiert.

«Wir haben viel aneinander vorbeigeredet», sagte Cuomo nun. «Lasst uns einfach koordinieren, wer was macht.» Trump hatte die Verantwortung für Tests in der Corona-Krise zuletzt mehrfach den Gouverneuren der Bundesstaaten zugeschoben. (dpa)

+++ AfD will viele Corona-Beschränkungen sofort aufheben +++

(21.04.2020, 18:42 Uhr)

Die AfD-Bundestagsfraktion schlägt vor, die meisten der wegen der Corona-Pandemie verhängten Verbote sofort aufzuheben. Die Lockerungen für Gastronomie, Hotels, Gotteshäuser, Theater, Konzertsäle, Sportstätten und Geschäfte sollen allerdings an die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln geknüpft sein, wie es in einem Antrag heißt, auf den sich die Fraktion am Dienstagabend nach einer mehrstündigen Debatte verständigte.

Die AfD forderte die Bundesregierung außerdem auf, bis auf weiteres eine «Empfehlung zum konsequenten Tragen» von Masken oder behelfsmäßigem Mund-Nase-Schutz in geschlossenen, für die Öffentlichkeit zugänglichen Räumen auszusprechen. Außerdem habe die Bundesregierung dafür Sorge zu tragen, «dass der Bevölkerung Masken in ausreichender Stückzahl zur Verfügung gestellt werden». Bund und Länder hatten vergangene Woche eine dringende Empfehlung zum Tragen von «Alltagsmasken» im Nahverkehr und im Einzelhandel ausgesprochen. Mehrere Bundesländer haben seit dem unterschiedliche Vorschriften zum Tragen von Masken auf den Weg gebracht.

Einreisesperren müssten aufrecht erhalten bleiben, bis verpflichtende Schnelltests bei der Einreise durchgeführt werden könnten, so die AfD.

Aktuell sind Veranstaltungen, bei denen mehrere Menschen, die nicht in einem Haushalt leben, auf engem Raum zusammenkommen, von Ausnahmen abgesehen grundsätzlich nicht erlaubt. Ziel der Kontaktbeschränkungen und auch dieses Verbots ist es, eine starke Verbreitung des Coronavirus innerhalb kurzer Zeit zu vermeiden.

An der Sitzung im Fraktionssaal der AfD nahmen, obgleich eine Zuschaltung per Telefon möglich war, nach Angaben von Abgeordneten mehr als 65 Parlamentarier und Mitarbeiter teil. (dpa)

+++ Brinkhaus: Unionsfraktion gegen SPD-Forderungen zu Kurzarbeitergeld +++

(21.04.2020, 18:31 Uhr)

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat kurz vor den Beratungen des Koalitionsausschusses die SPD-Forderung nach einer Anhebung des Kurzarbeitergeldes strikt abgelehnt. Wenn die Union den Sozialdemokraten bei diesem Thema in dieser Woche entgegenkomme, werde Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kommende Woche mit der nächsten Forderung kommen, sagte Brinkhaus am Dienstag nach Teilnehmerangaben in einer Videoschalte der Unionsfraktion im Bundestag.

Zu viele neue Hilfsvorschläge würden jene Maßnahmen entwerten, die von der Regierung bereits auf den Weg gebracht worden seien, warnte Brinkhaus demnach. Er rate dazu, zunächst abzuwarten, wie diese Maßnahmen wirkten. Einige agierten mit ihren finanziellen Forderungen so, als ob es kein Morgen geben.

Unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund schlägt vor, die staatlichen Zuschüsse beim Kurzarbeitergeld von 60 auf 80 Prozent des weggefallenen Nettoeinkommens (87 Prozent bei Arbeitnehmern mit Kindern) für die Monate Mai, Juni und Juli aufzustocken. (dpa)

+++ Slowakei lockert Corona-Schutzmaßnahmen in vier Schritten +++

(21.04.2020, 18:30 Uhr)

Der Corona-Krisenstab der slowakischen Regierung hat einen Vier-Phasen-Plan zur Lockerung der Schutzmaßnahmen beschlossen. «Morgen erwartet uns ein großer Tag», erklärte Regierungschef Igor Matovic am Dienstag, als er den Beschluss bekanntgab. Schon Mittwoch soll die erste Phase des Regierungsplans in Kraft treten. Sie erlaubt unter anderem die Öffnung von Geschäften mit einer Verkaufsfläche von maximal 300 Quadratmetern unter strengen Hygieneauflagen. Auch die meisten Dienstleistungsbetriebe mit derselben Maximalfläche dürfen wieder öffnen.

Ausgenommen sind vorerst allerdings Dienstleistungen mit engem Kontakt, also etwa Friseurläden oder Kosmetiksalons. Sie dürfen erst in der zweiten Phase öffnen, die nach Überprüfung der ersten Phase voraussichtlich zwei Wochen später beginnt. Sollte es nach der ersten Phase allerdings zu einem deutlichen Anstieg an Neuinfektionen mit Covid-19 kommen, werden die Lockerungen wieder zurückgenommen.

Zu den Einrichtungen, die bereits am Mittwoch wieder öffnen dürfen, gehören auch Sportplätze, allerdings nur für Sportarten ohne direkten Körperkontakt wie Tennis oder Golf. Verboten bleibt den Sportlern dabei die Nutzung von gemeinsamen Toiletten und Umkleidekabinen. Auch Märkte unter freiem Himmel sind wieder zugänglich und wie in Deutschland gehören Autohändler zu den ersten Geschäften, die ohne Flächenbegrenzung öffnen dürfen.

Taxis dürfen ab der zweiten Phase wieder fahren, wenn Fahrgastraum und Fahrer mindestens durch eine Plexiglaswand getrennt bleiben. Auch Gottesdienste und Hochzeiten sind unter Einhaltung von bestimmten Bedingungen wie Abstandsregeln und Schutzmaskenpflicht ab der zweiten Phase wieder erlaubt.

Nach voraussichtlich weiteren zwei Wochen erlaubt Phase drei auch das Öffnen von Geschäften mit bis zu 1000 Quadratmetern sowie Gastronomieterrassen im Freien und Museen. Schulen und Kindergärten dürfen ebenso wie Einkaufszentren, Schwimmbäder, Sporthallen, Kinos und Theater erst ab Phase vier wieder öffnen. (dpa)

+++ Grüne-Fraktion fordert Ausnahmen bei Gutschein-Lösung +++

(21.04.2020, 18:16 Uhr)

Die Grünen im Bundestag fordern Ausnahmen für die von der Bundesregierung geplante Gutschein-Lösung bei abgesagten Konzerten, Fußballspielen und anderen Veranstaltungen. Bürger in Kurzarbeit und Arbeitslose, Studenten, Schüler und Azubis müssten automatisch das Geld für ihre Tickets zurückbekommen, beschloss die Fraktion am Dienstag. Bei diesen Gruppen sollte die Unzumutbarkeit der Gutschein-Lösung automatisch anerkannt werden. Die große Koalition will Veranstaltern erlauben, für wegen der Corona-Pandemie abgesagte Veranstaltungen Gutscheine auszugeben, statt die Kosten zu erstatten.

«Auch viele Verbraucherinnen und Verbraucher leiden in der Corona-Krise unter massiven Verdienstausfällen», sagte die Grünen-Verbraucherpolitikerin Tabea Rößner der Deutschen Presse-Agentur. Eine verpflichtende Gutscheinlösung gehe einseitig zu ihren Lasten. «Das darf nicht sein.»

Die Fraktion will daher im Idealfall, dass die Annahme der Gutscheine freiwillig bleibt. Zumindest aber müssten feste Ausnahmen in die geplante Härtefallklausel aufgenommen werden. Bisher ist geplant, dass Verbraucher selbst nachweisen müssen, dass ein Gutschein für sie unzumutbar ist. Die Grünen fordern stattdessen, dass die Veranstalter darlegen müssen, warum sie die Kosten nicht direkt erstatten können. (dpa)

+++ Merkel: Breite Diskussion über Weg aus der Krise selbstverständlich +++

(21.04. 2020, 17:51 Uhr)

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Vorwürfe zurückgewiesen, sie wolle eine öffentliche Debatte über einen Weg aus den harten Beschränkungen in der Corona-Krise unterdrücken. Es sei selbstverständlich, dass es eine öffentliche und breite Diskussion darüber gebe, wie man wieder hinein in mehr gesellschaftliches Leben komme, sagte Merkel am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen in einer Videoschalte der Unionsfraktion im Bundestag auch unter Hinweis auf ihre für Donnerstag geplante Regierungserklärung. Zugleich betonte sie: «Wir müssen da die richtige Balance finden.»

Merkel hatte die Diskussionen über weitergehende Lockerungen der Beschränkungen am Vortag scharf kritisiert und in einer CDU-Präsidiumssitzung unter anderem von «Öffnungsdiskussionsorgien» gesprochen. Dies erhöhe das Risiko eines Rückfalls sehr stark.

Merkel sagte in der Schalte der Unionsfraktion laut Teilnehmern, wenn man die Nerven behalte, konzentriert vorgehe und die Bürger mitnehme, könne der Weg in eine größere Offenheit Schritt für Schritt weitergegangen werden. Wichtig sei, dass man überblicke, welche Lockerung welche Auswirkung auf ein mögliches Ansteigen der Infektionsrate habe. Sie habe sich am Vortag kritischer geäußert, weil sie eine Ungeduld spüre, bei der es schnell geschehen könne, dass man diesen Überblick verliere - und das schon beim ersten von vielen Öffnungsschritten.

Die Kanzlerin sagte nach diesen Informationen, es sei für die Union eine Herkulesaufgabe, einen wirtschaftlich klugen Weg aus der Corona-Krise zu gehen. Der Staat werde nicht alles auffangen können. Es müsse aber ein Gefühl von Gerechtigkeit entstehen.

Mit Blick auf den EU-Gipfel an diesem Donnerstag wies Merkel Vorwürfe zurück, Deutschland sei nicht solidarisch genug. Viele europäische Länder hätten die Sorge, dass es nach der Krise ein dominantes Deutschland gebe und die anderen sich nicht so viel leisten könnten. Diese Sorge werde zum Teil populistisch geschürt, etwa in Italien und Spanien. Dabei wolle Deutschland europäische Solidarität üben - auch, weil man wisse, dass die Bundesrepublik ohne Europa auf Dauer nicht stark sein könne. Merkel teilte in diesem Zusammenhang mit, dass das von der EU geschnürte 500-Milliarden-Hilfspaket zum 1. Juni umgesetzt werden solle. (dpa)

BERLIN, GERMANY - APRIL 20: Chancellor Angela Merkel, CDU, gives a statement and press conference after today's meeting of the Corona cabinet on March 20, 2020 in Berlin, Germany. (Photo by Thomas Imo/Photothek via Getty Images)
Angela Merkel (Bild: Getty Images)

+++ Wegen guter China-Kontakte: Unternehmen helfen bei Masken-Beschaffung +++

(21.04.2020, 17:44 Uhr)

Bei der Beschaffung von Schutzausrüstung in der Corona-Krise setzen Baden-Württemberg und Sachsen auf ein Unternehmensnetzwerk mit guten Verbindungen nach China. So sorgten Porsche, DB Schenker und Lufthansa Cargo aktuell für die Lieferung von Schutzmasken, -brillen und -anzügen aus Shanghai nach Deutschland, teilte Porsche am Dienstag in Stuttgart mit. Bis zu sechs Flugzeuge pro Woche landen demnach in Frankfurt und München. Das Material werde nach Baden-Württemberg und Sachsen weiterbefördert und zur Verteilung an die Landesregierungen übergeben.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte der Mitteilung zufolge, man lerne die Vorzüge globaler Unternehmen zu schätzen. Unternehmen hätten in China ein ganz anderes Netzwerk, als es die Landesregierung je haben könne. «Das ist eine enorme Unterstützung und eine großartige Sache, wenn Firmen wie Porsche uns dabei helfen, Schutzausrüstungen aus China zu beschaffen.» (dpa)

+++ Vor EU-Gipfel: Conte fordert schnelle Einigung zu Corona-Hilfen +++

(21.04. 2020, 17:42 Uhr)

Kurz vor dem EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs hat Premier Giuseppe Conte eine rasche Einigung im Streit um gemeinsame Finanzhilfen in der Corona-Krise gefordert. Zugleich ließ er am Dienstag erkennen, dass Rom nicht ausschließlich auf sogenannten Corona-Bonds beharrt, sondern auch offen für andere vorgelegte Konzepte sein könnte. «Wir müssen rasch handeln, denn eine Verzögerung würde das Resultat verwässern», sagte Conte in einer Rede vor dem Senat, der kleineren Parlamentskammer. Ein solches Risiko könne Europa sich nicht leisten.

Vor der Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs am Donnerstag gehen die Meinungen über das Wie von EU-Corona-Hilfen bisher weit auseinander. Bundesfinanzminister Olaf Scholz dämpfte die Erwartung, dass ein europäisches Wiederaufbauprogramm in Billionenhöhe schnell starten könnte. Italien hatte unter dem Stichwort «Corona-Bonds» wiederholt gemeinsame Anleihen der 27 Staaten gefordert. Deutschland und die Niederlande lehnen gemeinsame Schulden in dieser Form ab.

Premier Conte sagte vor dem Senat, es müsse ein neues Instrument geben, das Staaten schnell und ohne Bedingungen zur Verfügung stehen sollte. Die Finanzierung eines Aufbauprogramms müsse zugleich mit den europäischen Verträgen kompatibel sein. Für Änderungen sei keine Zeit. Der Regierungschef erwähnte den Vorschlag von Kommissionschefin Ursula von der Leyen, dass die EU-Kommission Anleihen herausgeben könnte. Er hob jedoch Vorschläge aus Frankreich und Spanien besonders hervor, die Rom unterstützen könnte. (dpa)

+++ Britisches Statistikamt verzeichnet höchste Sterberate seit 20 Jahren +++

(21.04. 2020, 17:35 Uhr)

In England und Wales sind Anfang April so viele Todesfälle innerhalb einer Woche registriert worden wie seit 20 Jahren nicht mehr. Das geht aus Zahlen der britischen Statistikbehörde ONS hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurden. Demnach wurden in der Woche bis zum 10. April 18 516 Sterbefälle verzeichnet. Das sind knapp 8000 Todesfälle mehr als im Durchschnitt des Vergleichszeitraums der vergangenen fünf Jahre. Etwa 6200 der Verstorbenen waren zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden.

