Dürre in Nordgriechenland: Wasserknappheit, ausgetrocknete Seen und bedrohte Ernten

Der Norden Griechenlands trocknet aus. Mehrere aufeinanderfolgende Hitzewellen und ausbleibender Niederschlag haben für eine anhaltende Dürre gesorgt.

Bis vor kurzem war der Salzsee Pikrolimni ein beliebter Ort für Schlammbäder. Diesen Sommer ist da, wo der See eigentlich sein sollte, nur noch vertrocknete Erde.

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"Seit zwei Jahren hat es überhaupt nicht mehr geregnet, so dass der See völlig ausgetrocknet ist", erklärt Costas Partsis, Vorsitzender der Gemeinde.

"Früher hatte er eine Menge Wasser. Die Leute kamen, um zu schwimmen", so Partsis.

Der Dorjansee ist massiv geschrumpft

Das Ufer des Dojransees, durch den die Grenze zwischen dem Norden Griechenlands und Nordmazedonien verläuft, ist in den letzten Jahren um rund 300 Meter zurückgegangen.

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Im Dorf Nea Silata leidet der Olivenanbau massiv unter der Dürre. In sechs Wochen steht die Ernte an. Damit die Olivenbäume nicht vertrocknen, muss Wasser aus den umliegenden Regionen besorgt werden.

Wasserknappheit: Einwohner werden kreativ

Im belebten Nea Potidea müssen die Einwohner kreativ werden, um mit der eingeschränkten Wasserversorgung zurechtzukommen.

"Ich arbeite nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft", erzählt eine Einwohnerin.

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"Ich wasche mein Geschirr und verwende das [Spül-]Wasser dann im Garten. Ich dusche in einem Waschbecken und gieße das Wasser in den Garten, weil sonst alles austrocknen würde. Ich versuche, Wasser zu sparen, wo immer ich kann und wenn es nötig ist, benutze ich sogar einen Wagen, um Wasser vom Meer zur Toilette zu transportieren", so die Frau.

Nach Angaben des Katastrophenschutzdienstes der EU erstreckt sich die akute Dürre inzwischen vom Schwarzen Meer bis nach Nordgriechenland.