«Für alle, die noch immer nicht daran glauben», kommentierte der Charité-Virologe Christian Drosten die Übersterblichkeit in den beiden britischen Landesteilen auf Twitter. Er mahnte: «Uns wurde dies vor allem durch frühe und breit eingesetzte Diagnostik erspart. Verspielen wir diesen Vorsprung nicht.»

In Großbritannien starben bis Montagabend allein in Krankenhäusern etwa 17 300 nachweislich mit Sars-CoV-2 infizierte Menschen. Dabei nicht berücksichtigt sind Todesfälle in Pflegeheimen und in Privathaushalten. Nicht auszuschließen ist auch, dass es weitere Todesfälle durch unerkannte Covid-19-Erkrankungen gab. (dpa)

+++ Corona-Ausbruch in Migrantenherberge an US-Grenze +++

(21.04. 2020, 17:23 Uhr)

In einer Migrantenherberge in Mexiko haben sich mindestens 15 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Angesteckt haben sie sich an einem Migranten, der zuletzt aus Houston in den USA abgeschoben worden war, wie der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard am Dienstag sagte. Unter den Infizierten sind Mittelamerikaner, Kubaner und Mexikaner. Insgesamt leben in der von der katholischen Kirche betriebenen Unterkunft in Nuevo Laredo an der Grenze zu den USA über 50 Migranten und Flüchtlinge.

Zuletzt war bereits in Reynosa ein aus den USA abgeschobener Migrant positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Die Vereinigten Staaten sind mit Abstand das Land mit den meisten Infizierten und Toten weltweit. Wegen der Corona-Krise bearbeiten die US-Behörden derzeit keine Asylanträge. Zahlreiche Migranten vor allem aus Mittelamerika harren nun an der Grenze aus. Wegen der Ansteckungsgefahr ordnete ein mexikanischer Bundesrichter in der vergangenen Woche an, alle Angehörigen von Risikogruppen aus den oft überfüllten Gefangenensammelstellen für illegale Migranten zu entlassen. (dpa)

+++ Russland und Türkei wollen Kampf gegen Corona-Pandemie verstärken +++

(21.04. 2020, 17:23 Uhr)

Russland und die Türkei wollen ihre Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie verstärken. Beide Länder seien bereit, ihre gemeinsamen Anstrengungen etwa über die Gesundheitsministerien eng zu koordinieren, teilte der Kreml nach einem Telefonat zwischen Präsident Wladimir Putin und seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan am Dienstag mit. Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu teilte mit, dass die beiden Staatschefs eine enge Zusammenarbeit bei regionalen Fragen fortsetzen wollen.

Die Infektionszahlen steigen in beiden Ländern rasant an. In Russland sind rund 53 000 Corona-Infektionen und 456 Tote registriert; in der Türkei gibt es nach offiziellen Zahlen mehr als 90 000 Infektionsfälle mit 2140 Toten. In vielen Städten und Regionen beider Länder gelten strenge Ausgangssperren. (dpa)

+++ Berlin erlaubt wieder kleine Demonstrationen und Gottesdienste +++

(21.04. 2020, 17:22 Uhr)

Der Berliner Senat erlaubt in der Corona-Krise wieder kleinere Demonstrationen. Ab 4. Mai seien Versammlungen unter freiem Himmel mit bis zu 50 Teilnehmern grundsätzlich genehmigungsfrei, wenn Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden, teilte der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Dienstag nach der Senatssitzung mit.

Bereits von diesem Mittwoch an soll demnach das bestehende weitgehende Verbot in der Hauptstadt gelockert werden. Bei Demonstrationen mit bis zu 20 Teilnehmern könne die Versammlungsbehörde in besonders gelagerten Einzelfällen Ausnahmen zulassen. Gottesdienste mit bis zu 50 Teilnehmern sind in Berlin ab 4. Mai wieder erlaubt.

Die Demonstrations- und Religionsfreiheit gehören zu den wichtigsten Grundrechten in Deutschland. Wegen der Corona-Pandemie sind sie seit Wochen stark eingeschränkt.

Zudem beschloss der Senat einige weitere Lockerungen in der Hauptstadt: darunter etwa die Wiedereröffnung von Läden mit bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche ab Mittwoch sowie des Berliner Zoos und des Tierparks zum kommenden Wochenende. Ab Montag dürfen Kinder von Alleinerziehenden außerdem wieder Tagesstätten besuchen. Berliner dürfen zudem wieder auf Sportflächen im Freien trainieren - allerdings unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln. (dpa)

+++ Bund gibt fast acht Milliarden Euro zusätzlich für Schutzausrüstung +++

(21.04.2020, 16:59 Uhr)

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekommt fast acht Milliarden Euro, um in der Corona-Krise Masken, Handschuhe und andere Schutzausrüstung für Arztpraxen und Krankenhäuser zu beschaffen. Den Betrag von 7,8 Milliarden Euro hat das Bundesfinanzministerium nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bereits genehmigt. Zuerst hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland über ein entsprechendes Schreiben des Ministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestags berichtet.

Die Bundesregierung hatte beschlossen, Schutzausrüstung sowie zusätzliche Beatmungsgeräte für die Intensivstationen in Krankenhäusern zentral zu beschaffen. Rund fünf Milliarden Euro waren dafür bereits bewilligt. Der Bedarf gehe aber weit darüber hinaus, heißt es nun im Schreiben des Finanzministeriums. Einen Teil der Kosten bekommt der Bund allerdings von den Ländern und Kassen zurückerstattet. (dpa)

+++ Corona-Krise: Rom plant neue Milliarden-Hilfen +++

(21.04.2020, 16:58 Uhr)

Die italienische Regierung plant in der Corona-Krise ein weiteres, rund 50 Milliarden Euro schweres Hilfspaket. Das kündigte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Dienstag in Rom vor dem Senat an. Die neuen Maßnahmen, die einen Umfang von «nicht weniger als 50 Milliarden Euro» haben würden, sollten ein schon bestehendes Hilfspaket ergänzen, sagte er in der kleineren Parlamentskammer. Für diese ersten Maßnahmen sind 25 Milliarden Euro angesetzt.

Am Morgen hatte Conte auf Facebook zudem angekündigt, dass die italienische Regierung ihre Pläne für ein schrittweises Aufheben von Produktionsstopps und Ausgangsverboten für die Bürger bis Ende dieser Woche vorlegen wolle. Diese Konzepte sollen voraussichtlich ab 4. Mai umgesetzt werden.

Mit dem ersten Finanzpaket waren unter anderem Maßnahmen für den Arbeitsmarkt, Geldspritzen für notleidende Unternehmen und im Gesundheitssystem finanziert worden. Das hoch verschuldete Italien zählte bisher mehr als 24 000 Covid-19-Tote und ist in Europa eines der besonders hart betroffenen Länder. (dpa)

+++ NRW bürgt mit Milliarden für öffentliche und soziale Infrastruktur +++

(21.04.2020, 16:57 Uhr)

Nordrhein-Westfalen weitet den Rettungsschirm zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie aus. Das Land stellt Kreditbürgschaften von insgesamt zehn Milliarden Euro für öffentliche und soziale Infrastruktur wie Flughäfen, Verkehrsgesellschaften und Krankenhäuser bereit. Das hat das Landeskabinett am Dienstag beschlossen. Mit den Bürgschaften solle auch die Versorgung der Kommunen mit Liquidität gesichert werden, sagte der nordrhein-westfälische Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU). Dies sei eine Lücke bei den bisherigen Hilfen gewesen.

Mit den Bürgschaften sollen in der Corona-Krise die öffentliche und soziale Infrastruktur unterstützt werden. Konkret geht es etwa um kommunale Unternehmen wie Flughäfen, Häfen und Verkehrsgesellschaften sowie Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime. Auch Angehörige freier Berufe und private Investoren - zum Beispiel ambulante Pflegedienste oder Betreiber von Kitas - sollen mit den vom Land abgesicherten Kreditbürgschaften unterstützt werden. Ein zweites Nachtragshaushaltsgesetz soll dafür noch im April in den Landtag eingebracht werden. Das Land hatte bereits im März über einen Nachtragshaushalt einen bislang beispiellosen Rettungsschirm in Höhe von 25 Milliarden Euro beschlossen. (dpa)

+++ EU-Bürgerbeauftragte mahnt Transparenz bei Corona-Maßnahmen an +++

(21.04.2020, 16:56 Uhr)

Die EU-Bürgerbeauftragte hat die EU-Kommission gemahnt, ihre Politik in der Corona-Krise genau zu erklären. Da gegen die Pandemie Entscheidungen von historischer Tragweite getroffen würden, müsse dies so durchsichtig wie möglich geschehen, schrieb die Ombudsfrau Emily O'Reilly in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen.

Die Bürger müssten wissen, was die EU in der Krise tun könne und was nicht. Offene Kommunikation könne Skepsis, Ängste und Desinformation entgegenwirken. Journalisten müssten Zugang bekommen, wichtige Dokumente müssten veröffentlicht und Lobby-Aktivitäten offen gelegt werden, auch wenn dies per Video stattfinde.

«Hohe Verwaltungsstandards einzuhalten, kann in diesen Zeiten als besondere Herausforderung erscheinen», schrieb O'Reilly. Aber genau jetzt seien sie umso wichtiger, um die Bürger soweit wie möglich von den Maßnahmen zu überzeugen. (dpa)

+++ Lindner für «interdisziplinären Expertenrat» und Maskenpflicht +++

(21.04.2020, 16:55 Uhr)

Zur Bekämpfung der Corona-Epidemie in Deutschland fordert die FDP im Bundestag das Einsetzen eines «interdisziplinären Expertenrates». Die Liberalen schätzten die Expertise des Robert Koch-Instituts, sagte der Partei- und Fraktionsvorsitzende Christian Lindner am Dienstag in Berlin. «Sinnvoll erscheint es uns aber, auch andere Positionen von Virologen in die Beratungs- und Entscheidungsgrundlage einzubeziehen, genauso wie auch Ökonomen und Staatsrechtler gehört werden sollten.»

Lindner betonte: «Wir wollen einen differenzierten Stufenplan für die Öffnung der Gesellschaft und Wirtschaft, denn auch in der Krise bleibt der Staat in der Begründungspflicht, warum er die Freiheit seiner Bürgerinnen und Bürger einschränken will.» Ein bundesweit einheitliches Vorgehen sei dabei nicht erforderlich.

Der FDP-Vorsitzende wies die Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an «Öffnungsdiskussionsorgien» in einigen Bundesländern zurück. «Diese Form der Begrenzung der politischen Debatte kann und wird das Parlament so nicht hinnehmen.» Die FDP werde in dieser Woche die Bundesregierung mit einem Antrag im Bundestag auffordern, die Bevölkerung transparent über die Szenarien der Wiederaufnahme des gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens zu informieren.

Lindner begrüßte eine Maskenpflicht in Deutschland. «Lieber eine Maskenpflicht als Stillstand im Land», sagte der FDP-Politiker, der zu seinem Statement vor Beginn der FDP-Fraktionssitzung demonstrativ mit einem Mund-Nasen-Schutz erschien, diesen dann aber abnahm. Er begrüßte die Absage des Oktoberfestes in München und die erwogene Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Fußball-Bundesliga. «Das Hygienekonzept der Liga ist sehr verantwortungsbewusst. Und jetzt setzen wir insbesondere auf das Verantwortungsgefühl auch der Fans und der Menschen im Land.» (dpa)

+++ Corona-Antikörper: 5000 Rheinländer sollen bei Bluttests mitmachen +++

(21.04.2020, 16:53 Uhr)

Mit großangelegten Bluttests wollen Bonner Forscher Erkenntnisse über die Infektion mit dem Coronavirus gewinnen. Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) will im Zuge der «Rheinland Studie» das Blut von rund 5000 Menschen auf Antikörper gegen das Virus untersuchen. Die Befunde würden mit Daten über Gesundheit, Lebensstil und Immunstatus abgeglichen, die bereits erhoben worden seien, hieß es am Dienstag vom DZNE in Bonn. Die Forscher erhoffen sich Erkenntnisse darüber, wie sich verschiedene Faktoren auf eine Coronavirus-Infektion auswirken.

Mit der «Rheinland Studie» erforscht das DZNE seit 2016 Faktoren für ein gesundes Leben. Das geplante Covid-19-Projekt profitiere davon, dass die rund 5000 Studienteilnehmer bereits umfangreich untersucht worden seien und Informationen etwa zu Grunderkrankungen, Lebensstil, Ernährung, körperlicher Fitness und Immunsystem bereits vorlägen. Alle Teilnehmer sollten in den kommenden Tagen eine persönliche Einladung zum Bluttest erhalten. Bei dem Projekt kooperiere das DZNE eng mit Christian Drosten, dem Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charité.

Auch andernorts forschen Institute im Hinblick auf das neuartige Coronavirus zum Thema Antikörper, etwa das Münchner Klinikum Rechts der Isar. (dpa)

+++ Phil.Cologne auf September verschoben +++

(21.04.2020, 16:52 Uhr)

Die Phil.Cologne wird wegen der Corona-Krise von Juni auf September verschoben. Man sei optimistisch, das größte Philosophiefestival Deutschlands in diesem Jahr ausnahmsweise im Herbst organisieren zu können, teilten die Veranstalter am Dienstag in Köln mit. Geplant sei die Zeit vom 14. bis zum 17. September. (dpa)

+++ Bundesregierung: Keine Spendenaktion zugunsten Corona-Organisation +++

(21.04.2020, 16:50 Uhr)

Die Bundesregierung plant keine Spendenaktion ihrer Mitglieder zugunsten ausgewählter Organisationen in der Corona-Krise nach dem Beispiel der österreichischen Regierung. «Wir kommentieren die Ankündigung der österreichischen Regierung nicht», teilte ein Regierungssprecher in Berlin am Dienstag auf Anfrage mit. «In der Bundesregierung gibt es derzeit kein solches Vorhaben», ergänzte er.

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hatten am Montag mitgeteilt, die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung würden als Reaktion auf die Corona-Krise jeweils ein Netto-Monatsgehalt an eine ausgewählte Organisation spenden. Die Spende solle ein «Zeichen des Zusammenhalts» sein. (dpa)

+++ MediaMarkt und Saturn öffnen wieder in elf Bundesländern +++

(21.04.2020, 16:44 Uhr)

Die Elektronik-Warenhäuser MediaMarkt und Saturn öffnen im Laufe dieser Woche wieder in elf Bundesländern - vorerst mit verkürzten Öffnungszeiten. Um dies zu ermöglichen, werden die Verkaufsflächen vorübergehend auf je 800 Quadratmeter verkleinert, wie der Konzern MediaMarktSaturn am Dienstag in Ingolstadt mitteilte.

Bund und Länder hatten sich vergangene Woche geeinigt, dass kleine und mittlere Geschäfte bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche wieder öffnen dürfen. Viele Bundesländer erlauben größeren Händlern, ihre Flächen entsprechend abzuriegeln.

Bei MediaMarkt und Saturn wird das Personal einen Mundschutz tragen, außerdem würden «Spuckschutzvorrichtungen im Kassen-, Info- und Servicebereich sowie an den Smartbars und der Warenausgabe aufgestellt», hieß es. Geöffnet würden die Märkte in Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen «größtenteils bereits ab Mittwoch». (dpa)

+++ Verband warnt vor Pleitewelle bei Clubs und Diskotheken +++

(21.04.2020, 16:37 Uhr)

Nach Hoteliers und Gastwirten rufen nun auch Betreiber von Diskotheken und Clubs in der Corona-Krise nach staatlicher Hilfe. «Clubbetreibern und Diskothekenunternehmern geht die Luft aus», warnte Hans-Bernd Pikkemaat, Präsident des Bundesverbandes deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT) am Dienstag in Berlin. Er forderte schnelle und unbürokratische staatliche Unterstützung. «Andernfalls werden zwei Drittel aller Clubs und Discos die Corona-Krise nicht überstehen», befürchtet Pikkemaat.

Dieser Teil der Veranstaltungsbranche mit 1430 Betrieben und etwa 38 000 Beschäftigten dürfe nicht vergessen werden, mahnte der BDT-Präsident. Die seit Anfang März verlorenen Umsätze ließen sich nicht mehr nachholen. «Und die Durststrecke ist noch lang.» Diskotheken und Clubs müssen vorerst weiter geschlossen bleiben.

Pikkemaat forderte eine unbürokratische Entschädigung für die von März an erlittenen Umsatzverluste. So könnte für jeden geschlossenen Monat die für den gleichen Vorjahreszeitraum gezahlte Mehrwertsteuer rückwirkend erstattet werden. Zudem fordert der BDT die Einführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf gastronomische Umsätze ab dem ersten Tag der Wiedereröffnung. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) dringt schon seit Jahren auf eine Mehrwertsteuersenkung von 19 Prozent auf den Einheitssatz von 7 Prozent. (dpa)

+++ Berliner Senat verbietet Großveranstaltungen bis 24. Oktober +++

(21.04.2020, 16:24 Uhr)

Kulturelle und sportliche Großveranstaltungen in Berlin mit mehr als 5000 Teilnehmern bleiben wegen der Corona-Krise bis zum 24. Oktober verboten. Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern dürfen bis 31. August nicht stattfinden, beschloss der Senat am Dienstag.

Bayern hat bereits das Oktoberfest wegen der Pandemie abgesagt, das von Mitte September bis Anfang Oktober stattgefunden hätte. (dpa)

+++ Organisatoren halten an Frankfurter Buchmesse im Oktober fest +++

(21.04.2020, 16:19 Uhr)

Die Frankfurter Buchmesse soll nach jetzigem Stand wie geplant im Oktober stattfinden. «Wie die 72. Buchmesse dann genau aussehen wird, können wir zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen. Es wird in jedem Fall eine sehr besondere Messe, das steht jetzt schon fest», erklärte Sprecherin Kathrin Grün am Dienstag. Die Gesundheit der Aussteller und Besucher stehe an erster Stelle, deshalb würden die Überlegungen auf Bundes- und Landesebene in die Planungen mit einfließen. «Sobald wir konkrete Entwicklungen absehen können, werden wir diese kommunizieren - voraussichtlich Mitte Juni wird sich ein klareres Bild abzeichnen.»

Wegen der Corona-Krise sind Großveranstaltungen bis Ende August verboten. Aber auch darüber hinaus stehen Events auf der Kippe. Am Dienstag war beispielsweise das Oktoberfest in München abgesagt worden. Nach aktuellen Planungen findet die Frankfurter Buchmesse vom 14. bis 18. Oktober statt. Ehrengast ist Kanada. Im vergangenen Jahr waren mehr als 300 000 Besucher auf die Messe gekommen. (dpa)

+++ Bürgerfest des Bundespräsidenten abgesagt +++

(21.04.2020, 16:17 Uhr)

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender haben wegen der Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie das traditionelle Bürgerfest abgesagt. Das teilte das Bundespräsidialamt am Dienstag in Berlin mit. Das Fest sollte am 21. und 22. August stattfinden. Bis Ende August bleiben jedoch in Deutschland alle Großveranstaltungen verboten.

Auch in diesem Jahr sollten am ersten Veranstaltungstag mehrere tausend Ehrenamtliche aus ganz Deutschland im Schloss Bellevue zu Gast sein. Mit dieser Einladung würdigt Steinmeier herausragendes freiwilliges Engagement. Am zweiten Tag, dem Tag des offenen Schlosses, sollte der Berliner Amtssitz des Bundespräsidenten allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern offen stehen. Im vergangenen Jahr waren rund 18 000 Besucher gekommen. (dpa)

+++ Länder fordern Soforthilfe auch für Lebensunterhalt Selbstständiger +++

(21.04.2020, 16:09 Uhr)

In einem gemeinsamen Brief fordern die Bundesländer mehr Unterstützung für Solo-Selbstständige aus Corona-Hilfsprogrammen. «Wir sind tagtäglich mit Hunderten von verzweifelten Zuschriften konfrontiert», schreiben die Wirtschaftsminister von Bremen, Kristina Vogt (Linke), und Nordrhein-Westfalen, Andreas Pinkwart (FDP), als Vorsitzende der Wirtschaftsministerkonferenz.

Hintergrund ist das Problem vieler Künstler, freier Journalisten, Dozenten, Trainer oder anderer Solo-Selbstständigen. Diese hätten in der Corona-Krise kein Einkommen mehr, könnten aber kaum betriebliche Sach- und Finanzaufwendungen geltend machen, heißt es in dem an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) adressierten Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» berichtet.

Bislang gelte der Vorbehalt des Bundes, dass das Soforthilfeprogramm nicht zur Finanzierung des Lebensunterhalts, sondern nur für betrieblich veranlasste Kosten ausgezahlt werden dürfe.

Bei der Forderung nach pauschaler Hilfe bekommt Pinkwart nun Unterstützung bei seinem «Optionsmodell», das er in der vergangenen Woche vorgestellt hatte. Nach seiner Vorstellung sollten Solo-Selbstständige wählen können, ob sie zur Sicherung ihrer Lebenshaltungskosten das Soforthilfeprogramm oder die Grundsicherung nutzen. (dpa)

+++ "Covid-Zehen": Dermatologen entdecken mögliches neues Corona-Symptom +++

(21.04.2020, 15:44 Uhr)

Dermatologen in den USA stellen eine erstaunliche Häufung von entzündeten Zehen vor allem bei Kindern fest. Ihre Vermutung: es könnte mit dem Corona-Virus zusammenhängen.

Weitere Hintergründe dazu gibt’s hier

+++ Strenge Auflagen: Kinder dürfen in Spanien ab Montag aus dem Haus +++

(21.04.2020, 15:30 Uhr)

Erleichterung für Kinder in Spanien: Erstmals seit mehr als sechs Wochen dürfen alle bis zum Alter von 14 Jahren in der Corona-Krise ab Montag wieder das Haus verlassen. Allerdings sollen sie dort nicht das tun, was Kinder am liebsten möchten: mit Freunden spielen, Fahrradfahren, Rollschuhlaufen oder auf Spielplätzen herumturnen. Die Gefahr einer Ausbreitung des Coronavirus durch Kinder sei zu groß, sagte Regierungssprecherin María Jesús Montero am Dienstag nach einer Kabinettssitzung unter Leitung von Regierungschef Pedro Sánchez. Die Zustimmung des Parlaments zu dieser leichten Abschwächung der strengen Kontaktsperren galt als sicher.

Es sei vorgesehen, dass die Kinder ihre Eltern oder die Erwachsenen, mit denen sie zusammenleben, nur bei den Gängen außer Haus begleiten dürfen, die Erwachsenen bisher schon erlaubt waren: um Lebensmittel oder Medikamente einzukaufen oder zur Bank zu gehen, sagte Montero. Dies sei auch Jugendlichen ab 14 Jahren - aber ohne Begleitung - erlaubt. Spazierengehen bleibt allen verboten.

Es werde zudem dringend geraten, Mund- und Nasenmasken zu tragen. Allerdings fehlen kleinere Größen für Kinder. Großeltern dürfen ihre Enkel nicht begleiten, weil sie durch das Virus Sars-CoV-2 besonders gefährdet sind. Sport außerhalb der eigenen vier Wände ist weder Kindern noch Erwachsenen erlaubt, die Schulen bleiben geschlossen. (dpa)

+++ Münchner Klinik startet großangelegte Corona-Studie beim Personal +++

(21.04.2020, 15:19 Uhr)

Mit halbjährlichen Blutuntersuchungen von Klinikmitarbeitern startet die Technische Universität (TU) München eine der deutschlandweit größten Antikörper-Studien zum Coronavirus. Die Studie soll über zwei Jahre hinweg Daten über die Stabilität von Antikörpern liefern und so helfen, Schutzmaßnahmen für Krankenhausmitarbeiter sowie Patienten zu entwickeln. Wie die TU am Dienstag mitteilte, sollen alle sechs Monate freiwillige Blutproben des Personals am Klinikum rechts der Isar sowie angeschlossener wissenschaftlicher Institute getestet werden.

Mit der Studie soll der spezifische Antikörperstatus für Sars-CoV-2 und dessen Stabilität über zwei Jahre bestimmt werden. Parallel soll ein Fragebogen aufzeigen, welchen Infektionsrisiken die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowohl auf Covid-19-Stationen als auch auf Normal-Stationen oder in Logistik und Verwaltung ausgesetzt waren. «Da wir weitere Wellen der Pandemie erwarten, werden die Untersuchungen mehrfach im Verlauf durchgeführt», erklärte Molekularimmunologe Percy Knolle, einer der beiden Leiter der Studie. Aus den Ergebnissen soll abgeleitet werden, wie lange Antikörper nach einer überstandenen Infektion gegen eine erneute Infektion schützen können. Derzeit sei die Datenlage hierzu weltweit noch spärlich. (dpa)

+++ Kanzler Kurz: Flüge nur zwischen Ländern mit Anti-Corona-Erfolgen +++

(21.04.2020, 15:01 Uhr)

Eine Wiederaufnahme des internationalen Flugverkehrs hält Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) mittel- und langfristig zuerst zwischen Staaten mit einer erfolgreichen Anti-Corona-Strategie für möglich. Er rechne mit einem Szenario, dass international Staaten ihre Grenzen zueinander wieder öffnen werden, die das Virus besiegt oder ganz niedrige Ansteckungszahlen hätten, sagte Kurz an Dienstag in Wien. «Wie ein Club, bei dem man nur dabei sein kann, wenn keine Gesundheitsgefährdung gegeben ist.» Der Luftverkehr ist durch die Einreiseverbote in der Corona-Krise praktisch zum Erliegen gekommen. Viele Airlines kämpfen ums Überleben. (dpa)

+++ In Thüringen kein Sitzenbleiben außer in Klasse neun und zehn +++

(21.04.2020, 14:59 Uhr)

Wegen der Corona-Krise sollen Schüler in Thüringen automatisch in die nächst höhere Klassenstufe versetzt werden - mit Ausnahme der Klassen neun und zehn. In diesen beiden Klassen sei die Versetzung auch ein Verwaltungsakt, weil die Schüler Abschlusszeugnisse bekommen können, erklärte Bildungsminister Helmut Holter (Linke) am Dienstag. Er betonte, dass die Schüler aber freiwillig eine Klassenstufe wiederholen könnten. Diese Wiederholung werde nicht auf die Wiederholungshäufigkeit oder die Höchstverweildauer in der Oberstufe angerechnet. (dpa)

+++ Gebäudereiniger: Schulen müssen wegen Corona häufiger geputzt werden +++

(21.04.2020, 14:52 Uhr)

Die Schulen in Deutschland müssen nach Auffassung des Gebäudereiniger-Handwerks in der Corona-Krise häufiger geputzt werden. Vor der stufenweisen Wiederöffnung sollten die Gebäude gründlich gereinigt werden, verlangte der Bundesinnungsverband am Dienstag in einem Schreiben an die Kultusministerkonferenz der Länder. Nach der Öffnung sollten dann die Reinigungsintervalle deutlich erhöht werden. «Die Corona-Krise verträgt sich nicht mit dem Reinigungs-Sparkurs an den meisten Schulen», erklärte Verbandsgeschäftsführer Johannes Bungart.

In besonderen Handlungsempfehlungen weist das Handwerk auf höhere hygienische Anforderungen in der Pandemie hin. Bei Desinfektionen genüge keineswegs eine Sprühbehandlung, es müsse vielmehr gewischt werden. Handkontaktflächen seien gerade bei Einrichtungen für jüngere Schüler mehrmals täglich zu reinigen. (dpa)

+++ Gewerkschaft Verdi gegen bundesweite Paket-Sonntagszustellung +++

(21.04.2020, 14:36 Uhr)

Die Gewerkschaft Verdi sieht keine Notwendigkeit für bundesweite Ausnahmeregelungen über eine Sonntagszustellung von Paketen. Ein Sprecher des Bundesvorstands sagte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: «Aufgrund der bestehenden Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie ist in der Zustellung die Erreichbarkeit der Kundinnen und Kunden an den Werktagen sehr hoch. Sollte die Erforderlichkeit bestehen, aus Gründen des Gesundheitsschutzes regional die Zustellung am Sonntag zu organisieren, so muss dies vorher mit den örtlichen Betriebsräten abgestimmt werden.»

Die Sonntagszustellung könne aber kein Ersatz für benötigtes Personal sein, sagte der Sprecher. «Der Schutz der Beschäftigten muss jetzt an erster Stelle stehen, denn die Belastung der Beschäftigten ist bereits jetzt extrem hoch.»

Die Deutsche Post strebe keine regelmäßige, bundesweite Sonntagszustellung an, betonte ein Sprecher des Konzerns. Man wolle Sonntagsarbeit in der aktuellen Ausnahmesituation «punktuell und nach Abstimmung mit den örtlichen Betriebsräten» einsetzen, um schnell auf bestehende regional begrenzte Engpässe zu reagieren. Auch bei einem nur punktuellen Einsatz von Sonntagsarbeit wäre ein bundesweit einheitlicher rechtlicher Rahmen demnach sinnvoll. (dpa)

+++ Hofreiter fordert mehr Geld für Hartz-IV-Empfänger und Kurzarbeiter +++

(21.04.2020, 14:27 Uhr)

Die Grünen im Bundestag fordern mehr Geld für Hartz-IV-Empfänger und von Kurzarbeit Betroffene in der Corona-Krise. Es sei richtig, die Wirtschaft zu unterstützen und Konzerne wie die Lufthansa zu retten, sagte Fraktionschef Anton Hofreiter am Dienstag, bevor die Abgeordneten per Videokonferenz tagten. Es müsse aber auch den «Schwächsten der Schwachen» geholfen werden. Daher müssten zumindest temporär die Arbeitslosengeld-II-Sätze für Kinder und Erwachsene sowie, gestaffelt nach Einkommen, das Kurzarbeitergeld erhöht werden. «Denn wir können nicht nur die Wirtschaft retten, sondern wir müssen auch dafür sorgen, dass es sozial gerecht zugeht.»

Schon jetzt müsse die schwarz-rote Koalition auch Sicherheit mit Blick auf ein künftiges Konjunkturpaket schaffen, forderte Hofreiter. Unsicherheit sei «Gift» für die Unternehmen und Arbeitsplätze. Dafür brauche es «deutlich mehr Mittel», als bisher bereit stünden. Das Paket zum Ankurbeln der Konjunktur müsse sich an Klimaschutz und Gemeinwohl orientieren. «Es kann nicht sein, dass jetzt jede Lobby-Organisation das durchbringt, was wie schon immer durchbringen wollte, dafür ist die Lage zu ernst.» (dpa)

+++ Thüringen weitet Notbetreuung ab 27. April auf Alleinerziehende aus +++

(21.04.2020, 14:16 Uhr)

Berufstätige Alleinerziehende sollen in Thüringen künftig Anspruch auf Plätze für ihre Kinder im Kindergartenalter in der Notbetreuung haben. Das gab Landesbildungsminister Helmut Holter (Linke) am Dienstag nach einer Schalte des Kabinetts bekannt. Der Freistaat hatte die Notbetreuung bislang eher streng reglementiert und Plätze nur an Kinder von Eltern vergeben, die in sogenannten kritischen Infrastrukturbereichen arbeiten. Angesichts der im Vergleich zu anderen Ländern moderaten Infektionszahlen in Thüringen waren zuletzt Rufe nach einer Ausweitung der Notbetreuung immer lauter geworden.

Nach den neuen Regeln sollen auch Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit, der Jobcenter, der Sozialämter sowie der Thüringer Landesaufbaubank ihre Kinder in die Notbetreuung geben können, sofern diese Mitarbeiter für die Bewältigung der Corona-Krise gebraucht werden. Auch die Kinder von Lehrern und Erziehern können in die Notbetreuung sowie Kinder von Auszubildenden und Schülern, die vor einer Prüfung stehen. (dpa)

+++ Öffnungsplan in Österreich bestätigt: Lokale ab 15. Mai wieder offen +++

(21.04.2020, 14:03 Uhr)

In Österreich sollen ab Mitte Mai die Lokale und Restaurants wieder öffnen. Mitarbeiter der Gaststätten müssten dann einen Mund-Nasen-Schutz tragen, für die Zahl der Gäste gelte eine Obergrenze, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag in Wien. Zudem müssten die Lokale spätestens um 23 Uhr schließen.

Außerdem seien - bei Einhaltung der Abstandsregeln - ab Mitte Mai voraussichtlich auch wieder Gottesdienste möglich. Angesichts der guten Entwicklung bei den Fallzahlen in der Corona-Krise könne die Regierung an ihrem Fahrplan festhalten, so der Regierungschef weiter. Für die wirtschaftliche Entwicklung bedeute das «Licht am Ende des Tunnels». Dienstleister wie Friseure und Kosmetiker dürfen bereits ab Anfang Mai wieder öffnen.

Ziel sei es zudem, dass ab 15. Mai die Schulen schrittweise wieder den Unterricht aufnehmen könnten. Für Abiturienten und Lehrlinge solle die Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen bereits ab dem 4. Mai beginnen. (dpa)

Weitere Infos dazu gibt’s hier

+++ Kretschmann: Gottesdienste ab Anfang Mai in Baden-Württemberg +++

(21.04.2020, 14:01 Uhr)

Kirchen sollen in Baden-Württemberg nach Angaben von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bereits Anfang Mai unter Auflagen Gottesdienste feiern können. «Wir können sicher zusagen, dass wir in 14 Tagen eine Öffnung machen werden», sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Die Landesregierung spreche derzeit mit den Kirchen über die Einschränkungen.

Gottesdienste seien «ein besonders problematischer Bereich», sagte der Regierungschef. Sehr viele ältere Menschen gingen in die Kirchen, es werde viel gesungen, und die Gläubigen seien lange zusammen. «Das Singen hat eine sehr starke Exposition von Tröpfchen zur Folge.»

Die Kirchen in Baden-Württemberg hatten einen Wiedereinstieg in öffentliche Gottesdienste in der Corona-Krise gefordert. Seit Wochen behelfen sie sich mit Gottesdiensten in Fernsehen oder Internet. (dpa)

+++ Maskenpflicht soll in Hessen kommen +++

(21.04.2020, 13:53 Uhr)

Im Kampf gegen das Coronavirus will Hessen eine Maskenpflicht einführen. Diese solle für Geschäfte und den öffentlichen Nahverkehr gelten, sagte ein Regierungssprecher auf Anfrage am Dienstag in Wiesbaden. Zuvor hatte der Rundfunksender Hit Radio FFH über die Pläne berichtet.

+++ Maskenpflicht für Busse und Bahnen in Berlin kommt +++

(21.04.2020, 13:49 Uhr)

Die Menschen in Berlin müssen ab kommender Woche in Bussen und Bahnen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur beschloss der Senat am Dienstag eine entsprechende Maskenpflicht, die jedoch im Unterschied zu anderen Bundesländern nicht für den Einzelhandel gelten soll. (dpa)

+++ Bürgermeister kündigt Maskenpflicht in Hamburg ab Montag an +++

(21.04.2020, 13:20 Uhr)

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat von Montag an eine Maskenpflicht im Einzelhandel, auf Wochenmärkten und im öffentlichen Nahverkehr in der Hansestadt angekündigt. Die bisherigen Empfehlungen zum Tragen von Masken gegen die weitere Ausbreitung der Corona-Pandemie hätten nicht ausreichend gefruchtet, sagte Tschentscher am Dienstag in Hamburg. Zuvor hatten bereits mehrere andere Bundesländer beschlossen, das Tragen einer Mund-Nasen-Abdeckung beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln zur Pflicht zu machen. (dpa)

+++ Thüringen führt ab Freitag ebenfalls Maskenpflicht ein +++

(21.04.2020, 13:19 Uhr)

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus müssen die Thüringerinnen und Thüringer von Freitag an einen Mundschutz in Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen tragen. Das hat die Landesregierung am Dienstag in Erfurt beschlossen. Zuvor hatten bereits mehrere andere Bundesländer bestimmt, das Tragen einer Mund-Nasen-Abdeckung beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln zur Pflicht zu machen. (dpa)

+++ Galeria Karstadt Kaufhof öffnet bundesweit knapp 50 Filialen +++

(21.04.2020, 13:18 Uhr)

Die Essener Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat inzwischen bundesweit knapp 50 ihrer insgesamt 170 Filialen wieder geöffnet. Unter anderem in Hessen, Niedersachsen, Bremen, NRW, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern stehen Standorte den Kunden wieder zur Verfügung, wie aus einer Übersicht des zur österreichischen Holding Signa gehörenden Unternehmens hervorgeht. Auf einer reduzierten Verkaufsfläche werde das gesamte Sortiment angeboten.

Bund und Länder hatten sich in der vergangenen Woche darauf geeinigt, dass in der Corona-Krise kleinere und mittlere Geschäfte auch jenseits des Lebensmittelhandels öffnen dürfen. Voraussetzung ist, dass ihre Verkaufsfläche 800 Quadratmeter nicht überschreitet. Viele Bundesländer hatten anschließend auch größeren Händlern die Möglichkeit zur Öffnung eingeräumt, wenn sie ihre Flächen entsprechend reduzieren. Als eines der letzten Bundesländer will auch Berlin am Dienstag über die weiteren Maßnahmen für den Handel beraten. (dpa)

+++ Bühnenverein fordert schrittweise Lockerungen auch für Theater +++

(21.04.2020, 13:10 Uhr)

Der Deutsche Bühnenverein fordert eine «schrittweise Normalisierung» des wegen der Corona-Krise eingestellten Spielbetriebs der Theater- und Orchester. Nachdem die Bundesregierung gemeinsam mit den Bundesländern erste Erleichterungen für die Bevölkerung und einige Branchen beschlossen habe, sei es nun an der Zeit, auch bei der Kultur «vorsichtig nach vorne zu blicken», teilte der geschäftsführende Direktor Marc Grandmontagne am Dienstag in Köln mit.

Für die Bühnen gebe es aber immer noch keine Klarheit. «Die unscharfe Regelung zu Großveranstaltungen darf nicht einfach auf Theater und Orchester angewendet werden», so Grandmontagne. Vielmehr müssten nun gemeinsam mit der Politik Konzepte hin zu einer schrittweisen Normalisierung entwickelt werden. Klar sei, dass der Gesundheitsschutz dabei Priorität habe.

Auch die Künste seien gerade in diesen Zeiten «systemrelevant», sagte Bühnenvereins-Präsident Ulrich Khuon. «Sie können der Gesellschaft Halt geben und dabei helfen, wieder Hoffnung zu schöpfen.» Die neuen digitalen Theaterkonzepte seien langfristig kein Ersatz für den Kontakt zum Publikum. (dpa)

+++ Alle Schüler im Nordosten werden dieses Jahr versetzt +++

(21.04.2020, 13:10 Uhr)

Angesichts der Corona-Krise werden in diesem Schuljahr alle Schüler in Mecklenburg-Vorpommern ungeachtet ihrer Noten in die nächste Klasse versetzt. Möglich sei aber, das Schuljahr freiwillig zu wiederholen, teilte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) am Dienstag mit.

Gerade Schüler, die versetzungsgefährdet sind, hätten angesichts der Umstände keine gute Möglichkeit, ihre Leistungen in diesem Schuljahr noch auszugleichen, erklärte sie. Alle Schulleiter seien in einem Schreiben über die Regelung informiert worden.

Schüler, bei denen aufgrund von Wissenslücken eine erfolgreiche Mitarbeit in der nächsthöheren Klasse fraglich erscheint, könnten das Schuljahr freiwillig wiederholen. In einem solchen Fall sollten die Eltern Kontakt mit der Schule aufnehmen, empfahl die Ministerin.

Die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern sind wegen des neuartigen Coronavirus seit Mitte März geschlossen. Am 27. April sollen zunächst die Abschlussklassen zurückkehren, am 4. Mai dann weitere einzelne Klassenstufen. (dpa)

+++ Frankfurt am Main will obligatorischen Nasen- und Mundschutz +++

(21.04.2020, 13:08 Uhr)

Der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) hat sich für einen obligatorischen Nasen- und Mundschutz in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen in der Stadt ausgesprochen. «Wir gehen davon aus, dass spätestens nächste Woche die Stadt wieder voller wird und wir deshalb um zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen nicht herumkommen», kündigte Feldmann am Dienstag an. Die ersten Erfolge im Kampf gegen das Corona-Virus dürften jetzt nicht aufs Spiel gesetzt werden.

Der Mund- und Nasenschutz sei ein weiterer Schritt, wieder ein Stück Normalität herzustellen, hieß es. Frankfurts Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne) sagte, dass sowohl die Bundesregierung als auch das Land Hessen bereits eine dringende Empfehlung zum Tragen einer Maske herausgegeben hätten. «Wir gehen jetzt einen notwendigen Schritt weiter, denn Frankfurt hat in Hessen eine Sonderposition.»

Angesichts großer Pendlerströme im Rhein-Main-Gebiet plädierte Majer zudem für ein gemeinsames Vorgehen mit der Region und dem Land und sprach sich gegen Frankfurter «Insellösungen» aus. Dort, wo es schwierig sei, das Abstandsgebot einzuhalten, müsse ein Mundschutz getragen werden. Auf Kontrollen solle aber vorläufig verzichtet werden. In Hessen hatte zuvor die Stadt Hanau eine seit Montag geltende Maskenpflicht eingeführt. (dpa)

+++ Maskenpflicht auch in Schleswig-Holstein +++

(21.04.2020, 13:01 Uhr)

Im Kampf gegen das Coronavirus führt auch Schleswig-Holstein eine Maskenpflicht ein. Dies kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstag an. Das Kabinett werde am Mittwoch beschließen, das Tragen einer Mund-Nasen-Abdeckung beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln vom 29. April an zur Pflicht zu machen. (dpa)

+++ Demonstranten im Libanon protestieren in Autos +++

(21.04.2020, 12:38 Uhr)

Trotz der Corona-Krise ist es im Libanon erstmals seit Wochen zu größeren Protesten gegen die Regierung und die dramatische Wirtschaftslage gekommen. Um eine Ansteckung mit dem Virus möglichst zu vermeiden, fuhren Hunderte Menschen am Dienstag in Autokonvois durch Straßen der Hauptstadt Beirut. Viele schwenkten aus den Fahrzeugen libanesische Fahnen, Hupkonzerte waren zu hören. “Unsere Politiker sind gefährlicher als das Virus”, sagte ein Demonstrant.

Im vergangenen Oktober hatten in dem kleinen Land am Mittelmeer Massenproteste gegen die politische Elite begonnen. Die Demonstranten werfen den führenden Politikern unter anderem Korruption vor. Der Libanon erlebt eine der schwersten Wirtschafts- und Finanzkrisen seiner Geschichte. Im März erklärte das vom Staatsbankrott bedrohte Land erstmals, Staatsanleihen nicht zurückzahlen zu können.

Die Corona-Pandemie hatte die Proteste gegen die Regierung über Wochen zum Erliegen gebracht. Wie andere Länder auch hat der Libanon weitreichende Ausgangsbeschränkungen erlassen. Die Ausbreitung des Virus verschärft zudem die Wirtschaftskrise weiter. Das eigentlich an den US-Dollar gekoppelte Libanesische Pfund hat auf dem Schwarzmarkt rund die Hälfte seines Werts verloren. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet, dass die libanesische Wirtschaft in diesem Jahr um zwölf Prozent schrumpft. (dpa)

+++ Trotz Corona: Umweltschützer protestieren gegen neues Kohlekraftwerk +++

(21.04.2020, 12:32 Uhr)

Die Corona-Krise macht große Kundgebungen unmöglich - aber Umweltschützer wollen im Protest gegen das neue Steinkohlekraftwerk Datteln 4 nicht locker lassen. Wenn Datteln 4 den regulären Betrieb aufnähme, wäre das ein “Offenbarungseid”, sagte der Chef der Umwelt-Organisation BUND, Olaf Bandt, am Dienstag. “Das Kraftwerk unter hohen Verlusten mit aller Gewalt ans Netz zu bringen, ist zudem volkswirtschaftlicher Unsinn.” Zur Hauptversammlung des finnischen Energiekonzerns Fortum, der die Mehrheit am Datteln-Betreiber Uniper hält, wollen Aktivisten an diesem Donnerstag sowohl im Internet als auch - wenn möglich - vor Ort protestieren.

Dirk Seifert vom BUND in Nordrhein-Westfalen sagte, Ziel sei, eine “Verhandlungslösung” zu suchen, damit das Kraftwerk nicht wie geplant ans Netz gehe. Im Vergleich zu den Kosten des Klimawandels komme das “noch billig”, eine dreistellige Millionensumme sei gerechtfertigt “So mancher Kohlekonzern und mancher Politiker, manche Politikerin, mögen die demonstrationsfreie Zeit begrüßen”, sagte Jansen. Der Protest werde aber “nicht verstummen”.

Am Donnerstag wolle man mit einer “Mahnwache” mit maximal 20 Personen, Mindestabstand und Mundschutz am Kraftwerk protestieren, sagte Jansen. Er rechne damit, dass der kleine Straßenprotest bewilligt werde. Es gehe darum, zu zeigen: “Wir sind noch da.” Auch in Finnland seien Proteste geplant. Das Kraftwerk soll den Regelbetrieb aufnehmen, obwohl Deutschland bis 2038 aus der Stromgewinnung aus Kohle aussteigen will. (dpa)

+++ Wegen Corona in Madrid jetzt Beerdigung via Bildschirm +++

(21.04.2020, 12:28 Uhr)

Das städtische Beerdigungsunternehmen in Madrid bietet wegen der Corona-Krise jetzt Beisetzungen an, die Trauernde am Bildschirm verfolgen können. Angehörige und Freunde sollen dabei per Videokonferenz an der Zeremonie teilnehmen können, wie die Nachrichtenagentur Europa Press am Dienstag unter Berufung auf das Unternehmen SFM berichtete. Wegen der strengen Ausgangsbeschränkungen in Spanien können Angehörige schon seit Wochen oft nicht mehr an Beerdigungen teilnehmen. Vor allem, wenn sie noch bis kurz vor dem Tod des Angehörigen Kontakt hatten, befinden sich die Trauernden in obligatorischer häuslicher Quarantäne.

Die Zeremonien könnten sowohl religiös als auch säkular sein, betonte SFM. Um Trauer und Bedeutung des Verstorbenen zu bekunden, sei es möglich, dass Teilnehmer Fotos, Videos oder Audiobeiträge in die Online-Zeremonie einbetteten. Mit dem neuen Angebot solle den Menschen ein wenig Linderung angesichts der “verwirrenden und schwierig zu akzeptierenden” Gefühle angesichts der Covid-19-Toten ermöglicht werden, so das Bestattungsunternehmen. Während der Coronakrise holen die Bestatter die Toten meist direkt aus den Leichenhallen ab und fahren sie sofort zu Friedhöfen, wo sie eingeäschert oder beigesetzt werden. (dpa)

+++ Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt führen Maskenpflicht ein +++

(21.04.2020, 12:10 Uhr)

Auch Baden-Württemberg verpflichtet seine Bürger, beim Einkaufen und im öffentlichen Personennahverkehr Mund und Nase zu bedecken. Die Pflicht gilt ab dem 27. April, wie Ministerpräsident Krerschmann mitteilte.

Auch Sachsen-Anhalt verpflichtet alle Bürger, beim Einkaufen sowie in Bussen und Bahnen einen Mundschutz zu tragen. Dies soll von Donnerstag 0.00 Uhr an gelten, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen in Magdeburg erfuhr.

+++ Einzelhandel verliert wegen Corona-Krise dauerhaft Umsatz +++

(21.04.2020, 12:08 Uhr)

Der stationäre Einzelhandel wird laut einer Studie wegen der Corona-Krise unwiederbringlich Umsatz an das Internet verlieren. Viele Kunden verlagerten in Zeiten der Pandemie Einkäufe ins Netz und dürften ihre Gewohnheiten langfristig beibehalten, heißt es in einer Analyse des Immobilienspezialisten Bulwiengesa.

“Der Corona-Effekt beschleunigt den Strukturwandel im Einzelhandel. Ein Teil des Einzelhandelsumsatzes, der während des Shutdowns an den Onlinehandel abgegeben wird, bleibt dauerhaft für den stationären Einzelhandel verloren”, erklärte Bulwiengesa-Handelsexperte Joseph Frechen am Dienstag. Die Umsätze des stationären Einzelhandels würden kaum je wieder auf das Niveau von vor der Corona-Krise steigen.

Am Montag durften viele Einzelhändler mit der Lockerung der Corona-Maßnahmen wieder öffnen - allerdings unter strengen Hygieneregeln und einer begrenzten Zahl von Menschen in den Läden. Während der Lebensmittel- und Drogeriehandel gut durch die Krise kommen dürften, rechnet Bulwiegesa in dem Modell bis 2021 mit weiter sinkenden Umsätzen im stationären Handel mit Mode, Schuhen, Technik sowie Haushaltswaren. Sie leiden ohnehin unter der Online-Konkurrenz. (dpa)

+++ Konzertveranstalter Lieberberg: Die Branche liegt in Trümmern +++

(21.04.2020, 12:08 Uhr)

Konzertveranstalter Marek Lieberberg (73) sieht wegen der Corona-Pandemie auf seine Branche düstere Zeiten zukommen. “Man muss sich das vorstellen wie nach einem Krieg: die Branche liegt in Trümmern”, sagte der Geschäftsführer von Live Nation Deutschland in der 3sat-Sendung Kulturzeit am Montagabend. “Man muss sehen, wie man auf den Trümmern aufbaut, es werden keine Strukturen mehr da sein und man wird auch nicht wissen, ob das Publikum noch die Ressourcen haben wird, um sich Konzerte zu leisten.”

Großveranstaltungen sind in Deutschland bis 31. August verboten. Lieberberg kritisierte den Umgang der Politik mit der Live-Branche in der Corona-Krise. “Wir sind sofort als verzichtbar eingestuft worden. Wir waren die ersten, die der Bann getroffen hat und wir werden die letzten sein, wenn die Verbote wieder aufgehoben werden”, sagte er.

Hunderttausende Menschen seien bei Dienstleistern, Aufbauhelfern, Ordnern, Caterern, Reinigungskräften und Hallenbetreibern betroffen. Lieberberg forderte “einen Schutzschirm für die Unternehmen, denen der Atem ausgeht”. Live Nation Deutschland veranstaltet den Angaben zufolge etwa 1500 Konzerte und Events pro Jahr, die von fünf bis sechs Millionen Menschen besucht werden. (dpa)

+++ Mit Corona ändert sich auch die Kriminalität auf der Reeperbahn +++

(21.04.2020, 12:03 Uhr)

Corona and Crime: Auf der Hamburger Reeperbahn hat sich durch den wochenlangen Shutdown auch die Kriminalität gewandelt. Da viel weniger Menschen auf dem Kiez unterwegs seien, habe sich die Kriminalität verändert, sagte der Revierleiter der Davidwache, Ansgar Hagen, der Deutschen Presse-Agentur. “Vor der Corona-Krise lag ein polizeilicher Schwerpunkt in der Bekämpfung der Gewaltkriminalität - gefährliche Körperverletzung, einfache Körperverletzung, aber auch Eigentumsdelikte rund um Raubstraftaten, ganz viel Taschendiebstahlsdelikte.” Das stehe derzeit nicht im Fokus.

Rund um die Reeperbahn gebe es Ladenbesitzer, die ihre Fenster zum Schutz vor Einbrüchen mit Holzplatten gesichert hätten. “Das macht etwas mit dem Stadtteil”, sagte Hagen und versprach: “Dieser Stadtteil wird weiter sicher sein.” Dafür sorgten auch seine Zivilfahnder, die auf dem Kiez nach wie vor im Einsatz seien. “Wir sind weiter im Stadtteil unterwegs und schauen, dass sich alle an Recht und Gesetz halten.” Überhaupt zeigte die Polizei angesichts vieler geschlossener Clubs, Theater, Bars und Restaurants auf St.Pauli verstärkt Präsenz. In der Corona-Krise müsse das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen beachtet werden, “gerade in diesen Zeiten, wo wir über gesundheitliche Gefahren und wirtschaftliche Existenzängste sprechen”, sagte Revierleiter Hagen. “Wir wollen ansprechbar sein. Der Bürger soll merken, wir sind da.”

Probleme mit der Durchsetzung der Kontakt- und Abstandsregeln gebe es nicht. “Wir hatten von Anfang an eine sehr hohe Akzeptanz hinsichtlich der Allgemeinverfügungen”, sagte Hagen. “Wir müssen kaum einschreiten.” Für ihn sei der Zusammenhalt im Stadtteil maßgeblich. “Da gibt es einfach eine große Solidarität, die Menschen helfen sich. Das ist das, was den Kiez schon vorher ausgemacht hat, und jetzt stellt es sich noch mal unter Beweis.” (dpa)

+++ UN: Corona-Krise wird Unterernährung weltweit verschärfen +++

(21.04.2020, 11:53 Uhr)

Die Vereinten Nationen warnen davor, dass sich die Zahl der unterernährten Menschen wegen der Corona-Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Folgen weltweit fast verdoppeln könnte. Das geht aus einem Bericht hervor, den das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) am Dienstag in Rom vorstellte. Die Zahl der Menschen, die sich nicht ausreichend ernähren können, um gesund zu leben, oder die sogar Hunger leiden, könnte 2020 sprunghaft auf 265 Millionen Menschen anwachsen, hieß es. Im Vorjahr habe die Zahl der Menschen mit einem akuten Mangel an ausreichend Essen bei 135 Millionen weltweit gelegen. Unter der drastischen Verschlechterung ihrer Ernährungslage durch die Folgen der Corona-Krise dürften besonders Menschen in ärmeren Staaten leiden.

“Wir müssen jetzt gemeinsam handeln, um die Auswirkungen dieser globalen Katastrophe zu mildern”, forderte der WFP-Experte Arif Husain anlässlich der Vorstellung des Berichts. Die Prognosen für die Entwicklung durch die Covid-19-Krankheit stehen in einem Sonderbericht zum Gesamtüberblick der weltweiten Ernährungskrisen 2019, die das WFP zusammen mit anderen Organisationen präsentierte. Danach wussten im Vorjahr besonders viele Menschen im Jemen, in der Demokratischen Republik Kongo und in Afghanistan nicht, wo sie die nächste Mahlzeit herbekommen sollten. Die weltweite Gesamtzahl von 135 Millionen Menschen, die von Ernährungskrisen betroffen sind, sei schon 2019 die höchste in vier Jahren gewesen, hieß es. (dpa)

+++ Vorschlag aus Spanien: EU-Sonderfonds für Corona-Krisenstaaten +++

(21.04.2020, 11:49 Uhr)

Spanien will mit einem neuen Vorschlag Schwung in den Streit über ein europäisches Antikrisenprogramm im Zuge der Coronavirus-Pandemie bringen. Der Plan sieht einen Sonderfonds der EU von bis zu 1,5 Billionen Euro für besonders betroffene Mitgliedstaaten vor, wie die Regierung in Madrid mitteilte. Medienberichten zufolge soll der Fonds durch “dauerhafte EU-Schulden” finanziert werden. Ministerpräsident Pedro Sánchez will den Vorschlag am Donnerstag bei einer Videokonferenz den EU-Staats- und Regierungschefs präsentieren.

EU-Kommissionsvize Frans Timmermans forderte alle Staaten auf, “die spanische Initiative sorgfältig zu studieren, um festzustellen, ob sie die Grundlage für einen Kompromiss sein kann”. Die Zahl von 1,5 Billionen Euro sei auch bereits von der EU-Kommission genannt worden, so dass das Volumen nahe am Umfang der erforderlichen Investitionen zu sein scheine, sagte Timmermans der spanischen Zeitung “El País”. Der spanische Plan erkenne nicht nur das Ausmaß der Herausforderung an, der die EU gegenüberstehe, sondern setze gleichzeitig auf Solidarität auf europäischer Ebene, so der Niederländer.

Spanien ist in Europa zusammen mit Italien das von der Pandemie am heftigsten betroffene Land. Hintergrund des spanischen Vorstoßes ist vor allem der ungelöste Streit über eine gemeinsame europäische Schuldenaufnahme unter dem Stichwort Corona-Bonds oder Eurobonds. Die Niederlande, Deutschland und andere Staaten lehnen sie ab, Italien, Spanien und andere Länder wollten sie bislang unbedingt. (dpa)

+++ Australischer Premier dringt auf internationale Corona-Untersuchung +++

(21.04.2020, 11:49 Uhr)

Der australische Premierminister Scott Morrison hat sich den Forderungen nach einer internationalen Untersuchung zum Coronavirus-Ausbruch angeschlossen. Es sei wichtig, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO und ihre Mitglieder mit großer Transparenz handelten, sagte der konservative Politiker am Dienstag vor Reportern. Das sei wichtig, wo auch immer ein Virus ausbreche - ob in Australien, in China, in Teilen Afrikas, in der Pazifik-Region oder im Nahen Osten.

Ähnlich wie Morrison hatte sich am Wochenende Australiens Außenministerin Marise Payne geäußert. Morrison hatte zuvor gesagt, es habe sehr berechtigte Kritik an der WHO gegeben. Die Organisation habe sich in der Pandemie aber um Hunderte Hilfegesuche aus der Pazifikregion gekümmert. Die Zeitungen “Sydney Morning Herald” und “The Age” berichteten am Dienstag, Morrisons Regierung fasse die Möglichkeit ins Auge, einen unabhängigen Ermittler der Vereinten Nationen einzusetzen. Dieser könnte sich demnach mit der Rolle Chinas und der WHO in der Frühzeit des Virusausbruchs befassen.

Vor allem US-Präsident Donald Trump macht die WHO für die vielen Toten in der Corona-Krise mitverantwortlich und wirft ihr vor, die Pandemie mit Missmanagement und Vertrauen auf Angaben aus China verschlimmert zu haben. Er hatte deshalb die US-Zahlungen an die Organisation vorerst einstellen lassen. Die WHO hatte Äußerungen zurückgewiesen. Aber Kritik an der Organisation kam in unterschiedlicher Form beispielswiese auch aus Japan und Indien. (dpa)

+++ Selbstständige in Not - Umsätze in Corona-Krise weggebrochen +++

(21.04.2020, 11:41 Uhr)

Die Corona-Krise bringt Selbstständige einer Umfrage zufolge in existenzielle Bedrängnis. Demnach beklagten 90 Prozent Umsatzrückgänge. Bei mehr als der Hälfte der Selbstständigen sind mehr als 75 Prozent der Erlöse weggebrochen, ein Drittel hat gar keine Einnahmen mehr, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten, nicht repräsentativen Blitzumfrage der staatlichen Förderbank KfW hervorgeht. Aufgrund der Umsatzeinbrüche könnten Selbstständige oft ihre laufenden Kosten nicht mehr decken.

Etwa ein Drittel der Befragten gab an, mit eigenen Mitteln gerade einmal einen Monat überbrücken zu können. Weitere 20 Prozent können rund zwei Monate durchhalten. Länger als drei Monate aus eigener Kraft zahlungsfähig bleiben können demnach 32 Prozent der Selbstständigen, lediglich 16 Prozent kämen ein halbes Jahr lang über die Runden. Hinzu kommen weitere Probleme: Weniger Zeit fürs Geschäftliche wegen der Kinderbetreuung zuhause, geplatzte Finanzierungen, Ausfall von Mitarbeitern, Probleme bei der Versorgung durch Lieferanten sowie Schwierigkeiten, Ämter und Behörden zu erreichen.

Acht von zehn Selbstständigen (79 Prozent) wollen staatliche Hilfsangebote wie Einmalzuschüsse, Kurzarbeitergeld, Steuerstundungen oder KfW-Coronahilfe-Kredite nutzen, oder haben es bereits getan. Trotz der Probleme halten viele Gründungswillige an ihren Plänen fest. Für nur zwei Prozent der Befragten ist den Angaben zufolge die aktuelle Situation Anlass, den Weg in die berufliche Selbstständigkeit abzubrechen. Befragt wurden 429 Selbstständige und 167 Gründungsinteressierte. (dpa)

+++ Schätzung: Milliarden-Minus in Österreich wegen frühem Skisaison-Aus +++

(21.04.2020, 11:39 Uhr)

Das vorzeitige Ende der Wintersaison aufgrund der Coronavirus-Pandemie hat dem Tourismus in Österreich laut einer ersten Einschätzung einen Umsatzverlust von 1,8 Milliarden Euro beschert. So hat das abrupte Saisonende Mitte März im Vergleich zu den Vorjahren 8,1 Millionen weniger Gäste in Österreichs Skigebiete gebracht, wie aus einer Erhebung eines Marktforschungsinstituts im Auftrag eines Fachverbands der Wirtschaftskammer Österreich hervorgeht.

Der Rückgang bei den Gästezahlen habe zu einem Ausfall von 7,4 Millionen Übernachtungen geführt. Auch die Seilbahnwirtschaft habe ein immenses Minus verbucht. Am stärksten betroffen sei Tirol, weil dort etwa die Hälfte aller österreichweiten Seilbahnumsätze erzielt würden und einige Skigebiete normalerweise auch nach Ostern offen seien. In Österreich war wegen der Corona-Pandemie der Skibetrieb rund einen Monat vor Saisonschluss beendet worden.

Der Chef des Fachverbands der Seilbahnwirtschaft, Franz Hörl, forderte einen Rettungsplan. “Wenn wir unsere Täler, unsere Talschlüsse und die peripheren Regionen opfern, wird dies wirtschaftlich und sozial ein Desaster”, sagte er der “Tiroler Tageszeitung”. Die Seilbahnen und der Tourismus müssten im Sommer bei Einhaltung strenger Vorschriften wieder anlaufen. (dpa)

+++ Jeder zweite Spanier fürchtet wegen Corona-Krise um seinen Job +++

(21.04.2020, 11:32 Uhr)

Jeder zweite Spanier hat Angst, durch die Corona-Krise seine Arbeit zu verlieren. Zudem glauben mehr als 70 Prozent der Bürger, dass ihre Familien im Zuge der Pandemie finanziell schlechter dastehen werden als zuvor. Dies ergab eine von der Zeitung “El Mundo” in Auftrag gegebene Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Sigma Dos, die in der fünften Woche der landesweiten Ausgangssperre durchgeführt und am Dienstag veröffentlicht wurde. Besonderer Pessimismus hinsichtlich des Arbeitsmarktes herrscht bei den 18- bis 29-Jährigen, von denen 65 Prozent um ihre Jobs fürchten.

Spanien ist eines der am schlimmsten von der Krise betroffenen Länder. Zu Wochenbeginn war die Zahl der bestätigten Fälle auf mehr als 200.000 gestiegen. Rund 20.000 Menschen sind bereits im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. (dpa)

+++ Verband: Mittelstand auf Talfahrt +++

(21.04.2020, 11:28 Uhr)

Der Mittelstand ist infolge der Corona-Krise laut einer Konjunkturumfrage auf Talfahrt. Demnach rechnen 82 Prozent der Firmen in diesem Jahr mit sinkenden Umsätzen, 86,5 Prozent mit sinkenden Erträgen. “Für viele Unternehmen ist noch kein Licht am Ende des Tunnels in Sicht”, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbundes, Ludwig Veltmann, am Dienstag in Berlin. “Wir erleben im Mittelstand derzeit eine wirtschaftliche Talfahrt mit bedrohlichem Ausmaß.”

An der Umfrage hätten sich 74 Verbundgruppen mit rund 77.000 angeschlossenen Unternehmen aus 18 Branchen beteiligt - darunter etwa Küchen und Möbel, Konsumelektronik, Schuhe und Textil, das Bauhandwerk oder Lebensmittel und Getränke. Von der ursprünglich positiven Erwartung für das Jahr 2020 sei, bis auf Ausnahmen in einzelnen Branchen, nahezu nichts geblieben. Fast 30 Prozent der Verbundgruppen erwarteten sinkende Mitarbeiterzahlen. Zu den befragten Kooperationen zählten Edeka, Rewe und Intersport. (dpa)

+++ Berliner Schülerin wollte Abitur wegen Corona verschieben - Abgelehnt +++

(21.04.2020, 11:19 Uhr)

Eine Berliner Schülerin hat nach einer Gerichtsentscheidung kein Recht auf eine Verschiebung ihrer Abiturprüfungen, nur weil ihre Lernbedingungen zu Hause in der Corona-Krise besonders ungünstig sind. Das Verwaltungsgericht Berlin wies den Eilantrag der Gymnasiastin zurück, wie am Dienstag mitgeteilt wurde. Die erste schriftliche Prüfung steht demnach am Freitag an. Gegen den Beschluss kann noch Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht eingelegt werden.

Die Schülerin lebt mit ihren Eltern und einem Bruder in einer 2,5-Zimmer-Wohnung und argumentierte, ihre Konzentrationsfähigkeit sei wegen der Geräuschbelastung durch ihre Familie deutlich gestört. Sie habe nicht in einer Bibliothek lernen können, verfüge über keinen eigenen Computer und habe sich auch nicht mit Mitschülern austauschen können. Daher habe sie nicht die gleichen Chancen wie andere.

Das Gericht betonte in seiner Ablehnung, die Situation der Schülerin sei kein besonderer Ausnahmefall. Wie auch in anderen Lebensbereichen könnten keine identischen Bedingungen gewährleistet werden. Dazu zähle auch das Problem, dass Schüler mit eigenem Zimmer oder eigenem Computer bessere Bedingungen zur Prüfungsvorbereitung hätten. Auch der Verweis auf die “pandemiebedingte Stresssituation” reiche nicht aus, um das Abitur zu verschieben, weil Stress und Ängste vor Prüfungen zum individuellen Risiko gehörten. (dpa)

+++ Afghanistans Präsident Aschraf Ghani negativ auf Corona getestet +++

(21.04.2020, 11:10 Uhr)

Afghanistans Präsident Aschraf Ghani ist nach einem möglichen Ausbruch des Coronavirus im Präsidentenpalast negativ auf den Erreger getestet worden. Der Präsident und die First Lady seien auf eigenen Wunsch getestet worden, twitterte Regierungssprecher Sedik Sedikki am Dienstag. “Es sind alle Vorkehrungen getroffen, um sicherzustellen, dass sein Arbeitsumfeld sicher und gesund ist”, hieß es in dem Tweet.

Das Coronavirus sei im Präsidentenpalast angekommen, hatte die “New York Times” am Sonntag gemeldet. Demnach seien mindestens 40 Angestellte positiv auf Sars-Cov-2 getestet worden. Zudem wurde berichtet, dass sich der 70 Jahre alte Präsident in Selbstquarantäne begeben haben soll. Regierungssprecher und Berater bestätigten das zunächst nicht.

In Afghanistan sind etwas mehr als 1000 Infektionen mit dem Virus nachgewiesen. Getestet wurden bisher nur rund 7000 Menschen, vielerorts warten Verdachtsfälle auf ihre Ergebnisse. Afghanistans Gesundheitssystem ist nach über vier Jarhzehnten Krieg und Konflikten schlecht ausgestattet und organisiert. (dpa)

+++ Lagebericht des Robert Koch-Instituts: “Kein Ende der Epidemie in Sicht” +++

(21.04.2020, 11:05 Uhr)

Trotz der ersten Lockerungen in der Corona-Pandemie betont das Robert Koch-Institut (RKI) den Ernst der Lage. “Das Virus ist nicht weg”, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade am Dienstag in Berlin. “Es ist kein Ende der Epidemie in Sicht. Die Fallzahlen können wieder steigen.” Die Situation sei immer noch ernst, auch wenn in Deutschland bei der Bekämpfung einiges erreicht worden sei.

“Die Fallzahlen müssen auf einem Level bleiben, mit dem das Gesundheitssystem umgehen kann”, betonte Schaade. Am besten sei es, sie so weit wie möglich zu drücken. “Wenn die Fallzahlen in die Höhe schießen, kann das Gesundheitssystem immer noch sehr schnell überlastet werden. Dann können Patienten nicht mehr bestmöglich versorgt werden.” Die Folgen wären dann gravierend für alle Menschen in Deutschland, nicht nur zum Beispiel für Ärzte und Covid-19-Patienten. Dieses Szenario gelte es weiterhin zu verhindern.

Schaade rief die Menschen dazu auf, weiter den Empfehlungen zu folgen: Etwa möglichst viel zu Hause zu bleiben, Abstand von mindestens 1,5 Metern zu halten, viel die Hände zu waschen, in die Armbeuge zu niesen oder zu husten und zusätzlich, etwa in Geschäften oder im öffentlichen Nahverkehr, eine Maske über Mund und Nase zu tragen. Eine Maske allein sei kein sicherer Schutz, vor allem nicht für den Träger selbst, betonte Schaade. Textilbarrieren vor Mund und Nase sollen vor allem verhindern, dass man andere ansteckt, sollte man selbst infiziert sein. (dpa)

+++ Österreichischer Gewerkschaftsbund fordert “Corona-Tausender” +++

(21.04.2020, 11:00 Uhr)

Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) hat angesichts der Corona-Krise eine Belohnung von 1000 Euro für Menschen gefordert, die derzeit “das Land am Laufen” halten. “Die Corona-Krise hat zu einem Umdenken geführt: es geht nicht mehr nur darum, was eine Leistung kostet. Jetzt wird auch klar, was sie wert ist”, sagte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian am Dienstag laut einer Mitteilung.

Den “Corona-Tausender” erhalten sollen demnach unter anderem Beschäftigte im Gesundheitsbereich, bei den Rettungsorganisationen, im Handel, im öffentlichen Verkehr oder auch bei der Müllabfuhr. Ihnen sei zu verdanken, dass Österreich nicht vor einem Kollaps stehe. “Wir fordern den Corona-Tausender als finanzielle Anerkennung für alle, die in der Krise das Haus verlassen mussten, um zu arbeiten. Sie haben sich damit einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Das haben diese Alltagsheldinnen und Alltagshelden verdient”, so Katzian.

Finanziert werden soll die Leistung dem Vorschlag nach aus dem 38 Milliarden Euro schweren Hilfspaket, das die österreichische Regierung für die Wirtschaft geschnürt hat. Die Regierung hatte zuletzt bereits angekündigt, dass Bonuszahlungen des Arbeitgebers wegen eines Corona-Einsatzes steuerfrei bleiben sollen. Ein staatlicher Bonus war bisher noch nicht im Gespräch. (dpa)

+++ Schulen in Dänemark: Ältere Kinder müssen lange zuhause bleiben +++

(21.04.2020, 10:50 Uhr)

Pädagogen und Politiker in Dänemark rechnen nicht damit, dass die älteren Schüler noch vor den Sommerferien in die Schulen zurückkehren können. Der Vorsitzende des Lehrerverbands, Anders Bondo Christensen, sagte am Dienstag der Zeitung “Politiken”, die 6. bis 9. Klasse müsse sich darauf einstellen, bis zu den Ferien zu Hause zu lernen, denn sie könnten nicht im Einklang mit den beschlossenen Abstandsregeln unterrichtet werden. “Dafür gibt es weder Platz noch Personal.”

Die Kindergärten und die ersten fünf Klassen wurden in der letzten Woche in Dänemark wieder geöffnet. Um eine Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, müssen die Schüler Abstand voneinander halten. Auch Festivals, Konzerte und Märkte sind für die Dänen erst einmal passé. Das Gesundheitsministerium teilte am Dienstag mit, dass Veranstaltungen mit mehr als 500 Personen bis zum 1. September untersagt bleiben. Das Verbot von Versammlungen mit mehr als zehn Personen gelte vorerst bis zum 10. Mai.

Gleichzeitig hat die dänische Regierung angekündigt, wesentlich mehr Menschen auf Covid-19 zu testen. Jeder, der Symptome hat oder mit einer infizierten Person Kontakt hatte, kann sich fortan testen lassen. In Dänemark waren am Dienstagvormittag 364 Todesfälle durch Corona registriert. (dpa)

+++ Krankenhaus für Corona-Patienten in Moskau in Eiltempo gebaut +++

(21.04.2020, 10:38 Uhr)

Die russische Hauptstadt Moskau hat im Eiltempo von nur einem Monat ein Krankenhaus für die Behandlung von Patienten mit dem Coronavirus gebaut. Die ersten 20 Patienten seien bereits eingeliefert worden, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Bis zu 800 Menschen können demnach in der Klinik am Stadtrand von Moskau behandelt werden. Notfalls könnten auch 900 Betten bereitgestellt werden. “Bis heute haben mehr als 500 Mitarbeiter ihre Arbeit aufgenommen, und wir stellen weiter Spezialisten ein”, sagte Chefarzt Sergei Perechodow. Mehr als 1000 Fachärzte sollen dort arbeiten.

Für Mitarbeiter wurden auf dem riesigen Gelände auch Unterkünfte gebaut, sodass sie auch vor Ort übernachten könnten, hieß es. Die Klinik solle auch nach Abklingen der Corona-Pandemie Menschen mit Infektionskrankheiten in den nächsten Jahren behandeln. In Russland ist die Zahl der Infektionen innerhalb von 24 Stunden erneut sprunghaft angestiegen: um 5600 auf 52.700 Fälle. Nach offiziellen Angaben vom Dienstag starben bisher 456 mit dem Virus infizierte Menschen. Genesen seien mehr als 3800 Menschen. (dpa)

+++ Studie: Bis 11. Mai rund 6 Prozent der Franzosen mit Corona infiziert +++

(21.04.2020, 10:14 Uhr)

Wissenschaftler warnen in Frankreich vor zu weitgehenden Lockerungen nach dem Ende der Ausgangsbeschränkungen am 11. Mai. In dem Land werden sich den Berechnungen der Forscher zufolge bis dahin 3,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Das entspräche 5,7 Prozent der Bevölkerung und sei nicht ausreichend, um eine zweite Welle der Pandemie zu verhindern. Es müssten etwa 70 Prozent der Bevölkerung immun sein, damit die Epidemie allein durch Immunität kontrolliert werden könnte.

“Unsere Ergebnisse deuten daher stark darauf hin, dass ohne einen Impfstoff die Herdenimmunität allein nicht ausreicht, um eine zweite Welle am Ende der Ausgangsbeschränkungen zu vermeiden. Wirksame Kontrollmaßnahmen müssen über den 11. Mai hinaus aufrechterhalten werden”, schreiben die Autorinnen und Autoren. Den Berechnungen nach werden sich im Großraum Paris etwa 12,3 Prozent und in der an Deutschland grenzenden Region Grand Est 11,8 Prozent der Menschen mit dem Virus infiziert haben. Das sind die beiden am stärksten in Frankreich betroffenen Gebiete.

Frankreich ist schwer getroffen von der Coronavirus-Pandemie und zählt mehr als 20.000 Tote. Die strengen Ausgangsbeschränkungen sollen ab dem 11. Mai schrittweise gelockert werden - allerdings machte Premier Édouard Philippe deutlich, dass auch nach diesem Datum das Leben in Frankreich nicht wieder so sein wird wie vor Beginn der Pandemie. (dpa)

+++ Böckler-Stiftung: Vier Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit +++

(21.04.2020, 10:06 Uhr)

Nach Berechnungen der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung sind durch die Corona-Krise mittlerweile rund vier Millionen Beschäftigte in Deutschland von Kurzarbeit betroffen. Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Stiftung hat diese Zahl auf der Basis einer Online-Befragung von rund 7600 Beschäftigten ermittelt. Von den zwischen dem 3. und 14. April Befragten in abhängiger Beschäftigung hätten 14 Prozent angegeben, momentan in Kurzarbeit zu sein, teilte die Böckler-Stiftung am Dienstag mit. Hochgerechnet auf die Gesamtzahl der Beschäftigten entspreche dies rund 4 Millionen Menschen. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit hat rund jedes dritte dazu berechtigte Unternehmen in Deutschland Kurzarbeit beantragt.

Beschäftigte in niedrigeren Einkommensgruppen seien häufiger in Kurzarbeit als Arbeitnehmer mit höherem Einkommen, heißt es in der Mitteilung weiter. Befragte, die über ein Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1500 Euro verfügten, arbeiteten zudem nur knapp halb so oft in Betrieben, in denen das Kurzarbeitergeld vom Unternehmen aufgestockt werde, wie Personen, die über ein Haushaltsnettoeinkommen von über 4500 Euro verfügten. Von den Befragten, die in Kurzarbeit seien und keine Aufstockung erhielten, hätten 40 Prozent angegeben, so maximal drei Monate finanziell durchhalten zu können. (dpa)

+++ Indonesien verbietet Reisen zum Fest des Fastenbrechens +++

(21.04.2020, 10:04 Uhr)

Die indonesische Regierung hat in der Corona-Krise nun doch Reisen zum Fest des Fastenbrechens verboten. Der islamische Fastenmonat Ramadan endet um den 23. Mai mit den Fest Eid al-Fitr. Vergangenes Jahr waren dazu etwa 15 Millionen Muslime aus der Hauptstadtregion Jakarta Richtung Heimat gefahren. Eine solche Reisewelle soll nun wegen der Ansteckungsgefahr verhindert werden.

Damit vollzog Präsident Joko Widodo eine Kehrtwende. Zuerst hatte er die Reisen gestattet, mit der Auflage, die Gläubigen müssten sich dann daheim isolieren. Am Dienstag sagte er, dass dieser Massenverkehr ganz untersagt werde. Islamgelehrte hatten zuvor erklärt, solche Reisen während einer Pandemie seien “haram”, also verboten. Mit mehr als 260 Millionen Einwohnern ist der Inselstaat das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt.

In Indonesien gibt es bislang 6760 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. 590 Menschen starben - das ist die höchste Todesrate in Südostasien. (dpa)

+++ Italienische Regierung kündigt Plan für Ende der Corona-Sperren an +++

(21.04.2020, 09:53 Uhr)

Italiens Regierung will bis Ende dieser Woche ihre Pläne für ein schrittweises Aufheben der Corona-Beschränkungen ab dem 4. Mai vorlegen. Das kündigte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Dienstag auf Facebook an.

In Italien gelten wegen der Lungenkrankheit Covid-19 seit dem 10. März besonders strenge Ausgangsverbote für die 60 Millionen Bürger. Außerdem ruht ein großer Teil der Wirtschaft. Der parteilose Regierungschef betonte, er wisse, dass viele Bürger erschöpft seien durch die starken Einschränkungen ihres Lebens. Und dass die Wirtschaft wegen der Zwangspause sehr leide. Doch der Übergang in eine sogenannte “Phase 2” mit Lockerungen der Beschränkungen müsse gut vorbereitet werden. Nötig sei ein strukturierter, wissenschaftlich begleiteter Gesamtplan.

In Italien wird seit vielen Tagen über Lockerungen der Beschränkungen in der “Phase 2” spekuliert. Es wird erwartet, dass die Regierung dabei mit der Wirtschaft startet. Doch auch die Bürger hoffen auf Erleichterungen im Alltag. Italien war seit Februar von der Corona-Welle sehr hart getroffen worden. Doch in den vergangenen zwei Wochen hatte sich die Ansteckung deutlich verlangsamt. In den Krankenhäusern und Intensivstationen besonders im Norden des Landes ist die Situation viel besser geworden. Trotzdem starben immer noch viele Menschen. Bis Montag stieg die Zahl der Corona-Toten auf 24.114 Fälle. (dpa)

+++ Oktoberfest 2020 abgesagt +++

(21.04.2020, 09:14 Uhr)

Das Oktoberfest findet wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht statt. Das gaben Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Dienstag bekannt. “Es tut uns weh, es ist unglaublich schade”, sagte Söder. Ein Fest in der Größe, mit der Internationalität und unter den Bedingungen bedeute jedoch eine zu hohe Gefahr.

Reiter sagte, es sei ein emotional schwieriger Moment, und es sei auch ökonomisch ein schwieriger Moment für die Stadt. Die Wiesn 2020 sollte vom 19. September bis zum 4. Oktober stattfinden. Rund sechs Millionen Besucher aus aller Welt wurden dazu erwartet. Doch in Corona-Zeiten wäre die Ansteckungsgefahr auf dem Volksfest mit oft bis auf den letzten Platz besetzten Bierzelten und dem Gedränge in den Gassen zu groß.

Die Absage ist für die Wirtschaft ein schwerer Schlag. Nicht nur Schausteller, Wirte und Budenbesitzer auf dem Volksfest selbst, sondern auch Hotels, Gaststätten, Taxifahrer und Einzelhändler profitieren von dem Volksfest. Die Wiesn 2019 hatte nach Angaben der Stadt einen Wirtschaftswert von rund 1,23 Milliarden Euro.

Schon im 19. Jahrhundert war das Oktoberfest wegen einer Seuche ausgefallen: Wegen der Cholera wurde das Fest 1854 und 1873 abgesagt. Auch zu Kriegszeiten gab es oft keine Oktoberfeste: Während der Weltkriege wurde das Volksfest gestrichen, ebenso 1923 in der Phase der Hyperinflation. (dpa)

+++ Flaschenwurf und “Kühnen-Gruß” auf rechtsextremer Demo in Chemnitz +++

(21.04.2020, 09:09 Uhr)

Nach der rechten Demo gegen die Corona-Maßnahmen am Montag in Chemnitz sind vier Menschen wegen verschiedener Straftaten angezeigt worden. Es wurde eine leere Flasche in Richtung der Polizeibeamten geworfen und der sogenannte “Kühnen-Gruß”, eine Abwandlung des Hitlergrußes, gezeigt, wie eine Sprecherin der Polizei Chemnitz am Dienstag sagte. Man habe an Anzeige erstattet wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Außerdem seien zwei Personen wegen Widerstand gegen die Polizeibeamten angezeigt worden.

Die Demo der rechtsextremen Vereinigung Pro Chemnitz richtete sich gegen die Einschränkungen im Alltagsleben zur Eindämmung des Corona-Virus. Ursprünglich hatte die Stadt dies untersagt. Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Chemnitz konnte sie nur mit 15 Teilnehmern stattfinden, die zudem Mundschutz tragen und einen Mindestabstand von zwei Metern einhalten mussten. Laut Polizei befanden sich allerdings im Umfeld der Demo etwa 300 Personen, die “durch Transparente und lautstarke Äußerungen offenkundig mit den Versammlungsteilnehmern sympathisierten”. Nach Polizeiangaben wurden mehrere Versammlungen aufgelöst. Gegen 40 Personen seien Verstöße gegen die sächsische Corona-Schutz-Verordnung angezeigt worden. Nach einer Stunde wurde die Kundgebung am Karl-Marx-Denkmal beendet. (dpa)

+++ Fluglinie Virgin Australia meldet Insolvenz an +++

(21.04.2020, 09:06 Uhr)

Die zweitgrößte australische Fluggesellschaft Virgin Australia hat in der Corona-Krise Insolvenz angemeldet. Damit will sich das Unternehmen laut einer Mitteilung vom Dienstag finanziell neu aufstellen und gestärkt aus der Covid-19-Krise kommen. Zuvor hatte es die Airline nicht geschafft, eine Staatshilfe in Höhe von 1,4 Milliarden Australischen Dollar (815 Mio Euro) zu bekommen. Es geht laut Virgin um rund 16.000 Arbeitsplätze. Das Unternehmen, das über 130 Flugzeuge verfügt, hat Schulden in Milliardenhöhe.

Virgin Australia mit Sitz in Brisbane ist neben Qantas eine wichtige Linie für den Kontinent. Auch Qantas hat wie viele in der Branche mit den Folgen der Pandemie und dem stark beschränkten Flugverkehr zu kämpfen, war aber vor der Krise finanziell besser aufgestellt. In Australien sind viele Menschen wegen der großen Entfernungen und des dünnen Zugnetzes auf das Fliegen angewiesen. Für Virgin Australia sollen laut der Insolvenzverwalter nun schnell neue Investoren gefunden werden.

Die Fluggesellschaft gehört Singapore Airlines, Etihad Airways und den chinesischen Unternehmen HNA und Hanshan. Die Virgin-Gruppe des britischen Unternehmers Richard Branson hält zehn Prozent. Branson warnte am Dienstag, ohne Virgin Australia werde es keinen Wettbewerb mehr geben und Hunderttausende weitere Jobs gingen verloren. Falls Virgin Australia verschwände, hätte Qantas das Monopol über den australischen Luftraum. (dpa)

+++ Vorerst keine Maskenpflicht in Brandenburg geplant +++

(21.04.2020, 08:58 Uhr)

Anders als andere Bundesländer plant Brandenburg laut Landesgesundheitsministerin Ursula Nonnemacher bislang keine Pflicht zum Tragen eines Mundschutzes im öffentlichen Raum. Eine Maskenpflicht sei derzeit nicht vorgesehen, wichtiger sei weiterhin das Einhalten des Abstandsgebots von “mindestens 1,5 Meter, besser zwei Meter”, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag im ZDF-”Morgenmagazin”. “Ich habe so ein bisschen Sorge, dass vielleicht so eine Maske dann auch so als Allheilmittel angesehen wird: ‘Jetzt kann man wieder eng an jeden ran gehen und die Maske schützt mich ja vor allem.’ Wir wissen, die Maske hat einen gewissen Schutzeffekt, aber sie schützt den Träger nicht sicher vor Infektion.” Die Regierung empfehle aber das Tragen von Masken im öffentlichen Nahverkehr, wo Abstandsregeln nicht immer eingehalten werden könnten.

Die Landeshauptstadt Potsdam plant derweil ab kommender Woche eine Maskenpflicht in Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen. In Sachsen gilt seit Montag eine landesweite Maskenpflicht, mehrere andere Bundesländer wollen bald nachziehen. Auch der Senat in Berlin berät am Dienstag erneut über das Thema Maskenpflicht. (dpa)

+++ Zahl der zusätzlichen Todesfälle durch Corona unklar +++

(21.04.2020, 08:50 Uhr)

Wie viele Menschen mehr als sonst wegen der Corona-Pandemie sterben, lässt sich für Deutschland bislang nur schwer beziffern. Das zeigen Anfragen der Deutschen Presse-Agentur in den Bundesländern. Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, die besonders hohe Infiziertenzahlen melden, liegen nach eigenen Angaben bislang keine aktuellen Daten dazu vor.

Zwar sind in Deutschland bislang mehr als 4500 Corona-Infizierte gestorben. Allerdings ist insbesondere bei sehr alten und stark vorerkrankten Menschen oft unklar, ob sie nicht auch ohne das Virus innerhalb eines bestimmten Zeitraumes gestorben wären.

“Für Hessen lässt sich derzeit keine Übersterblichkeit im Zusammenhang mit dem Coronavirus feststellen”, hieß es aus dem Gesundheitsministerium in Wiesbaden. “Bisher sind in keiner der Altersgruppen signifikante Abweichungen von den normalerweise zu erwartenden Todesfällen festzustellen.” Die Gesundheitsverwaltung in Berlin teilte mit, dass in den letzten Wochen nur eine geringe Übersterblichkeit - also mehr Tote als gewöhnlich - festzustellen war. Sie sei wahrscheinlich primär auf Influenza, nicht auf Covid-19, zurückzuführen. (dpa)

+++ SPD-Politiker Lauterbach hält Mundschutzpflicht für sinnvoll +++

(21.04.2020, 08:49 Uhr)

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich dafür ausgesprochen, das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes in Deutschland verpflichtend zu machen. Niemand wolle die Menschen jetzt mit weiteren schlechten Nachrichten konfrontieren, sagte Lauterbach am Dienstag im “Deutschlandfunk”. Er sei trotzdem der Meinung, “dass man jetzt ehrlich sein sollte und bundesweit eine Mundschutzpflicht in bestimmten Bereichen einführen sollte”. In Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr etwa sei das Tragen eines Mundschutzes “medizinisch sinnvoll”, erklärte der Bundestagsabgeordnete.

“Der selbst gemachte Mundschutz ist nicht immer perfekt, aber wenn es gut erklärt ist, wie man ihn trägt, dann hilft er mehr, als dass er schadet”, sagte Lauterbach. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki verwies im ZDF-”Morgenmagazin” darauf, dass für solche Maßnahmen die Länder zuständig seien. “Und wenn die Infektionsgefahr in Bayern viermal so hoch ist wie in Schleswig-Holstein, dann macht's in Bayern eher Sinn als in Schleswig-Holstein.”

Seit Montag gilt in Sachsen eine Maskenpflicht beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr. Mehrere weitere Bundesländer - darunter Bayern - werden in Kürze nachziehen oder beraten darüber. Lauterbach äußerte außerdem die Sorge, Menschen könnten aufgrund der ersten Lockerungen nun leichtsinnig werden. Darüber hinaus würden nun bereits Forderungen nach weiteren Aufhebungen von Corona-Beschränkungen laut, “statt dass man abwartet, ob die Lockerungen, die wir jetzt gemacht haben, ob wir uns die leisten können oder ob die schon zu weit gehen”. Die Debatte sei in dieser Hinsicht falsch geführt worden, findet Lauterbach: “Man hätte sagen müssen: ‘Wir haben bisher noch nichts erreicht.’” Eine Immunität in der Bevölkerung sei schließlich noch in weiter Ferne. (dpa)

+++ Corona-Krise lässt Steuereinnahmen erstmals leicht sinken +++

(21.04.2020, 08:15 Uhr)

Die Corona-Krise hat nun auch erstmals die Steuereinnahmen in Deutschland erfasst. Im März 2020 sanken die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahresmonat leicht um 1,8 Prozent auf 69,6 Milliarden Euro, wie das Bundesfinanzministerium am Dienstag mitteilte. Ein Minus gab es bei der Umsatz- sowie der Körperschaftsteuer. Die Einnahmen aus der Luftverkehrsteuer gingen um fast 57 Prozent zurück. Dennoch stieg im ersten Quartal das gesamte Steueraufkommen noch um 3,5 Prozent.

Das Ressort von Minister Olaf Scholz (SPD) geht davon aus, dass sich die Corona-Krise wegen des Steuerrechts erst mit Verzögerung massiv auswirken wird. “Die ökonomischen Auswirkungen des Mitte März in Deutschland begonnenen Shutdowns werden daher erst in den folgenden Monaten das Steueraufkommen beeinträchtigen”, heißt es im Monatsbericht des Ministeriums. (dpa)

+++ Schwedens Corona-Strategie umstritten - mehr als 1500 Tote +++

(21.04.2020, 08:10 Uhr)

Der schwedische Sonderweg in der Bekämpfung des Coronavirus hat einen hohen Preis. Mehr als 1500 Menschen starben der schwedischen Gesundheitsbehörde zufolge bislang infolge einer Infektion mit Sars-CoV-2. Das ist um ein Vielfaches mehr als in den anderen skandinavischen Ländern. Trotzdem bleiben die Behörden bei der Strategie, der Bevölkerung lediglich zu raten, Abstand zu halten. Veranstaltungen mit bis zu 50 Besuchern sind nach wie vor erlaubt.

Bo Lundbäck, Professor für klinische Epidemiologie von Lungenerkrankungen in Göteborg, findet die hohen Todeszahlen nicht akzeptabel. Er fordert, dass auch in Schweden alle Schulen geschlossen werden und vor allem das Personal in den Altersheimen besser geschützt werde. "Ich sehe nicht, dass Schweden eine konkrete Strategie verfolgt, und ich sehe auch keinen Trend", sagt er im Gespräch mit der Deutsche Presse-Agentur.

+++ Corona-Krise bringt Freizeitparks in Existenznot +++

(21.04.2020, 07:15 Uhr)

Wegen der Corona-Krise droht manch ein Freizeitpark pleitezugehen und für immer schließen zu müssen.

Wenn auf den ausgefallenen Saisonstart in den Osterferien auch ein Besuchsverbot in den Sommerferien folgen sollte, könnte das für rund 40 Prozent der Parks das Aus bedeuten, sagte der Geschäftsführer des Verbands Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen (VDFU), Jürgen Gevers. «Mit rund sieben Monaten, in denen Geld verdient wird, ist die Saison kurz.»

Seine Mitglieder hätten akute Probleme mit der Finanzierung. Die Sofortmittel der Regierung reichten nicht aus. Und an dringend benötigte Kredite kämen die überwiegend mittelständischen Familienunternehmen nur schwer heran, so Gevers. Banken forderten eine hundertprozentige Sicherheit, die es nicht gebe. Nicht absehbar sei auch, wie sich die Nachfrage entwickle, wenn die Parks wieder öffnen.

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+++ Große Koalition plant nächstes Anti-Corona-Gesetzespaket +++

(21.04.2020, 06:45 Uhr)

Die große Koalition plant zur Bewältigung der Corona-Krise ein weiteres umfangreiches Gesetzespaket im Gesundheitsbereich. Dabei geht es unter anderem um eine massive Ausweitung von Coronavirus-Tests auch unter Mithilfe von Tierärzten, um schärfere Meldepflichten bei Verdachts- und Krankheitsfällen sowie Laborbefunden und um den Schutz von privat Krankenversicherten, die in der aktuellen Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Der Entwurf der Fraktionen von Union und SPD liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Er soll nach dpa-Informationen in der kommenden Woche im Bundeskabinett auf den Weg gebracht werden.

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+++ Oktoberfest-Absage wegen Corona? - Hinweise verdichten sich +++

(21.04.2020, 06:40 Uhr)

Die Hinweise auf eine Absage des Münchner Oktoberfests wegen der Corona-Pandemie verdichten sich. Wie die "Bild" am Montagabend berichtete, soll die Absage bereits beschlossene Sache sein. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wollen am Dienstag über ihre Beratungen zu einer möglichen Absage informieren. Die Staatskanzlei kündigte eine Pressekonferenz für 9.00 Uhr an.

"Wir beide haben eine ähnliche Einschätzung, dass wir sehr skeptisch darüber sind, ob ein Fest in der Größe, mit der Internationalität und unter den Bedingungen überhaupt einen Sinn macht", sagte Söder am Montag in seiner Regierungserklärung im Landtag.

+++ Trump will Einwanderung in die USA zeitweise aussetzen +++

(21.04.2020, 06:00 Uhr)

US-Präsident Donald Trump will jegliche Einwanderung in die Vereinigten Staaten zeitweise aussetzen. Er werde einen dahingehenden Erlass unterzeichnen, schrieb er auf Twitter.

Als Begründung führte Trump mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie den «Angriff des unsichtbaren Feindes» an sowie die Notwendigkeit, die «Jobs unserer großartigen amerikanischen Staatsbürger» zu schützen.

Trumps Tweet enthielt keine weiteren Einzelheiten. Es blieb daher zunächst unklar, welche Formen der Einwanderung beziehungsweise welche Visa davon betroffen sein sollten. Auch der Zeitraum des Erlasses - ab wann und bis wann - blieb unklar. Zudem blieb die rechtliche Grundlage - deren Überprüfung sicher schon bald US-Gerichte beschäftigen dürfte - zunächst ebenfalls offen.

+++ Abi-Prüfungen im Norden und Beratungen über Maskenpflicht +++

(21.04.2020, 05:45 Uhr)

Unter strengen Hygieneregeln wegen der Corona-Krise beginnen am Dienstag die schriftlichen Abiturprüfungen in Hamburg und Schleswig-Holstein. In der Hansestadt gehören beispielsweise Abstände zwischen den Schülern und Desinfektionsmittel zum Standard.

Unterdessen geht die Debatte über die Einführung von Maskenpflichten zur Eindämmung des Coronavirus weiter: Am Dienstag befasst sich das baden-württembergische Landeskabinett mit einem verpflichtenden Mund-Nasen-Schutz für den öffentlichen Nahverkehr und für den Einkauf.

Auch der Senat in Berlin berät am Dienstag erneut über das Thema Maskenpflicht. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) plädiere für eine solche Regelung zumindest für Busse, S- und U-Bahn, wurde der Deutschen Presse-Agentur am Montag aus Kreisen der rot-rot-grünen Koalition bestätigt. Zuvor hatte die "Berliner Zeitung" berichtet. Die Grünen sehen solche Überlegungen aber mit Skepsis.

Sachsen hat bereits eine Maskenpflicht eingeführt, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern ziehen in der kommenden Woche nach. In Bayern soll dies am Dienstag noch formal vom Ministerrat abgesegnet werden.

Auch bei Sitzungen der Bundestagsfraktionen dürfte die Corona-Krise am Dienstag zentrales Thema sein.

+++ Fehlendes Schutzkonzept verzögert Vergabe von Friseurterminen +++

(21.04.2020, 05:40 Uhr)

Nach den angekündigten Lockerungen der Corona-Maßnahmen warten viele Friseursalons erst einmal mit der Terminvergabe. "Viele Betriebe vergeben erst ab nächster Woche Termine", sagte Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, der Deutschen Presse-Agentur. Noch gebe es kein Hygienekonzept für die Branche. Vorgaben etwa dazu, wie viele Kunden sich in einem Geschäft aufhalten dürfen, beeinflussten aber auch die Terminvergabe. Erst wenn das geklärt sei, könnten Salons ab dem Start am 4. Mai vernünftig planen. Müller rechnete für Mitte dieser Woche mit einem entsprechenden Konzept.

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